(ots) -
Dienstag, 6. Oktober 2015, 01.15 Uhr
Wallanders letzter Fall
Auf Basis der Kurzgeschichte "Pyramide", enthalten in Mankells Roman
"Wallanders erster Fall", erleben wir Wallander in seinem letzten.
Die Geschichte beginnt in den 70er Jahren, als Wallander gerade die
Polizeischule erfolgreich beendet hat. Seine Frau Mona erwartet ein
Kind. Die besten Freunde des Paares, Lasse und Anna, sind auch gerade
Eltern geworden, und die Stimmung ist optimistisch.
Dann passiert das Unglück. Bei einer Routinepatrouille betritt der
junge Polizist Wallander einen Einkaufsladen. Dort entdeckt er die
Leiche des Ladenbesitzers Eric und steht plötzlich dem Täter
gegenüber. Wallander möchte den Mann zur Aufgabe bewegen, doch dieser
versucht zu fliehen. Da kommt plötzlich seine beste Freundin Anna in
den Laden, um noch schnell etwas für das Baby zu besorgen, das sie
draußen im Auto gelassen hat. Die Situation eskaliert. Der Mann
erschießt Anna und entkommt in dem Tumult, Wallander bleibt mit der
toten Freundin und ihrem Baby Eva zurück. Er fühlt sich schuldig. Ein
traumatisches Erlebnis, das ihn sein Leben lang verfolgen wird.
Wallanders letzter Fall beginnt mit einem mysteriösen Flugzeugabsturz
in der Nähe von Ystad. Es wird schnell klar, dass das Flugzeug im
Auftrag eines Drogenrings in Südschweden unterwegs war. Genau zur
gleichen Zeit stirbt Eva, die mittlerweile erwachsene Tochter der
ermordeten Anna, an einer Ãœberdosis. Die Spannung steigt dramatisch,
als Wallander begreift, dass der Anführer des Drogenrings derselbe
Mann ist, der vor 30 Jahren Evas Mutter getötet hat. Getrieben von
Wut und Entschlossenheit setzt er alles daran, den Fall, der sein
Leben so lang belastet hat, nun endgültig abzuschließen.
Spannungsreich in Szene gesetzt erleben wir noch einmal zentrale
Stationen von Wallanders aufregendem Berufs- und Privatleben,
spektakulär in Szene gesetzt, als krönenden Abschluss dieser
erfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Sendereihe.
Sonntag, 15. November 2015, 0.20 Uhr
Zeugen des Jahrhunderts
Gero von Boehm im Gespräch mit Hans Magnus Enzensberger
Hans Magnus Enzensberger gehört zu Deutschlands führenden Denkern. Im
Gespräch mit dem Publizisten Gero von Boehm blickt er auf über acht
Jahrzehnte eines bewegten Lebens zurück. Mit Essays und Gedichten hat
sich Hans Magnus Enzensberger schon in den jungen Jahren der alten
Bundesrepublik gern immer wieder streitbar zu Wort gemeldet. Seine
Glaubwürdigkeit und moralische Integrität blieb dabei stets gewahrt.
In jungen Jahren hatte ihn sein bürgerliches Elternhaus vor den
Anfechtungen des Nationalsozialismus bewahrt. Selbst der Hitlerjugend
konnte er sich entziehen.
Zeit seines Lebens waren ihm Massen und Massenbewegungen unheimlich.
Als Redner einer Kundgebung gegen die damaligen Notstandsgesetze 1965
hat er am eigenen Leib erfahren, wie es ist, 20 000 Zuhörer zu
mobilisieren: "Manche Politiker lieben das ja. Die können eine Masse
kneten. Mir hat das überhaupt nicht gepasst. Ich sage, da gehe ich
nie wieder hin, ich gehe nie wieder an so ein Rednerpult."
Seine Lebenserfahrung, seine Biografie haben ihn vorsichtig werden
lassen.
Überall in den politischen Entwicklungen ist er dabei, doch er hält
Distanz.
"Die Ethnologen haben diesen Begriff der teilnehmenden Beobachtung,
das finde ich eigentlich gar nicht so schlecht."
Und bereut er etwas in seinem Leben?
"Nein", antwortet Hans Magnus Enzensberger, "wir sind ja nicht im
Beichtstuhl hier."
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