(ots) - "Bei der Planung von Projekten wird von
betroffenen Bürgerinnen und Bürgern nicht selten hinterfragt, ob
deren Interessen gegenüber denen des Naturschutzes angemessen
berücksichtigt werden", erklärt Katharina Hitschfeld,
Geschäftsführerin der gleichnamigen Unternehmensberatung in Leipzig.
"Wir wollten dieser Frage auf den Grund gehen und haben sie zum
Schwerpunkt des dritten Teils unseres Forschungsprojektes
,Einflussfaktoren auf Akzeptanz' in diesem Jahr gemacht. Die
Ergebnisse der Herbststudie sind interessant und haben konkrete
Auswirkungen auf die Arbeit von Projektverantwortlichen."
Das zentrale Ergebnis: Lediglich ein Drittel der Befragten (33
Prozent) geht derzeit davon aus, dass die Belange des Naturschutzes
und der Bürgerinteressen ausgewogen beachtet werden. Katharina
Hitschfeld: "Dies zeugt von fehlendem Vertrauen in die
Planungsverfahren und handelnden Akteure. Dieses ausgeprägte
Misstrauen gegenüber Politik, Behörden und Unternehmen trat bereits
in unseren früheren Studien deutlich hervor."
Im Gegensatz zu dieser skeptischen Haltung empfinden die 1037
bundesweit repräsentativ Befragten jedoch mehrheitlich keinen
unauflösbaren Widerspruch zwischen Naturschutz und Bürgerinteressen.
Schaut man sich die Facetten zum vermeintlichen Widerspruch Mensch
versus Natur an, so zeigt sich Erstaunliches:
Die größte Zustimmung erhält das Statement, dass es bei Konflikten
zwischen Mensch und Natur eine Lösung gäbe, es aber am Willen von
Politik und Planern zu kreativen Lösungen fehle (77 Prozent "stimme
zu" + "stimme eher zu"). Gut dreiviertel der Befragten halten also
einen Ausgleich der Interessen grundsätzlich für möglich, schieben
das Scheitern aber auf den Unwillen von Politik, Behörden und
Projektträgern. "Das zeugt von einem geringen Informationsstand
darüber, wie formale Genehmigungsverfahren durchgeführt werden
müssen. Die Berücksichtigung aller relevanter Schutzgüter und der
Ausgleich der Interessen - im weitesten Sinne geht es hierbei um
Mensch und Natur - ist zentraler Bestandteil dieser Verfahren",
betont Katharina Hitschfeld.
Vor diesem Hintergrund ist besonders interessant, dass reichlich
zwei Drittel (67 Prozent "stimme zu" + "stimme eher zu") der
Interviewten die Meinung vertreten, dass unter dem Deckmantel des
Naturschutzes Projekte verhindert werden sollen.
Und einen weiteren interessanten Aspekt liefert die aktuelle
Akzeptanzstudie: Welche Facette zum Thema man sich auch anschaut -
das Alter der Befragten hat deutlichen Einfluss auf deren Haltung. Je
älter die Befragten sind, um so homogener erscheint deren
Meinungsbild. "Information für ältere Menschen muss in der
Projektkommunikation berücksichtigt werden. Spezielle
Informationskanäle und Partizipationsangebote müssen deren
Mediennutzung und Informationsgewohnheiten entsprechen.
Online-Formate führen zum Beispiel meist in eine Sackgasse", betont
die Unternehmensberaterin.
Die gesamte Studie sowie alle früheren Umfragen sind auf
www.hitschfeld.de abrufbar.
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