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Roland Berger-Studie: Ausrüster und Dienstleister müssen sich für die neue Situation in der Erdöl- und Gasindustrie rüsten

ID: 1270418

(ots) -

- Umbruch auf dem Öl- und Gasmarkt fordert ein Umdenken der
Branche
- Kurzfristige Einsparungen reichen nicht, um die
wirtschaftliche Talfahrt zu überstehen
- Vier Schritte helfen, um von der 'neuen Normalität' zu
profitieren
- Studie zeigt, wie wichtig ein Light-Footprint-Modell ist

Sinkende Ölpreise, höhere Volatilität und kürzere Lebenszyklen:
Das sind die Kennzeichen einer 'neuen Normalität', die in der
Erdölindustrie Einzug gehalten hat. Ölfeldausrüster und
-dienstleister müssen sich an die neuen Marktanforderungen anpassen,
wenn sie auch in Zukunft erfolgreich sein wollen. In ihrer aktuellen
Studie "Retooling for the New Normal Oil & Gas Industry Environment"
analysieren die Roland Berger-Experten die neue Situation und
empfehlen den Zulieferern der Öl- und Gasindustrie vier Schritte, mit
denen sie ihre Strategien, Geschäftsmodelle und Organisationen
überdenken können.

Die 'neue Normalität' der Ölindustrie: Preisverfall, höhere
Volatilität und kürzere Zyklen

Sieht man einmal von möglichen geopolitischen Schocks ab, steigt
die Wahrscheinlichkeit einer längeren Niedrigpreisphase für Öl.
"Waren früher 100 US-Dollar pro Barrel 'normal', könnte dieser
Referenzpreis in Zukunft eher bei 50 US-Dollar liegen", meint Roland
Berger-Partner Martin Erharter. "In nächster Zeit werden die Ölpreise
weiter sehr stark schwanken. Dafür gibt es mehrere Gründe: die
Unsicherheit in Bezug auf die künftige Schieferölförderung in den
USA, die Konzentration Saudi-Arabiens auf seinen Marktanteil, das
Wachstum Chinas und geopolitische Entwicklungen, wie etwa die
iranischen Öllieferungen."

Angesichts der Rolle des Schieferöls als gerade noch förderwürdige
Ressource und der Fähigkeit der Schieferölproduzenten, dessen




Förderung kurzfristig an die Ölpreisentwicklung anzupassen, könnten
sich die Preiszyklen mittelfristig verkürzen.

Grundlegender Wandel nötig

Nur rund 20 Prozent der Explorations- und
Produktionsgesellschaften (E&P) und 5 Prozent der Ölfeldzulieferer
haben in der letzten Zeit ihre Kapitalkosten verdient. Walter
Pfeiffer, Partner bei Roland Berger, geht daher davon aus, dass
"kurzfristige Einsparungen wie Personal- und Investitionsabbau nicht
ausreichen, um die Talfahrt zu überstehen und in der 'neuen
Normalität' erfolgreich zu sein. E&P-Unternehmen verfolgen deshalb
Strategien, mit denen sie die Ressourcenproduktivität erhöhen, die
Gesamtbetriebskosten senken und Risiken reduzieren können. Wachstum
tritt auf jeden Fall in den Hintergrund." Ölfeldzulieferer müssten
sich dringend in die 'neue Normalität' einfügen und sich den
veränderten Bedürfnissen der Betreiber anpassen, erklärt er.

Vier Schritte für Ölfeldzulieferer, um sich für die 'neue
Normalität' zu rüsten

1. Ausrichtung des Portfolios auf effektive Integration:
Ölfeldzulieferer, die ihre Portfolios auf die Aktivitäten ihrer
Kunden ausrichten, sind besser in der Lage, die von den Betreibern
gewünschte Produktivität und Kostenersparnis zu realisieren. Dabei
handelt es sich um Produkte und Services, die die Aktivitäten des
Kunden ergänzen oder ihnen vor- oder nachgelagert sind,

2. Überarbeitung der Vertriebsstrategie: Ölfeldzulieferer
sollten ihr Wertversprechen weiterentwickeln, um sich den veränderten
Bedürfnissen der E&P-Betreiber anzupassen. Sie müssen zudem ihre
Zielkundensegmente neu definieren, um dem anhaltenden Strukturwandel
in der E&P-Industrie Rechnung zu tragen (z.B. Fusionen und
Übernahmen, Insolvenzen). Die Vertriebsfähigkeit sollte gestärkt
werden, damit immer anspruchsvollere und zunehmend wertbasierte
Transaktionen mit den Kunden besser gesteuert werden können.

3. Standardisierung von Produkten und Prozessen:
Ölfeldzulieferer sollten die Ineffizienz und Komplexität, die sich in
den Jahren des Ölbooms entwickelt haben, abbauen. Maßnahmen, mit
denen sich Kosten senken und das Working Capital aufwerten lassen,
sind etwa Programme zur Rationalisierung der Stock-Keeping Units
(SKU). So können Exzesse in der Produktindividualisierung rückgängig
gemacht werden. Auch Investitionen in Wissensmanagement sind
hilfreich. Hierdurch kann die Bereitstellung von Services
einheitlicher gestaltet oder die Standardisierung interner Funktionen
und Prozesse zum effizienten Einsatz zentraler Ressourcen gefördert
werden.

4. Umstieg auf ein Light-Footprint-Modell: Ölfeldzulieferer
brauchen Supply-Chain- und Ressourcenflexibilität, um schnell auf
kurzfristige, unvorhergesehene Änderungen in der Nachfrage nach ihren
Produkten und Dienstleistungen reagieren zu können. Gleichzeitig
sollten sie aber wichtige Vermögenswerte und Kernkompetenzen
beibehalten. Unternehmen sollten nach dem
Light-Footprint-Management-Ansatz agieren: Sie sollten
reaktionsschnellere Organisationen mit einer optimalen Balance
zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung aufbauen, offen für
Partnerschaften und Allianzen sein und ihre technologischen
Möglichkeiten voll ausschöpfen, um ihre Kapital- und
Ressourceneffizienz zu verbessern.

Roland Berger-Experte Pfeiffer: "Unsere Studie zeigt, dass die
Ölfeldausrüster und -dienstleister, die diese vier Schritte bereits
umgesetzt haben, die Talfahrt der Branche besser verkraftet haben als
ihre Wettbewerber."

Die Studie können Sie hier herunterladen:
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