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Ãœber die Vergabe von Gold, Silber und Bronze entscheiden 115
Bierexperten am 9. Oktober in der Brau-Akademie Doemens
Angetrieben vor allem von dem Boom kleinerer und mittlerer
Brauereien ("Craft-Brewers") in den USA hat Bier inzwischen auch in
Europa (und Deutschland) wieder einen ganz neuen Stellenwert erlangt.
Zum Image-Gewinn von Bier beim Konsumenten hat ganz beträchtlich ein
Wettbewerb beigetragen, der vor 12 Jahren von den Privaten Brauereien
begründet wurde: der European Beer Star. "Wir wollen für die besten
Biere der Welt, die nach europäischer Brauart hergestellt werden,
eine Bühne schaffen", so Dr. Werner Gloßner, Hauptgeschäftsführer der
Privaten Brauereien Bayern, "um die Genussvielfalt von Bier noch
stärker ins Bewusstsein der Verbraucher zu rücken." Das gelingt von
Jahr zu Jahr besser, denn der European Beer Star bricht immer neue
Beteiligungsrekorde. Waren es bei der Premiere 2004 immerhin schon
271 eingereichte Biere, so stellen sich heuer 1.957 verschiedene
Biere (+ 21 % gegenüber 2014) dem Urteil einer 115-köpfigen Jury.
Die hohe internationale Reputation des European Beer Star rührt
auch daher, dass die Kriterien, nach denen die Bier-Experten aus 27
Ländern pro Kategorie einmal Gold, Silber und Bronze vergeben,
transparent und verbrauchernah sind. In einer Blindverkostung werden
die unterschiedlichen Bierstile wie Weißbier, Helles, Pale Ale oder
Porter genau nach den Gesichtspunkten bewertet, die auch der
Konsument zur Beurteilung heranzieht, also Optik, Schaum, Geruch,
Geschmack und sortentypische Ausprägung. "Eine Gold- Medaille beim
European Beer Star zu gewinnen, ist beinahe wie eine
Oscar-Prämierung", sagt Roland Demleitner vom Bundesverband der
Privaten Brauereien, "das erklärt für mich auch, warum wir jedes Jahr
einen so deutlichen Zuwachs an Bieren haben, die sich diesem harten
Wettbewerb stellen."
Zehn Flaschen pro eingereichter Sorte schicken die Brauereien für
die Verkostung zur Bier-Akademie Doemens nach Gräfelfing. Also
insgesamt rund 20.000 Flaschen in unterschiedlichen Gebinden treffen
seit Mitte September in Gräfelfing ein und ziehen eine so gewaltige
Logistik nach sich, dass der Lehrbetrieb (fast) in den Hintergrund
tritt: Jede einzelne Charge wird erfasst, kategorisiert und für die
Blindverkostung vorbereitet. Der ganze Innenhof ist mit Zelten und
Kühlcontainern vollgestellt. Doemens hat in diesen Tagen -
hinsichtlich der Biervielfalt - das vielleicht größte Bierlager
Deutschlands.
Am 9. Oktober wird die Jury dann die 1.957 Biere in den ingesamt
55 verschiedenen Kategorien (Bierstile) bewerten - in mehreren Teams
mit Vor-, Zwischen- und Finalrun- den, ehe die Medaillengewinner
feststehen. "Wir haben das Verkoster-Panel nochmals aufgestockt,
damit das für unsere Bier-Experten auch zu machen ist", erläutert
Gloßner. Nicht mehr als eine Maß Bier komme dann schließlich pro
Verkoster über den gesamten Tag zusammen, versichert er, denn
verkostet wird nur schluckweise.
Die Verleihung der Preise findet dann am 11. November im Rahmen
der internationalen Messe BrauBeviale in Nürnberg statt.
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