(ots) - Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)
von JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
ist im dritten Quartal 2015 um 23,5 auf 6,2 Punkte zurückgegangen und
erreicht damit den niedrigsten Stand seit Ende 2012. Die deutliche
Veränderung gegenüber dem Vorquartal basiert sowohl auf der weniger
günstigen Beurteilung der Finanzierungssituation (vergangene sechs
Monate) als auch auf dem nicht mehr ungetrübten Optimismus der
befragten Experten bei den Finanzierungserwartungen (kommende sechs
Monate). Allerdings: eine deutliche Mehrheit stuft Lage und
Erwartungen als "nicht verändert" ein. Die seit dem zweiten Quartal
rückläufigen Salden deuten auf eine Stabilisierung des Umfelds auf
gutem Niveau hin. Die konjunkturelle Verlangsamung großer
Volkswirtschaften wie China, Russland und Brasilien wirkt bremsend
auf die Weltkonjunktur. Dies könnte insbesondere für
exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland eine Dämpfung
nach sich ziehen. Hinzu kommt eine erhöhte Nervosität an den
Finanzmärkten. Unsicherheiten über die weitere Zinsentwicklung äußern
sich in stärkeren Ausschlägen am Anleihe- und Aktienmarkt. Ganz zu
schweigen von den geopolitischen Entwicklungen, die in ihrer
Auswirkung noch gar nicht zu fassen sind.
Die Abkühlung gegenüber dem Vorquartal zeigt sich in allen vier
Nutzungsarten - sowohl bei der Einschätzung der
Finanzierungssituation als auch der -erwartung. Sie ergibt sich aus
einer Verschiebung der Expertenmeinungen hin zu einem als unverändert
bzw. verschlechtert beurteilten Finanzierungsumfeld (vergangene sechs
Monate/kommende sechs Monate). Die Rückgänge bewegen sich für alle
Nutzungsarten, mit Ausnahme von Logistik, im zweistelligen Bereich.
Im Ergebnis gehen die Mittelwerte aus Lage- und
Erwartungseinschätzung für alle Immobiliensegmente zurück und liegen
nun nahe der Nulllinie. Während sich die entsprechenden Salden für
die Finanzierungssituation aber nach wie vor im positiven Bereich
bewegen, sind die Salden bei der Finanzierungserwartung ins Negative
gerutscht - außer für Logistikimmobilien. Für diese gehen weniger
Experten als noch im Vorquartal von einer Verschlechterung aus (- 4,6
Prozentpunkte) - der Saldo bleibt damit positiv. Aufgrund des
Wettbewerbsdrucks bei Büro-, Einzelhandels- und
Wohnimmobilienfinanzierungen versprechen Finanzierungen von
Logistikimmobilien im Vergleich attraktivere Geschäftsmöglichkeiten
für Finanzierungsgeber.
Auch bei der Beurteilung der Refinanzierungsinstrumente zeigen
sich gegenüber dem Vorquartal deutliche Einbußen, die in der
Rückschau allerdings unter dem Strich nur bei "Einlagen" für ein
Minus sorgen (auf -7,5 % Punkte). Pfandbriefe, unbesicherte
Schuldverschreibungen, vor allem aber Mortgage Backed Securities
bewegen sich sowohl bei der Einschätzung der vergangenen als auch bei
den Erwartungen für die kommenden sechs Monate nach wie vor im
positiven Bereich. Immobilienaktien kommen beim Blick voraus
schlechter weg als noch Mitte des Jahres. Mit Blick auf die nahe
Zukunft erwartet die Mehrzahl der Umfrageteilnehmer (68,6 bis 94,9
Prozent) keine Veränderung bei der Refinanzierung über die gängigen
Refinanzierungsinstrumente.
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Dorothea Koch, Tel. +49 (0) 69 2003 1007, dorothea.koch(at)eu.jll.com