PresseKat - Geringe Beteiligung an Darmkrebsfrüherkennung

Geringe Beteiligung an Darmkrebsfrüherkennung

ID: 1269927

(ots) - Aktueller hkk-Gesundheitsreport: Arztgespräch
wichtigste Motivation für Darmkrebsfrüherkennung / Frauen nutzen
Vorsorge häufiger als Männer / Bundeseinheitliches
Einladungsverfahren soll Teilnahme erhöhen / hkk-Versicherte können
jetzt besseren Stuhltest nutzen

Jede siebte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Darm. Bei
Männern ist Darmkrebs die dritthäufigste, bei Frauen die
zweithäufigste Todesursache bei Krebs. Seit Jahren bieten die
gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten verschiedene Maßnahmen
an, um pathologische Veränderungen im Darm möglichst früh zu erkennen
und entsprechend zu behandeln. Trotzdem ist die Teilnahmerate gering:
2014 nahmen nur 16,4 Prozent der anspruchsberechtigten
hkk-Versicherten an dieser Früherkennung teil. Um die Hintergründe zu
untersuchen, wurden für den aktuellen hkk-Gesundheitsreport insgesamt
3.000 hkk-Versicherte ab 50 Jahren angeschrieben, die Anspruch auf
Darmkrebsfrüherkennungsmaßnahmen wie einen Stuhltest oder eine
Darmspiegelung (Koloskopie) haben.

Der ausführliche hkk-Gesundheitsreport "Darmkrebsfrüherkennung"
steht unter hkk.de/gesundheitsreport zum Download bereit.

Männer sind Vorsorgemuffel

Von den befragten hkk-Versicherten im Alter von 50 bis 54 Jahren
gaben 73 Prozent an, mindestens einmal in den letzten Jahren einen
Stuhltest durchgeführt zu haben. "Dabei ist zu beachten, dass sich
bei persönlichen und schambehafteten Themen meist solche Versicherte
an einer Befragung beteiligen, die bereits für das Thema
sensibilisiert sind", erklärt Studienleiter Dr. Bernard Braun vom
Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG) den
hohen Wert.

Demnach haben 27 Prozent bisher noch keinen Stuhltest zur
Darmkrebsfrüherkennung gemacht. Dabei zeigte sich ein signifikanter




Unterschied: Männer haben mit 38,6 Prozent das Angebot deutlich
seltener in Anspruch genommen als Frauen (19 Prozent). Dr. Braun
führt dies auf unterschiedliche geschlechterspezifische
"Vorsorge-Biographien" zurück: "Frauen zeigen eine höhere
Bereitschaft für Früherkennungsmaßnahmen, weil sie mit dem Thema
schon in jungen Jahren - meist mit Eintritt in die Pubertät - beim
Frauenarzt in Berührung kommen. Männer werden dagegen erst viel
später mit Vorsorgemaßnahmen konfrontiert".

Arzt hat Schlüsselfunktion

Die Gründe, warum der Stuhltest nicht regelmäßig in Anspruch
genommen wird, sind vielfältig. Am häufigsten genannt haben die
Befragten die fehlende Empfehlung des Arztes (30 Prozent) und die
Unkenntnis, diese Leistung überhaupt in Anspruch nehmen zu können (21
Prozent). Dem behandelnden Arzt kommt eine Schlüsselfunktion zu, da
knapp 60 Prozent die Inanspruchnahme des Tests vor allem auf die
konkrete Ansprache durch ihren Arzt zurückführen. Danach wurden
andere Gründe wie Symptome und Beschwerden genannt.

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) fühlten sich jedoch
nicht ausreichend durch ihren Arzt informiert. "Wir nehmen dieses
subjektive Informationsdefizit unserer Versicherten sehr ernst. Ob
Scham der Grund ist, warum Ärzte und Patienten nicht ausführlich über
Darmkrebsfrüherkennung sprechen, bleibt allerdings unklar", so Dr.
Christoph Vauth, hkk-Bereichsleiter für Versorgungsmanagement. "Dabei
ist es besonders wichtig, dass der Hausarzt nicht nur abstrakt - zum
Beispiel auf Grundlage der neuesten Studienergebnisse - über den Sinn
der Tests aufklärt, sondern auch über die praktische Durchführung."
Denn die Auswertung zeigt, dass die Befragten in erster Linie (60
Prozent) Informationen über den praktischen Ablauf des Stuhltests
wünschen. Nutzen und Grenzen des Tests sowie Studienergebnisse
schätzen die Befragten dagegen als weit weniger relevant für ihre
Entscheidung ein. Auch mit Prominenten besetzte Werbekampagnen für
die Darmkrebsvorsorge spielen für sie nur eine nachrangige Rolle.

