(ots) -
- Die Mehrwegquote von Coca-Cola befindet sich im freien Fall
- Amerikanischer Getränkekonzern streicht mehrere hundert grüne
Jobs an sieben deutschen Standorten
- Deutsche Umwelthilfe fordert Umweltministerin Hendricks auf,
endlich Maßnahmen zum Mehrwegschutz zu ergreifen
Vor knapp neun Monaten hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH)
enthüllt, dass Coca-Cola in Deutschland aus dem Mehrwegsystem
aussteigen will. Das Unternehmen hat dies dementiert und darauf
verwiesen, nur geringfügige Veränderungen ihres Produktangebots
vornehmen zu wollen. Die Realität sieht anders aus, wie wenige Monate
später deutlich zu erkennen ist: Bis März 2016 sollen deutschlandweit
sieben Abfüll- und Logistikstandorte geschlossen und die
unternehmensinterne Mehrwegquote auf weniger als die Hälfte abgesenkt
werden. Angesichts dieser dramatischen Entwicklung sowohl für
Arbeitnehmer als auch für die Umwelt fordert die DUH
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks dazu auf, das Mehrwegsystem
durch eine "Lenkungsabgabe" auf Einweg-Getränkeverpackungen in Höhe
von 20 Cent zusätzlich zum Pfand zu schützen.
Bislang lag die Mehrwegquote von Coca-Cola in Deutschland bei
deutlich über 50 Prozent. Die 1,5 Liter Mehrwegflasche ist bereits
verschwunden und der Flaschenpool abgeschafft. Die Coca-Cola
Standorte in Osnabrück, Haselünne, Dorsten, Oberstraubling,
Drolshagen, Freigericht und Würzburg sollen im Zuge der Umstellung
auf Wegwerfplastikflaschen und Dosen geschlossen werden.
"Durch die Schließung von insgesamt sieben Mehrwegstandorten zeigt
Coca-Cola sein wahres Gesicht. Es geht dem Unternehmen um nichts
anderes als Profitmaximierung. Dafür nimmt es die Schädigung der
Umwelt billigend in Kauf, entlässt Mitarbeiter und zwingt dem
Verbraucher seine Einwegprodukte auf", kritisiert der
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die Politik muss den Ernst
der Lage erkennen und endlich handeln. Es steht nicht weniger als das
deutsche Mehrwegsystem mit über 120.000 grünen Arbeitsplätzen auf dem
Spiel.
Die Verantwortung, das Mehrwegsystem in Deutschland zu schützen,
liegt bei der Bundesumweltministerin. Aus Sicht der DUH muss Frau
Hendricks der Entscheidung von Coca-Cola entschieden entgegensteuern.
Dafür ist zum einen die gesetzliche Regelung zur klaren Kennzeichnung
von Einweg und Mehrweg notwendig, mit der Verbraucher auf den ersten
Blick erkennen können, was sie kaufen. Zum anderen muss eine
"Lenkungsabgabe" auf Einweg-Getränkeverpackungen zusätzlich zum Pfand
verabschiedet werden.
Den DUH-Faktencheck zum Mehrwegausstieg von Coca-Cola finden Sie
unter http://www.duh.de/ccfakten.html.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer(at)duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe