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Hilflos, ausgeliefert und ohne Perspektive - dieses Schicksal
teilen Hunderte Armutsprostituierte in der Kleinstadt Shewarobit im
nördlichen Äthiopien. Ein rasantes Bevölkerungswachstum um 6500
Menschen innerhalb von nur drei Jahren, auf insgesamt über 50'000
Einwohner, hat die Lebensumstände und Gesundheitssituation im
Stadtgebiet dramatisch verschärft - unfassbare Armut und
katastrophale Hygienezustände prägen seither das Leben der Bewohner.
Besonders betroffen davon sind mittellose Frauen, die ihre jungen
Körper verkaufen müssen, um überleben und ihre Kinder ernähren zu
können. Eine von ihnen ist die 24-jährige Nat Fanta - sie ist als
alleinerziehende Mutter buchstäblich in ihrem Leben als Sexarbeiterin
gefangen. Hoffnung gibt ihr jetzt das neue WASH-Projekt (Wasser,
sanitäre Anlagen, Hygiene) von Menschen für Menschen Schweiz, das mit
einem integrierten Ansatz sowohl das gravierende Hygieneproblem löst
und den ärmsten der armen Frauen den Absprung aus der Prostitution
ermöglicht. Insgesamt 100 neue Arbeitsstellen schafft Menschen für
Menschen Schweiz damit für mittellose Frauen wie Nat Fanta.
Aufgerissene Kondomverpackungen liegen auf dem kalten Lehmboden,
der stechende Geruch von Urin liegt in der Luft, ein verschlissenes
Bett in einer dunklen Spelunke - das ist der Arbeitsplatz von Nat
Fanta. Sie ist eine von rund 700 Armutsprostituierten in Shewarobit.
Bereits mit 15 Jahren verliess Nat ihre Heimat auf dem Land, um in
der Kleinstadt ihr Glück zu finden. Doch ohne ein Dach über dem Kopf
und ohne eine Lebensgrundlage rutschte sie schnell in die
Prostitution. Die 24-jährige alleinerziehende Mutter ist ihrem Leben
als Armutsprostituierte hilflos ausgeliefert. Nat Fanta: "Ich fühle
mich in meinem Leben gefangen wie in einer Falle." Dank des neuen
WASH-Projekts von Menschen für Menschen Schweiz erhalten Nat und
unzählige andere junge Frauen in Shewarobit wieder eine Perspektive.
Denn die Stiftung ermöglicht ihnen eine Gastronomieausbildung und
einen Arbeitsplatz in den Cafés sogenannter WASH-Center, die sie in
der Kleinstadt errichtet.
Mit den WASH-Centern verfolgt Menschen für Menschen Schweiz einen
dualen Ansatz. Zum einen ermöglichen sie Armutsprostituierten den
Start in ein selbstbestimmtes Leben, zum anderen bekämpfen sie die
katastrophale Hygienesituation der Bevölkerung vor Ort. In
verschiedenen Stadtteilen Shewarobits werden solche Center den
Einwohnern künftig den Zugang zu öffentlichen Duschen und Toiletten
ermöglichen. Das dort entstehende Biogas wird wiederum für den
Küchenbetrieb der WASH-Cafés genutzt, die von Frauenkooperativen
betrieben werden. Nat Fanta und andere Armutsprostituierte haben hier
die Möglichkeit, sich zusammenzuschliessen und sich selbstständig aus
der Armut zu befreien. Menschen für Menschen Schweiz gibt ihnen die
nötige Grundausbildung dazu und betreut ihre Kinder ausserdem in
einer eigenen Krippe. So wird WASH zu einer wirkungsvollen Massnahme
im Kampf für Hygiene, Gesundheit und ein menschenwürdiges Leben - für
Nat Fanta und Hunderten Menschen vor Ort!
Die ganze Geschichte von Nat Fantas Schicksal in Ton und Bild und
alle Informationen rund um das neue WASH-Projekt sind online unter
www.menschenfuermenschen.ch/ und im aktuellen Nagaya Magazin unter
www.menschenfuermenschen.ch/category/nagaya-magazine/ verfügbar.
Pressekontakt:
Herr Kelsang Kone, Leiter Kommunikation
k.kone(at)mfm-schweiz.ch, Tel.: +41 43 499 10 60