Bundeseinheitliches Einladungsverfahren geplant

Der Darmkrebsfrüherkennung wird auch auf politischer Ebene eine
große Bedeutung zugeschrieben. So soll es voraussichtlich im
kommenden Jahr unter anderem ein bundeseinheitliches
Einladungsverfahren geben, um die Beteiligung zu erhöhen. "Die
Kombination aus einer bundesweiten Einladung und einer persönlichen
Ansprache des Arztes kann die Teilnahmerate an der
Darmkrebsfrüherkennung deutlich steigern", ist Dr. Braun überzeugt.

Neuer Stuhltest für hkk-Versicherte

Die hkk geht noch einen Schritt weiter und bietet ihren
Versicherten ab 50 Jahren ab sofort einen immunologischen Stuhltest
an, der einfach und bequem auf hkk.de bestellt werden kann. "Dies ist
für uns ein Baustein, um die Teilnahmerate für die
Darmkrebsfrüherkennung zu steigern", so Dr. Vauth. "Dabei kann der
Test einen Arztbesuch natürlich nicht ersetzen. Wir empfehlen unseren
Versicherten, ihren Hausarzt auch bei diesem Stuhltest direkt
einzubeziehen." Der sogenannte iFOBT-Test ist qualitativ besonders
hochwertig und lässt sich sicher und leicht durchführen.

Zum aktuellen hkk-Gesundheitsreport

Im Auftrag der hkk (Handelskrankenkasse) hat Dr. Bernard Braun vom
Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG) und
dem Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen eine
Untersuchung zum Thema Darmkrebsfrüherkennung durchgeführt. Hierfür
wurden 1.000 hkk-Versicherte über 50 Jahre angeschrieben, die
Anspruch auf einen Stuhltest haben, sowie weitere 2.000 Versicherte
zwischen 55 und 75 Jahre mit Anspruch auf eine Darmspiegelung. Die
Befragung erfolgte mit einem schriftlichen Fragebogen. Der Rücklauf
betrug 21 Prozent (Stuhltest) und 27,3 Prozent (Darmspiegelung).

Anspruch auf Darmkrebsfrüherkennung

- Gesetzlich Versicherte zwischen 50 und 54 Jahren können jährlich
einen chemischen Stuhltest auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl
durchführen.
- Sofern dabei zum Beispiel Blut im Stuhl entdeckt wird,
besteht Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie).
- Versicherte ab 55 Jahren haben Anspruch auf eine einmalige
Darmspiegelung, die bei unauffälligem Befund nach 10 Jahren
wiederholt werden kann.
- Bei erhöhtem Erkrankungsrisiko, spezifischen Symptomen oder
Beschwerden kann von den Untersuchungsintervallen abgewichen werden.

Ãœber die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse)

Die hkk zählt mit mehr als 400.000 Versicherten (darunter über
300.000 zahlende Mitglieder), 26 Geschäftsstellen und über 2.000
Servicepunkten zu den 20 größten bundesweit wählbaren gesetzlichen
Krankenkassen. Mit einem Zusatzbeitrag von nur 0,4 Prozent
(Gesamtbeitrag 15,0 Prozent) ist sie gleichzeitig die günstigste
deutschlandweit wählbare Kasse.

Auch die Extraleistungen übertreffen den Branchendurchschnitt bei
Weitem: Unter anderem erstattet die hkk zusätzliche Leistungen im
Wert von mehr als 1.000 Euro je Versicherten und Jahr in den
Bereichen Naturmedizin, Schwangerschaft und Vorsorge. Ergänzend
belohnt ein attraktives Bonusprogramm einen gesundheitsbewussten
Lebensstil. Vergünstigte private Zusatzangebote der LVM Versicherung
erweitern den Schutzumfang für besonders anspruchsvolle Kunden.

Die 1904 gegründete hkk gehört zum Verband der Ersatzkassen
(vdek). Rund 790 MitarbeiterInnen in Bremen und Oldenburg betreuen
ein Ausgabenvolumen von rund 975 Mio. Euro. Die Verwaltungskosten
liegen mehr als 20 Prozent unter dem Branchendurchschnitt. Die hkk
fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und achtet auf einen
nachhaltigen Umgang mit den Umweltressourcen.



Pressekontakt:
hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse)
Martinistr. 26
28195 Bremen
Holm Ay
Tel 0421.3655-1000
Email: presse(at)hkk.de
Internet: www.hkk.de


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Datum: 01.10.2015 - 11:55 Uhr
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