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"Wie schaffen wir das?" - diese Frage hat bei vielen Hörerinnen
und Hörern der jungen ARD-Wellen einen Nerv getroffen. Das Interesse
an der zweistündigen Sondersendung aller neun jungen ARD-Radios rund
um das Thema Flüchtlinge war riesig. Der Hashtag #wieschaffenwirdas
war über mehrere Stunden in den Top Five der Twittercharts. Bei
Facebook gab es mehr als 10.000 Kommentare. Zu Wort kamen Politiker
und Prominente wie Til Schweiger, Klaas Heufer-Umlauf und die Band
Revolverheld. Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis und
1LIVE-Moderator Simon Beeck führten durch die Sendung aus dem
ARD-Hauptstadtstudio in Berlin.
Aus Brüssel zugeschaltet stellte sich EU-Parlamentspräsident
Martin Schulz (SPD) den Fragen der Hörerinnen und Hörer. Dabei fand
er klare Worte: "Wo ich die Faxen richtig dicke habe, das ist, dass
'die EU' verantwortlich gemacht wird für den Nationalismus, der in
einigen Ländern herrscht und der genau das Gegenteil von Europäischer
Union ist, nämlich nationaler Alleingang."
Der CDU-Politiker Jens Spahn, Parlamentarischer Staatssekretär im
Bundesfinanzministerium, zeigte sich beeindruckt vom großen
ehrenamtlichen Engagement in Deutschland. Aber er plädierte in der
Sendung auch für Ehrlichkeit: "Deutschland wird nicht alle aufnehmen
können und nicht für jeden ein Haus bauen können." Spahn war für
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) eingesprungen, der wegen
eines dringenden Termins seine Teilnahme an der Sendung kurzfristig
absagen musste.
Schauspieler und Regisseur Til Schweiger berichtete im Verlauf der
ARD-Sendung von seinem Engagement für Flüchtlinge und plädierte
dafür, weiterhin hilfsbereit zu sein: "Ich spreche auch mit
Politikern, und alle sagen, das ist ein Wahnsinn, eine riesige
Aufgabe und keiner weiß genau, wie sie gelöst wird. Alles, was ich
sage ist, dass man aus Menschlichkeit den Flüchtlingen helfen muss."
Joachim Knuth, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission und
NDR-Programmdirektor Hörfunk, zog eine positive Bilanz dieser
einmaligen Radio-Aktion: "Uns freut die große Resonanz junger
Menschen auf diese Sondersendung. Eine solche
Gemeinschaftsanstrengung gehört zum journalistischen Auftrag und
Anspruch der jungen ARD-Radios. Die Flüchtlingsfrage, ein für
Deutschland und ganz Europa epochales Thema, ist von jungen
Hörerinnen und Hörern, Flüchtlingen, Politikern und Künstlern offen
und engagiert diskutiert und die Frage, ob wir es schaffen oder
nicht, umfassend beleuchtet worden."
Die Reaktionen im Netz, bei Facebook, Twitter und WhatsApp auf die
Sondersendung der jungen ARD-Programme waren zahlreich und
überwiegend positiv. Twitter-Userin Katrin Scheib schrieb z. B.: "So
ein #wieschaffenwirdas-Format - reflektiert, anschaulich, hype-frei -
können wir das regelmäßig haben? Wie Brennpunkt, nur leiser?".
Die gemeinsame Live-Sendung wurde zeitgleich von den jungen
ARD-Programmen 1LIVE (WDR), Bremen Vier (RB), DASDING (SWR), Fritz
(rbb), N-JOY (NDR), puls (BR), Sputnik (MDR), 103.7 UnserDing (SR)
und YOU FM (hr) ausgestrahlt. Zusammen erreichen die Programme fast
sieben Millionen Hörerinnen und Hörer pro Tag.
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