(ots) - Der schwedische Schriftsteller Henning
Mankell und Bestsellerautor sagt im Gespräch mit der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.-Samstagsausgabe) über die Flüchtlinge in
der Realität und in seinem Werk:
"Ich glaube, dass es in Europa viel Heuchelei in der Art gibt, wie
die Flüchtlinge gezählt werden. Auf fünfhundert Einwohner kommt hier
vielleicht ein Flüchtling, das ist sehr wenig. Die meisten
Flüchtlinge gehen von einem armen Land in ein anderes. Es ist also
schon geheuchelt, wenn man sagt, wir würden von Flüchtlingen geflutet
- das werden wir nicht."
Über seine eigenen Gespräche mit Flüchtlingen: "Während des
Bürgerkrieges in Mosambik bin ich vielen Flüchtlingen begegnet, bei
denen man sofort merkte, dass sie überlegen, was sie mir am besten
erzählen könnten, damit ich ihnen helfe. (...) Ich finde das ganz
natürlich - dass man lügt, wenn man um sein Leben fürchtet. Es wäre
sogar dumm, dann nicht zu lügen."
Über die Herausforderungen für Europa: "Wir leben in einer Welt
der Flüchtlinge, so ist es eben. Und wir erleben jetzt erst den
Anfang. Wir werden bald die Klimaflüchtlinge kommen sehen. Ich lebe
vielleicht nicht mehr lange genug, um das zu erleben, aber es wird
kommen."
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