(ots) -
Mit der Lebensqualität in Deutschland sind 25 Prozent der
Bundesbürger sehr zufrieden und 57 Prozent zufrieden. Dass mit
Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel zwei
ehemalige DDR-Bürger an der Spitze des wiedervereinigten Landes
stehen, halten 83 Prozent der Deutschen für völlig normal und in
Ordnung. 80 Prozent aller Deutschen meinen, dass sie stolz auf ihr
Heimatland sein können, und dass die Wiedervereinigung geglückt sei,
glauben 78 Prozent. Im Auftrag des Magazins stern hat das
Meinungsforschungsinstitut Forsa untersucht, wie die Deutschen sich
selbst und ihr Land 25 Jahre nach der Vereinigung der bis dahin
getrennten deutschen Staaten sehen. Befragt wurden insgesamt 1 509
über 14 Jahre alte Bundesbürger, 707 in den neuen, 802 in den alten
Bundesländern.
Mit den heutigen Lebensverhältnissen und -bedingungen in
Deutschland zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind demnach 82
Prozent der Befragten, weniger oder gar nicht zufrieden sind 18
Prozent - darunter 22 Prozent der Ostdeutschen und 40 Prozent der
Anhänger der AfD.
Persönlich beunruhigt fühlen sich die Deutschen, wenn sie an die
Zukunft ihrer Kinder und Enkel denken (66 Prozent) oder an eine
mögliche Armut im Alter (65 Prozent). Die Hälfte der Befragten gibt
an, dass sie über die Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge besorgt
sei.
54 Prozent der Bundesbürger sind der nach der stern-Umfrage der
Auffassung, dass man den meisten Menschen vertrauen kann, 45 Prozent
glauben das nicht. Eine Unesco-Studie von 1953 kam in der ehemaligen
"Westzone" Deutschlands zu ganz anderen Ergebnissen: Damals hatten
nur 13 Prozent Vertrauen zu anderen Menschen, 83 Prozent aber nicht.
Rund vier Fünftel aller Deutschen (78 Prozent) meinen, dass die
Vereinigung der beiden deutschen Staaten vor 25 Jahren aus heutiger
Sicht alles in allem gut und richtig verlaufen sei, 16 Prozent denken
das nicht - darunter 35 Prozent der Anhänger der Linkspartei und 22
Prozent der Ostdeutschen.
Den anderen Teil Deutschlands besuchen 45 Prozent der Ostdeutschen
mehrmals im Jahr, aber nur 24 Prozent der Westdeutschen. Noch nie in
den neuen Bundesländern waren nach eigenen Angaben 27 Prozent der
Westdeutschen, und 18 Prozent der Ostdeutschen hätten noch nie die
alten Bundesländer besucht. Dass es immer noch
Mentalitätsunterschiede zwischen Ossis und Wessis gibt, stellen 46
Prozent aller Bundesbürger fest - darunter mehr Ostdeutsche (54
Prozent) als Westdeutsche (44 Prozent). Die Hälfte aller Befragten
nimmt solche Unterschiede allerdings nicht mehr wahr.
Dass mit Bundespräsident Gauck und Kanzlerin Merkel zwei ehemalige
DDR-Bürger an der Spitze des Staates stehen, findet eine breite
Mehrheit normal und in Ordnung - 83 Prozent meinen, dass ihre
Herkunft keine Rolle spielt. Die große Mehrheit der Bundesbürger (72
Prozent) glaubt zudem, dass Deutschlands Ansehen in der Welt in den
vergangenen 25 Jahren besser geworden ist - darunter mit 82 Prozent
die Anhänger der CDU/CSU.
80 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass man stolz auf
dieses Land sein könne, 16 Prozent stimmen dem nicht zu. An erster
Stelle wird von 41 Prozent der Befragten die Wirtschaftskraft und der
Wohlstand genannt. Auch die Flüchtlingspolitik rangiert mit 10
Prozent noch vor Wissenschaft und Forschung (4 Prozent) und Kultur (3
Prozent). Trotzdem würden 21 Prozent der Bundesbürger lieber in einem
anderen Land leben - darunter vor allem die Anhänger der Linkspartei
(42 Prozent) und der AfD (30 Prozent).
Dass sie in ihrem Leben schon mehrmals den Beruf gewechselt haben,
geben 30 Prozent aller Befragten an - allerdings mit
unterschiedlichen Begründungen. 69 Prozent der Ostdeutschen seien
durch die Verhältnisse dazu gezwungen worden, 55 Prozent der
Westdeutschen hätten einfach Abwechslung gebraucht.
Mit der Politik von Kanzlerin Angela Merkel sind heute 62 Prozent
der Deutschen zufrieden, 33 Prozent aber nicht. Zum Vergleich: Nach
der Unesco-Studie von 1953 waren in der "Westzone" nur 40 Prozent der
Bürger mit der Politik des damaligen CDU-Bundeskanzlers Konrad
Adenauer einverstanden, 15 Prozent nicht. Keine Meinung hatten 45
Prozent.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte im Auftrag des Magazins
stern 1509 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger über 14 Jahre (707
in den neuen, 802 in den alten Bundesländern), die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
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