(PresseBox) -
Empfehlungen zur verantwortungsvollen Nutzung von Datentechnologien
Big Data ermöglicht enorme Fortschritte in der Medizin, im Verkehr oder bei der Energieversorgung
Bitkom-Papier zeigt zahlreiche Anwendungsbeispiele
Der Digitalverband Bitkom hat Leitlinien für den Einsatz von Big Data Technologien in der Wirtschaft entwickelt. Sie geben den Anbietern und Anwendern konkrete Empfehlungen für eine verantwortungsvolle Nutzung von Big Data. So sollten die Daten der Betroffenen wirksam geschützt werden, die Datenverarbeitung nachvollziehbar sein und Datenanalysen einen Nutzen für diejenigen schaffen, die ihre persönlichen Daten zur Verfügung stellen. ?Big Data Technologien ermöglichen enorme Fortschritte in wichtigen Bereichen wie der Medizin, der Energieversorgung oder im Verkehrswesen?, sagte Susanne Dehmel, Bitkom-Geschäftsleiterin Vertrauen & Sicherheit. ?In der Wirtschaft schaffen Big Data Anwendungen neue Geschäftsmodelle und sind eine Quelle für künftiges Wachstum.? Big Data Analysen erleichtern zum Beispiel die Therapie von Krebserkrankungen, helfen Infarktpatienten oder ermöglichen die Bereitstellung personalisierter Medikamente. Im Verkehr sind sie die Grundlage für eine effizientere Lenkung von Verkehrsströmen und die Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Unternehmen profitieren, indem sie zum Beispiel Liefermengen und Arbeitszeiten optimieren oder Verkaufsräume und Sortimente verbessern können.
?Big Data bietet enormen Chancen, wirft aber auch neue ethische Fragen auf, insbesondere bei der Vorhersage bestimmter Ereignisse?, betonte Dehmel. So können Big Data Systeme zwar nicht zweifelsfrei aber doch mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen, ob Menschen bestimmte Krankheiten bekommen, Kunden kreditwürdig bleiben oder Jugendliche zu Hartz-IV-Empfängern werden könnten. Das löst Ängste aus. Laut einer Bitkom-Umfrage finden es 82 Prozent der Internetnutzer in Deutschland unheimlich, dass ihre Entscheidungen durch neue Technologien der Datenauswertung vorhersehbar werden. Dehmel: ?Wir müssen besser erklären, was mit Big Data möglich ist. Und wir brauchen eine offene gesellschaftliche Diskussion darüber, wozu wir diese Technologien einsetzen wollen ? und auf worauf wir verzichten sollten.? Ziel der Digitalwirtschaft sei es, bei allen Anwendungen die Privatsphäre der Menschen zu respektieren, Freiheitsrechte zu bewahren und Missbrauch zu verhindern. Diesem Ziel sollte ein Dreiklang aus Gesetzen, Selbstverpflichtungen und Leitlinien der Wirtschaft dienen. Dabei müssten der Nutzen von Anwendungen und der Schutz persönlicher Daten immer wieder neu abgewogen werden.
Mit der Publikation ?Leitlinien für den Big-Data-Einsatz ? Chancen und Verantwortung? will der Bitkom informieren, sensibilisieren und einen Anstoß für den gesellschaftlichen Diskurs geben. Die Publikation enthält eine Reihe von Anwendungsbeispielen, die das große Potenzial der Technologie für die Gesellschaft insgesamt und jeden einzelnen Menschen aufzeigen. Die Bitkom Leitlinien für den Big Data Einsatz im Einzelnen:
Leitlinie 1 ? Nutzen der Big-Data-Anwendungen prüfen
Leitlinie 2 ? Anwendungen transparent gestalten
Leitlinie 3 ? Bevorzugt anonymisierte oder pseudonymisierte Daten verarbeiten
Leitlinie 4 ? Interessen der Beteiligten abwägen
Leitlinie 5 ? Einwilligungen transparent gestalten
Leitlinie 6 ? Nutzen für Betroffene schaffen
Leitlinie 7 ? Governance für personenbezogene Daten etablieren
Leitlinie 8 ? Daten wirksam gegen unberechtigte Zugriffe schützen
Leitlinie 9 ? Keine Daten zu ethisch-moralisch unlauteren Zwecken verarbeiten
Leitlinie 10 ? Datenweitergabe nach Interessenabwägung ermöglichen
Leitlinie 11 ? Selbstbestimmtes Handeln ermöglichen
Leitlinie 12 ? Politische Rahmenbedingungen vervollkommnen ? Datenschutz und Datennutzen neu abwägen
An der Ausarbeitung der Leitlinien waren Fachexperten des Bitkom, seiner Mitgliedsunternehmen sowie aus Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt. Sie stehen im Internet zur Verfügung unter https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Leitlinien-fuer-den-Big-Data-Einsatz.html.
Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 9 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.
Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 9 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.