(ots) - 80 % der Manager fordern niedrigere
Einstellungshürden - 61 % der Unternehmen würden durch schnellere
Integration profitieren - 86 % befürworten Einwanderungspolitik nach
kanadischem Vorbild
Mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen (61 %) würde durch eine
schnellere Integration der Flüchtlinge profitieren. Doch vielfach ist
ihnen deren Einstellung aus rechtlichen oder bürokratischen Gründen
verwehrt. Entsprechend fordern 80 % der Führungskräfte, die
Bundesregierung solle die Einstellungshürden senken, um dem
Fachkräftemangel effektiver zu begegnen. Das sind Ergebnisse des 33.
LAB Mangerpanels der internationalen Personalberatung LAB & Company.
An der Umfrage haben 439 Führungskräfte aller Branchen teilgenommen.
Trotz der Problematik aufgrund weiter steigender Flüchtlingszahlen
überwiegen die wirtschaftlichen Chancen gegenüber den
gesellschaftspolitischen Risiken, sagen 59 % der Manager. Um dieses
Potenzial zu heben, seien jedoch mehr Integrations- und Sprachkurse
erforderlich (80 %), eine schnellere Prüfung und Anerkennung
ausländischer Studien- und Berufsabschlüsse (68 %) eine mehrjährige
Aufenthaltserlaubnis für sozialversicherungspflichtig Angestellte (65
%) und Auszubildende (62 %) sowie eine Abschaffung der Vorrangprüfung
(50 %). Dabei sollten in Integrations- und Sprachkurse auch Stärken-
und Schwächenprofile der Flüchtlinge angelegt werden, um deren
berufliche Möglichkeiten zu evaluieren und zu verbessern, empfiehlt
einer der befragten Teilnehmer.
Deutschlands Manager stehen der aktuellen Entwicklung also positiv
gegenüber. Gestützt wird diese Grundhaltung durch die jüngsten
Berechnungen mehrerer Wirtschaftsinstitute und Chef-Volkswirte.
"Deutschland besitzt eine große Chance. Nun muss die Politik dieses
Potenzial mit Gesetzesänderungen und Integrationsmaßnahmen heben",
sagt Klaus Aden, Geschäftsführer von LAB & Company. "Wir brauchen
dringend erste positive Beispiele für gelungene Integration - auch
und gerade auf dem Arbeitsmarkt. Nur so können wir die positive
Grundstimmung auch über den Winter retten."
Neben die politische trete jedoch auch eine große
gesellschaftliche Aufgabe. "Unsere Gesellschaft wird sich verändern.
Daher wird es erhebliche Widerstände geben, denn viele Menschen mögen
keine Veränderung", sagt etwa einer der Teilnehmer. "Wenn es nicht
gelingt, die Flüchtlinge schnell zu integrieren, wird aus der Chance
ein sehr großes Risiko", warnt ein anderer.
Einig sind sich die Manager, dass die Regierung gut beraten wäre,
dem deutschen Fachkräftemangel durch eine Einwanderungspolitik nach
kanadischem Vorbild zu begegnen. Danach werden zwar keine
Flüchtlinge, wohl aber potenzielle Zuwanderer nach einem Punktesystem
bewertet, das schematisch Kriterien wie Ausbildung. Arbeitserfahrung,
Alter und Sprachkompetenz berücksichtigt. Ergebnis: 86 % der
deutschen Führungskräfte wünschen sich ein solches System auch für
Deutschland.
Ausgewählte Fragen und Antworten des 33. LAB Mangerpanels im
Ãœberblick
1. "Unser Unternehmen könnte durch bessere und schnelle
Integration von Flüchtlingen profitieren."
Stimme voll zu: 23 %
Stimme tendenziell zu: 38 %
Stimme tendenziell nicht: 23 %
Stimme gar nicht zu: 16 %
2. "Die Bundesregierung sollte die rechtlichen und bürokratischen
Einstellungsvoraussetzungen für Flüchtlinge erleichtern, um dem
deutschen Fachkräftemangel besser zu begegnen."
Stimme voll zu: 40 %
Stimme tendenziell zu: 40 %
Stimme tendenziell nicht: 13 %
Stimme gar nicht zu: 7 %
3. "Bei der aktuellen Flüchtlingswelle überwiegen die
wirtschaftlichen Chancen die gesellschaftlichen Risiken."
Stimme voll zu: 16 %
Stimme tendenziell zu: 43 %
Stimme tendenziell nicht: 27 %
Stimme gar nicht zu: 15 %
4. "Welche Maßnahmen sollten Regierungen und Behörden zur besseren
Eingliederung von Flüchtlingen auf dem deutschen Arbeitsmarkt
treffen?" (Top-5-Nennungen)
Mehr Integrations- und Sprachkurse: 80 %
Schnellere Prüfung und Akzeptanz ausländischer Studien- und
Berufsabschlüsse: 68 %
Mehrjährige Aufenthaltserlaubnis bei
sozialversicherungspflichtigem Arbeitsverhältnis: 65 %
Aufenthaltserlaubnis während der Ausbildung plus zwei Jahre danach
(3+2-Regelung): 62 %
Abschaffung der Vorrangprüfung: 50 %
5. "Deutschland sollte eine Einwanderungspolitik nach kanadischem
Vorbild verfolgen."
Stimme voll zu: 45 %
Stimme tendenziell zu: 41 %
Weiß nicht: 4 %
Stimme tendenziell nicht: 5 %
Stimme gar nicht zu: 5 %
Weitere Ergebnisse des 33. LAB Managerpanels unter
www.labcompany.net
Zum 33. LAB Managerpanel: An der Umfrage haben sich bundesweit 439
Manager aller Branchen beteiligt. Sie stammen überwiegend aus der
ersten und zweiten Führungsebene. Drei Viertel von ihnen beziehen ein
Jahresgehalt von mehr als 100.000 Euro. Die Manager haben ihre
Antworten um mehr als 200, teilweise ausführliche persönliche
Kommentare ergänzt.
Zum Unternehmen: LAB & Company ist eine international tätige
Personalberatung, spezialisiert auf die Suche und Auswahl von
Top-Führungskräften in allen wichtigen Marktsegmenten. LAB & Company
gehört zu den Top 20 der führenden Personalberatungen in Deutschland.
Die Gesellschaft mit etwa 35 Mitarbeitern verfügt über Büros in
Düsseldorf, München und Wien. LAB & Company ist Mitglied des globalen
Netzwerks Penrhyn International mit über 30 Büros in zentralen
Wirtschaftsstandorten.
Pressekontakt:
Dr. Klaus Aden, Geschäftsführer LAB & Company,
Tel. 0211/159 799 10, E-Mail: aden(at)labcompany.net