PresseKat - Stellungnahme des Fachverband Matratzen-Industrie e.V. zum Matratzentest "Unter Schaumschläger

Stellungnahme des Fachverband Matratzen-Industrie e.V. zum Matratzentest "Unter Schaumschlägern" in der aktuellen Stiftung-Warentest Ausgabe 10/2015

ID: 1267178

(ots) - Unter dem markigen Titel "Unter Schaumschlägern" hat
sich die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Heft zur Qualität von
Marken-Matratzen geäußert. Die darin enthaltenen Ratschläge sind
leider in wesentlichen Punkten unqualifiziert oder stützen sich auf
falsche bzw. unvollständig widergegebene Informationen. Einiges
möchten wir deshalb richtig stellen - vor allem aber den Verbraucher
ermutigen, sich seinen eigenen Eindruck zu verschaffen. Denn die
beste Matratze ist am Ende die, auf der der Kunde die beste
Schlafqualität erreicht.

"Die haltlose und unsachgerechte Berichterstattung hat mit der
aktuellen Ausgabe einen Gipfel erreicht, an dem sich manch kluger
Kunde und kritisch denkende Journalist fragen wird, ob sich das
Dargestellte noch mit der Alltagserfahrung deckt," so Dr. Ulrich
Leifeld, Geschäftsführer des Fachverband Matratzen-Industrie e.V.

Natürlich ist nicht immer das teuerste Produkt auch das Beste.
Dennoch sollte der Verbraucher die These der Stiftung Warentest,
billiger sei besser, kritisch hinterfragen: wie bei anderen
Produkten, wie Kleidung oder Autos, gibt es bei Matratzen viele
Gründe, warum Qualität einfach Geld kostet. Wenn eine Matratze
dicker, größer oder schwerer ist als ein Vergleichsmodell, dann ist
auch davon auszugehen, dass bei der Herstellung dieser Matratze mehr
Material eingesetzt wurde. Neben der Menge des verarbeiteten
Materials fordert auch die Verwendung hochwertiger Materialien ihren
Preis: so mag eine Matratze mit viel Polyester im Bezug
möglicherweise preiswerter sein, als eine solche mit einem hohen
Anteil an Baumwolle. Wer aber ohnehin viel schwitzt, der ist mit viel
Polyester und einem kleinen Preis vielleicht nicht gut beraten. Und
auch bei der Funktionalität wird der Verbraucher es selbst beurteilen
können: Wie fühlt sich eine 70-Euro-Matratze im Vergleich zu anderen




Modellen an? - Ist der Bezug abnehmbar und waschbar? - Wie ist der
Reisverschluss beschaffen und eingearbeitet?

"Bei der Matratze ist es ähnlich wie bei einem Anzug, einem Kleid
oder Schuhen," erklärt Dr. Ulrich Leifeld: "Je hochwertiger das
Material, je mehr davon verarbeitet wurde und je ordentlicher die
Verarbeitung, umso teurer wird das Kleidungsstück - und auch die
Matratze. Wir raten deshalb dem Verbraucher, selbst zu vergleichen
und dabei dem eigenen Eindruck zu trauen. Und dann zu entscheiden,
wieviel Geld ihm dieser Unterschied wert ist. Wenn die Stiftung
Warentest behaupten würde "die billigsten Kleider sind die besten"
oder "eine Unterhose kann man besser selber nähen", dann fragen Sie
sich ja auch: deckt sich das noch mit meiner Alltagserfahrung und
meinen Bedürfnissen?"

Das Beispiel mit der selbstgenähten Unterhose ist nicht einmal aus
der Luft gegriffen - die Stiftung Wartentest empfiehlt Lesern
tatsächlich, sich einen Lattenrost selbst zu bauen und erklärt sogar:
"Kein Modell ist besser als die Spanplatte". Spätestens an dieser
Stelle sollte der informierte Verbraucher hellhörig werden. Dass ein
einfaches Brett nicht so federn kann, wie ein technisch ausgereifter
Lattenrost, ist einfachste Physik. Nur im Team entfalten Lattenrost
und Matratze ihren Komfort, das kann jeder ganz einfach ausprobieren,
wenn er bei derselben Matratze verschiedene Unterfederungen testet
und spürt, wie sich das Liegegefühl verändert. Und wenn wir jede
Nacht 300 bis 500 Milliliter schwitzen, dann muss die aufgenommene
Feuchtigkeit auch wieder aus der Matratze entweichen können - und
zwar in die Raumluft. Auf einer durchgehenden Spanplatte kann sie das
nicht, so dass die Matratze binnen kürzester Zeit Schimmel ansetzten
wird. Vor allem für Menschen mit Allergien oder Atemwegserkrankungen
ist die Empfehlung mit dem Brett deshalb regelrecht gefährlich. "Ich
warne dringend davor, dass Leser diesem Rat der Stiftung Warentest
folgen," so Dr. Ulrich Leifeld, "und womöglich ihre neue Matratze auf
eine einfache Spanplatte legen - zumal die Stiftung Wartentest sicher
nicht gewillt sein wird, den durch die mangelnde Luftzufuhr
entstandenen Schaden an den neuen Matratzen zu ersetzten."

Zugegeben: ein so einfaches Patentrezept wie die Stiftung
Warentest hat der Fachverband nicht zu bieten. Dafür sind die
individuellen Bedürfnisse und Ansprüche an Matratzen und Lattenroste
einfach zu komplex. "Wir halten deshalb, neben der unmittelbaren
Erfahrung, eine qualifizierte Beratung immer noch für unverzichtbar,"
erläutert Dr. Ulrich Leifeld. "Und deshalb können wir auch andere
Teile der Berichterstattung so nicht hinnehmen." Um aufzeigen zu
können, was für unbeschreiblich hohe Margen der Einzelhandel
einbehalte, gab man die vom Fachverband eingeholte Auskunft zur
Zusammensetzung des Preises einer hochwertigen Matratze nur
verfälscht wieder - und reduzierte Werbung, Marketing und den
wichtigen Service des stationären Handels schlicht auf "Werbung". Es
mag sein, dass eine derartige Sichtweise von manchen Herstellern oder
Händlern geteilt wird. Vom Fachverband nicht.



Pressekontakt:
Fachverband Matratzen-Industrie e.V.
Holsterhauser Str. 81
45147 Essen
0201/4709771-0
info(at)matratzenverband.de


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Datum: 25.09.2015 - 09:42 Uhr
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