(ots) -
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) blicken optimistisch
auf ihre aktuellen Geschäftsentwicklungen und sehen viele Chancen in
unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Laut der dritten jährlichen
KMU-Umfrage der Zurich Versicherung setzen sie nach wie vor
insbesondere auf die Erschließung neuer Kundensegmente. So sieht im
Jahr 2015 ein Drittel der Mittelständler (32 Prozent) die größte
Chance für das eigene Unternehmen in der Ansprache neuer
Kundenbereiche - rund fünf Prozent mehr als noch im Vorjahr.
Ausschlaggebend für die gute Stimmung scheinen aber auch die aktuell
günstigen Kreditbedingungen zu sein. So gaben im Vergleich zum
Vorjahr nun mehr als doppelt so viele KMU (25 Prozent) an, in den
günstigen Kreditbedingungen die größte Chance für ihr Unternehmen zu
sehen. Ähnlich viel Potential sehen die Befragten in einer Senkung
der Kosten und Spesen. Dies gehörte bereits 2014 zu den Top-Chancen
(20,5 Prozent), wurde bei der aktuellen Befragung mit 29 Prozent aber
nochmals deutlich stärker bewertet.
Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung betont:
"Der deutsche Mittelstand läuft rund. Es ist sehr erfreulich zu
sehen, dass deutsche KMU nach wie vor fokussiert und optimistisch in
die Zukunft blicken. Damit spiegeln sie den soliden Aufschwung der
deutschen Wirtschaft trotz internationaler Finanzmarktturbulenzen
insgesamt wider." Interessant sei im Zusammenhang mit den aktuellen
Kreditbedingungen vor allem auch, dass die KMU offenbar wieder
vermehrt investieren wollen. "Eine gute Nachricht für das deutsche
Wirtschaftswachstum", so Brand.
Diversifizierte Lieferketten stimmen Unternehmer optimistisch
Durchweg optimistisch stimmen die KMU auch die Diversifikation ihrer
Lieferketten. Mehr als zwei Drittel (63,5 Prozent) sind davon
überzeugt, dass ein plötzlicher Wegfall ihres Hauptlieferanten keine
Auswirkungen für ihren Betrieb hätte. Die Unternehmer gaben an, von
keinem einzelnen Lieferanten abhängig zu sein und problemlos mit
anderen Lieferanten weiterarbeiten zu können. 14 Prozent sehen nur
geringe Auswirkungen auf die Produktion, bis sie einen anderen
Lieferanten gefunden haben. Lediglich drei Prozent müssten ihr
Unternehmen schließen, da ihr Hauptlieferant für sie unersetzbar ist.
Verminderte Chancen durch aktuelle Gesetzgebung
Weniger Chancen für ihr Unternehmen als noch im vergangenen Jahr
sehen die KMU aktuell allerdings durch Änderungen in der
Gesetzgebung. Die Zurich Umfrage zeigt, dass nur noch rund 15 Prozent
durch die Legislative neue Chancen für ihr Geschäft (2014: 19
Prozent) erwarten. Auch die Akquirierung von Konkurrenten (8 Prozent)
und neue Vertriebskanäle (13,5 Prozent) haben offenbar an Bedeutung
für deutsche KMU verloren. Beide Themenfelder haben jeweils rund fünf
Prozent im Vergleich zum Vorjahr verloren. Gleichzeitig bleiben für
drei von zehn KMU (33,5 Prozent) ein starker Wettbewerb bzw.
Dumping-Preise das größte Risiko für das Geschäft (2014: 34 Prozent).
Innerhalb der letzten zwölf Monate deutlich zugenommen hat dagegen
die Angst vor mangelnder Nachfrage: 29 Prozent und damit elf Prozent
mehr als noch im Vorjahr schätzen Nachfrageprobleme als ihr größtes
Risiko ein.
Stark abgenommen hat für die KMU gleichzeitig das empfundene
Risiko von Naturkatastrophen bzw. unvorhersehbaren Wetterbedingungen.
Nur noch vier Prozent der Befragten und damit mehr als dreimal so
wenig wie noch im Vorjahr (2014: 13,5 Prozent), sehen hier eine
Gefahr für ihren Betrieb.
KMU wiegen sich in vermeintlicher Cyber-Sicherheit
Wenn es um Angriffe aus dem Netz geht, wiegen sich die deutschen
KMU nach wie vor in vermeintlicher Sicherheit. Trotz zunehmender
Cyber-Attacken auf die IT-Systeme von Unternehmen, empfinden wie bei
der Vorjahresumfrage erneut nur knapp neun Prozent der Befragten
Cyber-Kriminalität als ein potentielles Risiko für ihren Betrieb.
Damit zählt Cyber-Kriminalität weiterhin zu den als am geringsten
eingestuften Risiken der KMU. Weiter zugenommen hat dagegen die Angst
vor Imageschäden: Knapp 18 Prozent fürchten eine negative
Berichterstattung über ihr Unternehmen in den Medien. Seit der
Erstumfrage 2013 eine Verdreifachung und damit eine drastische
Entwicklung nach oben.
Mit einem Cyber-Angriff konfrontiert, sehen KMU eine daraus
resultierende Betriebsunterbrechung und den Diebstahl von Kundendaten
als am bedenklichsten für ihr Unternehmen. Für mehr als ein Viertel
(27,5 Prozent) der Befragten wäre eine Betriebsunterbrechung etwa
durch einen Computervirus oder den Ausfall der Firmenwebseite das
schlimmste Angriffsszenario. Fast gleich bedenklich (25,5 Prozent)
empfinden KMU den virtuellen Diebstahl von Kundendaten. Gleichzeitig
sind aber auch rund 21 Prozent davon überzeugt, dass ihr Unternehmen
zu unbedeutend für einen Cyberangriff ist.
Zur Umfrage:
Die internationale Umfrage wurde von der GfK-Gruppe im Auftrag von
Zurich vom 21.05. bis 16.06.2015 durchgeführt. Sie umfasst
Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführer, Finanzvorstände und
Betriebsleiter von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Es
wurden 200 Befragungen repräsentativ für KMU bezüglich der
Unternehmensgröße (im Hinblick auf Vollzeitbeschäftigte) und der
Branche durchgeführt.
Die Zurich Gruppe in Deutschland gehört zur weltweit tätigen
Zurich Insurance Group. Mit Beitragseinnahmen (2014) von über 6,2
Milliarden EUR, Kapitalanlagen von mehr als 31 Milliarden EUR und
rund 5.600 Mitarbeitern zählt Zurich zu den führenden Versicherungen
im Schaden- und Lebensversicherungsgeschäft in Deutschland. Sie
bietet innovative und erstklassige Lösungen zu Versicherungen,
Vorsorge und Risikomanagement aus einer Hand. Individuelle
Kundenorientierung und hohe Beratungsqualität stehen dabei an erster
Stelle.
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