PresseKat - INVERTO Rohstoffstudie: Zeit der niedrigen Rohstoffpreise bald vorbei? / Der schwache Euro verteuert

INVERTO Rohstoffstudie: Zeit der niedrigen Rohstoffpreise bald vorbei?
/ Der schwache Euro verteuert wichtige Ressourcen - Großteil deutscher Unternehmen erwartet dauerhaft höhere Einkaufspreise

ID: 1270198

(ots) - Die von den Unternehmen erwartete Entwicklung der
weltweiten Rohstoffmärkte könnte die deutsche Wirtschaft schwer
belasten: Wie die jährliche Rohstoffstudie der Einkaufs- und Supply
Chain Management-Beratung INVERTO zeigt, rechnen 67% der
Studienteilnehmer mit Rohstoffpreiserhöhungen. Diese Situation wird
durch die anhaltende Euroschwäche noch verschärft, welche aktuell
bereits zu Mehrausgaben im Einkauf führt. Die meisten Unternehmen
reagieren bereits entsprechend. Doch nicht alle haben die
Voraussetzungen geschaffen, um einer möglichen Rohstoff-Hausse
begegnen zu können.

62 Prozent der Befragten gaben an, dass Rohstoffpreise einen
großen Einfluss auf das eigene Geschäft haben, 60 Prozent sagten
dasselbe über die Entwicklung von Wechselkursen. Beide Werte werden
als einflussreicher eingeschätzt als die Einwirkung von
konjunkturellen Unsicherheiten und erhöhtem Wettbewerb (48 bzw. 45
Prozent). Damit liegen Rohstoff- und Währungsrisiken auf den
Spitzenplätzen der geschäftsrelevanten Außeneinflüsse.

Euroschwäche treibt Rohstoffpreise

Die Resultate spiegeln wider, wie sehr sich die Weltwirtschaft
seit der letzten Befragung verändert hat: Die anhaltende
Euroschwäche, aber auch vereinzelte Preisanstiege, etwa bei
Kunststoffen oder Kakao, haben den bisherigen Optimismus vieler
Einkäufer gedämpft. Während in der Vorjahresbefragung bereits die
Mehrheit mit einer Steigerung der Rohstoffkosten rechnete, gehen
derzeit 67 Prozent der Befragten von einem Anstieg der Rohstoffpreise
aus (2014: 53 Prozent).

Ein Grund für diese Einschätzung ist in der derzeitigen
Euroschwäche zu sehen: Der ungünstige Wechselkurs der
Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar verteuert die meist in
Dollar zu begleichenden Rohstoffeinkäufe. Ein gutes Drittel der
Beschaffungsfachleute erwartet zudem, dass dem Euro noch weitere




Kursverluste bevorstehen.

Versorgungsengpässe bei Kunststoffen erwartet

Bezüglich der Versorgungslage äußerten sich die befragten
Einkäufer überwiegend entspannt. Dennoch rechnen einige
Studienteilnehmer mit nachfragebedingten Verknappungen bestimmter
Güter. So rechnen 27 Prozent der befragten Einkäufer mit einer
Verknappung des weltweiten Angebots von Kunststoffen. Weiterhin
schwierig gestaltet sich nach Einschätzung der Befragungsteilnehmer
auch die Beschaffung seltener Erden. Mit 22 Prozent der Einkäufer
rechnen zwar weniger als im Vorjahr (30 Prozent) mit Engpässen, da
das Hauptexportland China mit dem Abbau von Ausfuhrbeschränkungen
begonnen hat. Dennoch sehen vor allem Maschinen- und Anlagenbauer
weiterhin eine Gefahr von Versorgungsengpässen.

Probleme bei der Versorgung mit Chemikalien sehen dagegen nur 14
Prozent der Befragten; noch weniger erwarten Schwierigkeiten bei der
Beschaffung von Eisenmetallen und Stahl (10 Prozent), Holz, Papier
und Zellulose (9 Prozent), Edelmetallen (6 Prozent) oder Weizen (7
Prozent).

