PresseKat - BVR: "EZB sollte Kurswechsel vorbereiten"

BVR: "EZB sollte Kurswechsel vorbereiten"

ID: 1266584

(ots) - Die von der Europäischen Zentralbank (EZB)
angeheizten Spekulationen über eine weitere Lockerung der Geldpolitik
entsprechen nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) nicht dem aufgehellten Bild,
das die Konjunkturindikatoren derzeit zeichnen. "Die EZB sollte sich
im kommenden Jahr auf einen geldpolitischen Kurswechsel vorbereiten",
sagte BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. "Der Ausstieg aus der
Liquiditätsschwemme wird nur langsam erfolgen können und darf daher
nicht verschleppt werden", so Martin weiter. Daher sei es zu
begrüßen, dass EZB-Präsident Draghi gestern vor dem Wirtschafts- und
Währungsausschuss des Europäischen Parlaments klargestellt hat, dass
zumindest kurzfristig nicht mit weiteren Liquiditätsspritzen zu
rechnen sei.

Die in den kommenden Monaten zu erwartende Zinswende in den USA
stelle einen Umbruch in der internationalen Geldpolitik dar, dem sich
auch die EZB nicht entziehen sollte. Martin: "Ein geordneter Rückzug
aus dem geldpolitischen Krisenmodus würde der Konjunktur nicht
schaden, sondern das Wirtschaftsvertrauen eher noch stärken." Ein zu
vorsichtiges Agieren der Geldpolitik verunsichere die Märkte. Dies
habe die nervöse Reaktion der Aktienmärkte auf das Aufschieben der
Zinsanhebung in den USA in der vergangenen Woche gezeigt.

Die Wirtschaftslage in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sei
heute deutlich robuster als in den vergangenen Jahren, dies gelte
auch für den Euroraum. Das Wirtschaftsklima sei trotz der noch hohen
Arbeitslosigkeit verhalten positiv. Die niedrigen Energiepreise
erhöhten die Kaufkraft der privaten Haushalte im Euroraum um rund 50
Milliarden Euro. Der private Verbrauch dürfte moderat wachsen und
auch die Investitionen dürften sich mehr und mehr beleben. Das
Geldmengenwachstum habe zugenommen und es würden auch wieder mehr




Kredite nachgefragt.

Im kommenden Jahr dürfte das Wirtschaftswachstum im Euroraum mit
1,5 Prozent fast so stark wie in Deutschland (1,7 Prozent) zunehmen.
Der Euroraum habe allerdings noch Aufholbedarf. Die
Wirtschaftsleistung von vor der Krise werde erst in diesem Jahr
wieder erreicht, in Deutschland war dies bereits 2011 erreicht
worden. Die Teuerungsrate werde im Euroraum nur allmählich ansteigen
und voraussichtlich erst im Verlauf des kommenden Jahres die Marke
von 1 Prozent wieder überschreiten.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter
www.bvr.de, Publikationen, Konjunkturberichte abrufbar.



Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
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Telefax: (030) 20 21-19 05
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Datum: 24.09.2015 - 09:23 Uhr
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