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Faktenblatt: Einer von fünf Beschäftigten klagt über Knieschmerzen / Entlastung durch Arbeitsorganisation, Ergonomie und Prävention

ID: 1265511

(ots) - Rund jeder fünfte Befragte gab in der
BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 an, in den vergangenen zwölf
Monaten während oder nach der Arbeit unter Knieschmerzen zu leiden.
Für Knieschmerzen gibt es ein breites Ursachenspektrum. Das
Faktenblatt 17 "Achtung bei kniender oder hockender Körperhaltung -
Knieschmerz in der Erwerbsbevölkerung" der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) befasst sich schwerpunktmäßig
mit der beruflichen Tätigkeit. Dazu zeigt es, wer betroffen ist,
stellt Ursachen dar und mögliche Präventionsmaßnahmen vor.

Knieschmerzen können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und
die Lebensqualität mindern. Durchschnittlich 21 Prozent der befragten
Erwerbstätigen klagten über Knieschmerzen. Dabei steigt die Quote mit
dem Alter deutlich an. Insgesamt sind Männer etwas häufiger betroffen
als Frauen. Die Ursachen der Erkrankung sind vielfältig, ein
maßgeblicher Faktor sind die alltäglichen Arbeitsbedingungen. Hohe
Kniebelastungen treten vor allem bei ungünstigen Körperhaltungen, wie
bei der Arbeit in kniender oder hockender Stellung und dem Heben und
Tragen schwerer Lasten, auf. Ungünstige klimatische Bedingungen
steigern das Risiko für Knieschmerzen.

Dies verdeutlicht ein Vergleich von Berufsgruppen: In der
Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung, beim Bau oder in der
Forstwirtschaft ist der Anteil der Betroffenen doppelt so hoch wie
bei Verwaltungsangestellten. Hier wird auch am häufigsten in
ungünstigen Körperhaltungen gearbeitet.

So berichten nur etwa zwei Prozent der Manager, aber 40 Prozent
der Beschäftigten aus dem Agrarbereich, dass sie regelmäßig in
ungünstigen Körperhaltungen arbeiten. Zusätzlich sehen sich
Beschäftigte aus diesen Bereichen oft noch weiteren körperlichen
Belastungen ausgesetzt wie beispielsweise schwerem Heben und Tragen.




Solche Belastungen erhöhen das Risiko für Knieschmerzen zusätzlich.

Die Autoren des Faktenblatts empfehlen daher, kniebelastende
Tätigkeiten nach Möglichkeit auf eine Stunde am Tag zu beschränken.
Hier stehen Maßnahmen der Arbeitsorganisation oder der Ergonomie zur
Verfügung. So gibt es zum Beispiel spezielle Geräte für
Fußbodenverleger, mit denen der Kleber im Stehen statt im Knien
aufgebracht werden kann. Wichtig sei außerdem, die Beschäftigten über
eventuelle Gefährdung und Prävention aufzuklären. So hat
beispielsweise jeder, der über eine Stunde täglich im Knien oder
Hocken arbeitet, Anrecht auf eine Beratung und Untersuchung durch den
jeweiligen Betriebsarzt. Zusätzlich sind Maßnahmen der
Gesundheitsförderung sinnvoll, die auf eine ausgewogene Ernährung und
regelmäßige knieentlastende sportliche Betätigung abzielen.

Das Faktenblatt "Achtung bei kniender oder hockender Körperhaltung
- Knieschmerz in der Erwerbsbevölkerung" gibt es als PDF auf der
Internetseite der BAuA unter www.baua.de/arbeitsbedingungen im
Bereich BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012.

Direkter Link: www.baua.de/dok/6766912

Hintergrund: Bei der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
handelt es sich um eine repräsentative Erhebung unter 20.000
Erwerbstätigen in Deutschland. Durch sie werden differenzierte
Informationen über ausgeübte Tätigkeiten, berufliche Anforderungen,
Arbeitsbedingungen und -belastungen, den Bildungsverlauf der
Erwerbstätigen sowie über die Verwertung beruflicher Qualifikationen
gewonnen.

Forschung für Arbeit und Gesundheit

Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen
Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im
Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den
Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt
hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit
und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine
Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 700 Beschäftigte
arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in
der Außenstelle Chemnitz. www.baua.de



Pressekontakt:
Jörg Feldmann
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Gruppe 6.1, Pressearbeit
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel.: 0231 9071-2330
Fax: 0231 9071-2299
E-Mail: presse(at)baua.bund.de
www.baua.de


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Datum: 22.09.2015 - 11:11 Uhr
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