Rohstoffeinkäufer nicht immer gut vorbereitet

Vor allem aufgrund der erwarteten Preissteigerungen messen drei
Viertel der Unternehmen dem Rohstoffeinkauf trotz der weiterhin guten
Versorgungslage wieder eine hohe Bedeutung zu und betrauen wenigstens
einen Einkäufer ausschließlich mit diesem Thema. Doch die Fachleute
verfügen nicht immer über das Know-how, das sie bräuchten, um optimal
auf die derzeitige Marktentwicklung reagieren zu können. Zwar
beherrscht die große Mehrheit das "Standard-Handwerk" und verfügt
über Rohstoff- und Rohstoffmarktkenntnisse. Doch weniger als die
Hälfte verfügt über technisches Fachwissen zur Reduzierung des
Rohstoffeinsatzes oder Know-how zu Hedging-Verfahren, mit denen sich
Wechselkurs- oder Preisschwankungsrisiken absichern lassen.

Dementsprechend setzen die meisten Unternehmen vor allem auf
Bewährtes, um sich für die erwarteten Preisanstiege zu rüsten: 49
Prozent nutzen Preisverhandlungen, 48 Prozent versuchen, Verträge
über Euro- statt US-Dollar-Zahlungen zu vereinbaren und 44 Prozent
kaufen Rohstoffe nur innerhalb der Eurozone. Doch damit verlagern sie
das Wechselkursrisiko einfach zu den Lieferanten und die preisen
selbiges meist direkt in ihre Verkaufspreise ein.

Unternehmen können noch reagieren

"Die Zeit der niedrigen Rohstoffpreise könnte bald vorbei sein.
Das trifft vor allem die Unternehmen, die bisher auf die Umsetzung
zielgerichteter Maßnahmen zum Risikomanagement verzichtet haben",
sagt Lars-Peter Häfele, Leiter des Competence Center Raw Materials
bei INVERTO. "Für die Mehrzahl der Unternehmen, die wir 2014 befragt
haben, hatten entsprechende Risiko-Management-Vorhaben keine
Priorität. Jetzt fehlen den Firmen die Voraussetzungen, um
kurzfristig auf Preisanstiege reagieren zu können. Doch noch ist es
nicht zu spät: Wer jetzt reagiert, kann die Auswirkungen begrenzen -
und ist zudem besser auf künftige Marktveränderungen vorbereitet".

Ãœber die Studie

Die jährliche Rohstoffstudie von INVERTO wurde 2015 bereits zum
sechsten Mal durchgeführt. Die Studie geht der Frage nach, wie
Unternehmen die Entwicklung der Rohstoffpreise und der
Versorgungslage bewerten und welche Maßnahmen sie zur Absicherung
gegen diese Risiken nutzen. In diesem Jahr wurden hundert Unternehmen
aus ressourcenintensiven Branchen in Deutschland, Österreich, der
Schweiz und Großbritannien befragt. Die Studie kann kostenlos
bestellt werden unter www.inverto.com/studien

Ãœber die INVERTO AG

Die INVERTO AG ist als internationale Unternehmensberatung mit 130
Experten an zehn Standorten der führende Spezialist für strategischen
Einkauf und Supply Chain Management in Europa. Zu den Kunden zählen
internationale Konzerne, führende Mittelständler aus Industrie und
Handel und die weltweit größten Private Equity Unternehmen. Das
Leistungsangebot reicht von der Identifizierung und Bewertung von
Potenzialen zur Kostensenkung und Leistungssteigerung über deren
Umsetzung vor Ort bis zur Professionalisierung der
Gesamtorganisation.



Pressekontakt:
Melanie Burkard-Pispers
Leiterin Marketing & Kommunikation
Lichtstraße 43i
D-50825 Köln
Telefon +49 221-485 687-141
E-Mail: mburkard(at)inverto.com


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Datum: 01.10.2015 - 16:08 Uhr
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