(ots) - Endlich. Es war überfällig, dass Angela Merkel das
Krisenmanagement in Sachen Flüchtlingspolitik an sich zieht. Es war
und ist die Kanzlerin, die dieses Land einer Belastungsprobe
historischen Ausmaßes aussetzt. Also muss auch sie dafür sorgen, dass
man es in den Griff bekommt. Mit überforderten Kommunen,
freund-feindlichen Ministerpräsidenten und einem anhaltend peinlichen
Innenminister war da noch nie Staat zu machen. Und das ist es, was
man der Kanzlerin vorwerfen muss. Sie hat zwar in einem Moment, der
ganz anders hätte ausgehen können, fast als einzige die europäischen
Werte von Toleranz und Nächstenliebe hochgehalten. Aber die Folgen
hat sie nicht bedacht und damit die Bürger, die natürlich fragen, ob
das alles gut gehen kann, überfordert und allein gelassen. Viel zu
lange. Deshalb ist der jetzige Schritt zwar richtig, aber er kommt
fast schon zu spät. Zu tun bekommt Kanzleramtschef Altmaier
jedenfalls genug: Er muss aus Zeltstädten Winterquartiere machen,
Missstände in den Unterkünften eindämmen, Verfassungsfeinde ausfindig
machen und - vor allem - durch eine Vielzahl gut abgestimmter
positiver Anstrengungen dafür sorgen, dass Integration wirklich
Integration werden kann. Und nicht nur Ãœberflutung. Seine Chefin
könnte sich darauf konzentrieren, ihren europäischen Amtskollegen
nahe zu legen, Deutschland zumindest prinzipiell zu folgen. Bis auf
wenige Ausnahmen sind diese nämlich vor allem Heuchler oder
Feiglinge. Oder Schlimmeres. Dass Deutschland die Welt nicht alleine
retten kann, ist klar. Aber gerade deshalb müssen auch andere mehr
tun. Kein Zaun, kein Gesetz und auch keine Armee wird verhindern,
dass der Flüchtlingsstrom auch sie erreicht.
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