(ots) - Lufthansa warnt vor Ãœbermacht der Golf-Airlines
Vorstandsmitglied Hohmeister: Brauchen politische Antwort
Osnabrück. Der künftige Premiummarken-Vorstand der Lufthansa,
Harry Hohmeister, hat vor einer Ãœbermacht finanzstarker
Fluggesellschaften aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gewarnt.
Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag)
forderte Hohmeister Unterstützung der EU und der Bundesregierung.
"Wettbewerber aus den Arabischen Emiraten kaufen sich mit staatlicher
Hilfe Einfluss in Europa", sagte der Lufthansa-Manager. Dies verzerre
die Rahmenbedingungen. Deshalb brauche man neben einer
unternehmerischen "auch eine politische Antwort". Diese könne in
einer Angleichung von Wettbewerbsbedingungen bestehen: "In den
Emiraten gibt es keine Luftverkehrssteuer - warum muss es sie in
Deutschland geben?", sagte Hohmeister. In den Ländern der
Wettbewerber fehlten grundlegende soziale Rahmenbedingungen, und an
ihren Flughäfen gebe es kein Nachtflugverbot. "Warum können wir
unsere großen Flughäfen nur an 18 von 24 Stunden nutzen?" Die
Golf-Airlines würden massiv staatlich subventioniert, deshalb
herrsche auf dem Langstreckenmarkt kein fairer Wettbewerb mehr.
Hohmeister leitet im Lufthansa-Vorstand derzeit das Ressort
Verbund-Airlines, Logistik und IT. Im Zuge eines kürzlich
beschlossenen Konzernumbaus soll er die Führung der Marken Lufthansa,
Swiss und Austrian übernehmen. Der Manager sagte, er rechne in den
nächsten Jahren mit einem massiven Kapazitätsausbau der Konkurrenten
in den Emiraten. Dubai etwa habe 140 Großraummaschinen vom Typ Airbus
A380 bestellt und lasse einen Flughafen mit sechs parallelen
Startbahnen und einer Kapazität von 240 Millionen Passagieren im Jahr
bauen.
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