(ots) - Die oft gescholtene Generation Y ist im Job zu
zahlreichen Zugeständnissen bereit, wenn ihr dafür eine klare
Karriereperspektive geboten wird. Das ist das Ergebnis des aktuellen
GenY Barometers, der quartalsweise von dem Karriereportal ABSOLVENTA
Jobnet sowie der Hochschule Koblenz erhoben wird und sich diesmal mit
der Karriereplanung der jungen Arbeitsmarktgeneration befasst.
Demnach zeigt sie sich überraschend druckresistent, inhaltlich
flexibel sowie offen für Gehaltsverzicht oder Mehrarbeit. Das
Ergebnis: Fast durchgehend (98 Prozent) ist die Bereitschaft da, für
einen Fortgang der Karriere Aufgaben, Funktion oder Position zu
wechseln. Weitere 58 Prozent sind zudem bereit für die Forcierung der
beruflichen Laufbahn mehr als 40 Stunden zu arbeiten. Mehr als die
Hälfte (51 Prozent) dieser zeitlich flexiblen GenY-Vertreter kann
sich eine Woche mit 46-50 Arbeitsstunden vorstellen, zusätzliche 38
Prozent sogar mehr als 51 Stunden. Weitere 58 Prozent wären zudem
bereit auf einen Teil ihres Gehaltes für ihre Karriereperspektiven zu
verzichten - 38 Prozent davon auf bis zu 20 Prozent des
Durchschnittseinkommens. 82 Prozent der Berufsstarter akzeptieren
zudem erhöhten Leistungsdruck, wenn sie dadurch beruflich
vorankommen.
Her mit der Verantwortung - aber bitte nicht für Personal und
Finanzen Grundsätzlich zeigt sich die Generation Y äußerst ehrgeizig,
wenn es um die Verwirklichung ihrer Karriereziele geht. Denn nur ein
Viertel der Befragten streben eine Position als Experte oder
Spezialist im eigenen Berufsfeld an. Die deutliche Mehrheit sucht
Führungspositionen, die mit hoher Verantwortung verbunden sind.
Jeweils 26 Prozent der Befragten möchten die Position eines Team-
oder Abteilungsleiters bekleiden. Interessant dabei, das angestrebte
Tempo: So sagen 37 Prozent der Teamleiter-Aspiranten, dass diese
Position bereits nach einem bis maximal vier Jahren erreicht sein
soll. Weiteres Beispiel für das ausgeprägte Selbstbewusstsein der
GenY: Jeder Fünfte strebt eine Position in der Geschäftsführung eines
Unternehmens an.
Bei all den ehrgeizigen Zielen, schreckt die GenY allerdings
auffallend deutlich vor Personal- und Budgetverantwortung zurück.
Während nur 18 Prozent die Verantwortung für Menschen übernehmen
möchten, sind dies gerade einmal vier Prozent im Kontext finanzieller
Ressourcen. Hoch im Kurs dagegen: Projekt- (48 Prozent) und
Aufgabenverantwortung (30 Prozent). Hier darf dann auch der Grad der
Verantwortung gerne groß sein. Auf einer Skala von 1 (möglichst
wenig) bis 5 (vollumfänglich), steht der angestrebte Grad der
Verantwortung in diesen Bereichen bei 4,2 (Projektverantwortung) und
4,15 (Aufgabenverantwortung). "In ihrem Streben nach Verantwortung
zeigt die Generation Y eine auffallend widersprüchliche Einstellung.
Einerseits möchte sie nicht nur Spezialist im eigenen Berufsfeld
sein, andererseits aber auch nur in diesem beruflichen Grenzbereich
Verantwortung übernehmen. Immer dann, wenn Verantwortung für
wirkliche Führungsaufgaben gefragt ist - nämlich für Personal oder
Budget - duckt sie sich weg. Da gibt es ein echtes
Wahrnehmungsproblem, was die Formulierung des eigenen Karriereziels
betrifft", so Prof. Dr. Christoph Beck, der die Befragung für die
Hochschule Koblenz begleitet.
GenY sieht sich selbst in der Pflicht
Bei der Frage nach den entscheidenden Karrieretreibern zeigt sich
die GenY sehr realistisch, was den eigenen Anteil am beruflichen
Erfolg betrifft. So werden Leistungsbereitschaft (57 Prozent), die
eigene Persönlichkeit (67 Prozent), das individuelle Netzwerk (49
Prozent) sowie die gezeigten Leistungen (50 Prozent) durchaus als
wesentliche Faktoren für Erfolg im Job anerkannt.
Unentschieden zeigt sich die GenY indes bei der Bedeutung der
eigenen Familienplanung. Denn 49 Prozent der Befragten würden auf
einen Karriereschritt verzichten, wenn sie dafür die Gründung einer
Familie hinten anstellen müssten. Immerhin 51 Prozent würden dies
aber tun - wenn auch nur für einen vergleichsweise kurzen Zeitraum.
Denn 52 Prozent derjenigen, die sich das vorstellen können, würden
ihre familiäre Planung nur für ein bis drei Jahre hinten anstellen,
weitere 32 Prozent für vier bis sechs Jahre. Relativ groß ist die
Bereitschaft dagegen für den beruflichen Erfolg das soziale Umfeld zu
verlassen, was sich mehr als die Hälfte (53 Prozent) vorstellen
können und zwar in großem Rahmen: 49 Prozent der mobilen
Berufsstarter zeigen sich weltweit mobil, weitere 15 Prozent europa-
und 20 Prozent bundesweit, wenn sie dadurch beruflich vorankommen.
"Der aktuelle GenY-Barometer enthält hochinteressante, weil neue
Erkenntnisse für die Personalabteilungen in Deutschland. So zeigt
sich die GenY deutlich mobiler als vermutet, wenn es um den
beruflichen Erfolg geht. Zudem ist sie bereit, sich erheblich
einzubringen, wenn ihr Karriere-Perspektiven dafür umgesetzt werden.
Dies entspricht nicht mehr dem Bild, des fordernden Berufsstarters,
der vor allem die Vorleistung des Arbeitgebers erwartet", so Prof.
Dr. Christoph Beck.
"Die GenY ist bereit, sich für den beruflichen Erfolg enorm
einzubringen. Dies zeigt, dass junge Berufsstarter ehrgeizig in ihr
Berufsleben starten. Dies sollte, aber für Arbeitgeber nicht als
Signal verstanden werden, diese Leistungsbereitschaft in allen
Einzelheiten einzufordern. In Zeiten, in denen viele Menschen unter
berufsbedingten Erschöpfungssymptomen leiden, sollte nicht gleich
schon zum Berufsstart ein erhöhter Leistungsdruck in die falsche
Richtung weisen", warnt Christoph Jost, Geschäftsführer von
ABSOLVENTA Jobnet.
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Sascha Theisen
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