(ots) - Im Auftrag des BKK Dachverbandes befragte Kanthar
Health (ehemals Emnid) 1.004 Personen zu unterschiedlichen
Gesundheitsthemen, einige Fragen wurden schon einmal vor sechs Jahren
gestellt. Rund um das Thema Krankenhaus ergab sich, dass für die
Bürger die Behandlungsqualität offenbar wichtiger ist als die
unmittelbare Nähe einer Klinik. Dazu Franz Knieps, Vorstand des BKK
Dachverbandes:
"Die Umfrageergebnisse zeigen, dass viele Bürger sich mit dem
Thema Krankenhaus beschäftigt haben. Gerade die überdurchschnittlich
hohe Bereitschaft der Berufstätigen, für gute Qualität im Krankenhaus
auch längere Wege zu akzeptieren zeigt, dass die Bundesbürger nicht
nur bei technischen Geräten oder Autos auf Qualitätssiegel und
TÜV-geprüfte Standards vertrauen. Es ist höchste Zeit, die Debatte um
eine Krankenhausreform vom Kopf auf die Füße zu stellen: Die
Patienten haben erkannt, dass es nicht darum geht, bei der
Klinikdebatte um Standorte zu feilschen, sondern um eine tief gehende
Qualitätsdebatte. Wenn diese politisch angestoßen würde, kann sich
die Krankenhauslandschaft verändern, denn von wirtschaftlich gesunden
Häusern mit hohen medizinischen- und Pflegestandards profitieren die
Patienten ebenso wie die Regionen, Krankenkassen und auch die Ärzte
und das medizinische Personal."
Anstieg: Mehr als ein Drittel ist chronisch krank - vor allem
Jüngere
Schaut man sich im Zeitvergleich die Ergebnisse näher an, fällt
auf, dass der Anteil der chronisch Kranken signifikant höher geworden
ist: Er stieg in nur sechs Jahren von 32 auf 35 Prozent. Dies geht
nicht auf Ältere zurück, denn bei den über 60jährigen ging der Anteil
der Chroniker zurück (von 54 im Jahr 2009 auf aktuell 50 Prozent).
Bei den 14-29jährigen nahm der Anteil zu (von 12 auf 18 Prozent). Die
Befragten gaben an, seit mindestens einem Jahr an mindestens einer
dauerhaften Erkrankung zu leiden. Geradezu dramatisch zeigt sich die
Zunahme bei den 30-39jährigen: In sechs Jahren gab es einen
Chroniker-Anstieg von 17 auf 28 Prozent.
Geplante OP? Für mehr als die Hälfte ist eine Stunde Anfahrt kein
Problem
Eine geplante - aber nicht hochspezialisierte - OP, die mehr als
zwei Tage dauert, steht bevor. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der
Befragten sind bereit, dafür rund eine Stunde zu fahren. Etwa ein
Viertel (24 Prozent) würde sogar eine längere Anfahrt als eine Stunde
akzeptieren. In den Altersgruppen zwischen 30 und 49 Jahren geben mit
rund einem Drittel überdurchschnittlich viele Befragte an, dass sie
länger als eine Stunde zur Klinik fahren würden. Auch im Jahr 2009
waren schon viele bereit, eine längere Fahrt in Kauf zu nehmen;
damals knapp die Hälfte (47 Prozent), davon 21 Prozent mehr als eine
Stunde.
Einen Weg bis zu 30 Minuten zum Krankenhaus wünschten sich ein
Fünftel der Befragten (21 Prozent); vor sechs Jahren waren dies noch
rund ein Viertel (26 Prozent). Ein Krankenhaus in unmittelbarer Nähe
des Wohnortes hätten 23 Prozent der Befragten gern, 2009 waren dies
noch 26 Prozent.
Bürger akzeptieren Qualitätsparameter für Krankenhäuser - für fast
80 Prozent darf das Qualitäts-Krankenhaus weiter weg sein
Gäbe es - wie bei der derzeitigen Krankenhausgesetzgebung
diskutiert - eine Qualitätsgarantie für medizinische und pflegerische
Leistungen, dann spielt für die qualitätsbewussten Bundesbürger der
zusätzliche Weg keine Rolle mehr: Die überwiegende Mehrheit (76
Prozent) würde rund eine Stunde Anfahrt in Ordnung finden; fast die
Hälfte davon (46 Prozent) würde sogar zusätzlich mehr als eine Stunde
fahren. Jüngere Befragte, überwiegend Berufstätige von 30 bis 49
Jahren sind zu über 50 Prozent bereit, zusätzlich mehr als eine
Stunde zu fahren.
Die in übersichtlichen Charts aufbereiteten Umfrageergebnisse
finden Sie unter http://www.bkk-dachverband.de/was-wollen-patienten/
Der BKK Dachverband vertritt 87 Betriebskrankenkassen und vier BKK
Landesverbände. Sie repräsentieren rund zehn Millionen Versicherte.
Pressekontakt:
BKK Dachverband e.V.
Ansprechpartnerin
Christine Richter
Pressesprecherin
TEL (030) 2700406-301
FAX (030) 2700406-222
christine.richter(at)bkk-dv.de