(ots) - EU-Kommission überprüft Produktion von Bio-Eiern
in Deutschland
Pilotverfahren nach Beschwerde wegen Überbelegung eröffnet -
Niedersachsen fordert Tierobergrenze für Gebäude
Osnabrück. Die EU-Kommission nimmt derzeit die Produktion von
Bio-Eiern in Deutschland unter die Lupe. Nach einem Bericht der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) hat Brüssel ein sogenanntes
Pilotverfahren eingeleitet, die Vorstufe eines
Vertragsverletzungsverfahrens. Dabei soll laut "NOZ" überprüft
werden, ob Deutschland bei der Haltung von Bio-Legehennen gegen
EU-Recht verstößt. Es seien Informationen von der Bundesregierung
angefordert worden.
Eine entsprechende EU-Verordnung schreibt vor, dass Eier nur dann
als öko oder bio deklariert werden dürfen, wenn sie aus einem Stall
mit maximal 3000 Tieren stammen. Ein Beschwerdeführer hatte dem
Bericht zufolge beklagt, dass auf deutschen Biohöfen teilweise
deutlich mehr als 10.000 Legehennen untergebracht seien, und damit
das Pilotverfahren ausgelöst. Wie die Zeitung weiter berichtet, seien
Gebäude mit mehreren Tausenden Tieren auch in der Biohaltung
branchenüblich. Hier seien die Stalleinheiten mit jeweils 3000 Tieren
in der Regel aber durch Trennwände unterteilt. Die entsprechende
Öko-Verordnung der EU verbietet dies nicht explizit.
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne)
forderte die EU-Kommission auf, in der Bioproduktion eine klare
Begrenzung der Zahl von Legehennen oder Masthühnern pro Gebäude
vorzunehmen. "Aus Gründen der hohen Verbrauchererwartung an eine
Öko-Legehennenhaltung gehe ich davon aus, dass in Zukunft Gebäude mit
einer sehr hohen Zahl an Legehennen keine Akzeptanz mehr finden
werden", so der Minister. Seiner Auffassung nach könnten angemessene
Ãœbergangsfristen den betroffenen Landwirten bis zum Inkrafttreten
einer solchen Obergrenze für Gebäude helfen.
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