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Im Akkord mussten sie Strumpfhosen und Bettwäsche nähen, Möbel und
Autoteile herstellen. Auch im Kohlebergbau oder in der Chemie- und
Stahlindustrie schufteten sie unter katastrophalen Bedingungen.
Politische Häftlinge wurden in der DDR zu harter, gefährlicher Arbeit
gezwungen. Ausbeutung als System - wer sich wehrte, wurde hart
bestraft. Viele der Produkte aus den Gefängnissen gingen in den
Export, ausgerechnet an den Klassenfeind. Rund 6.000 westdeutsche
Firmen nutzten die DDR als Billiglohnland. Knastwaren aus dem Osten
landeten so auf den Wühltischen im Westen. Das "Who is who" der
deutschen Wirtschaft profitierte.
Die Autoren der Dokumentation, Achim Reinhardt und Claudia Butter,
beide Reporter des investigativen ARD-Politikmagazins "Report Mainz",
haben wochenlang im Bundesarchiv, im Stasi-Archiv sowie in
Landesarchiven recherchiert, mit Zeitzeugen und Wissenschaftlern
gesprochen. Der Film deckt mit neuen, exklusiven Recherchen auf, wie
politische Häftlinge in der DDR ausgebeutet wurden und welche
namhaften Westkonzerne damit hohe Gewinne erzielten. Die Autoren
konfrontieren ehemalige DDR-Verantwortliche und Konzernmanager,
fragen die Bundesregierung nach ihrer Verantwortung für die Opfer von
Zwangsarbeit. Mit der Kamera begleiten sie politische Häftlinge, die
DDR-Täter und Profiteure von einst zur Rede stellen.
Das Feature "Ausgebeutet für den Klassenfeind" widmet sich einem
brisanten zeithistorischen Thema, das bis in die Gegenwart für
Zuschauerinnen und Zuschauer im Westen wie im Osten von Bedeutung
ist. Für billige Waren im Westen zahlten politische Gefangene in der
DDR einen hohen Preis. Die Opfer der DDR-Zwangsarbeit leiden bis
heute unter dem erlittenen Unrecht. Doch auch 25 Jahre nach der
Deutschen Einheit müssen sie noch immer auf Aufarbeitung und
Wiedergutmachung warten.
"Ausgebeutet für den Klassenfeind - Wie DDR-Zwangsarbeiter für
Westfirmen leiden mussten." Ein Film von Achim Reinhardt und Claudia
Butter am 12.10.2015, 23.30 Uhr im Ersten. Eine Recherche von "Report
Mainz". Der Film wird am 11.12.2015, 20.15 Uhr in 3sat wiederholt.
Akkreditierte Journalisten können den Film vorab im Vorführraum
Das Erste unter presse.daserste.de und im SWR-Vorführraum ansehen:
http://presseportal.swr.de.
Fotos auf ARD-Foto.de.
Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel.: 06131 929-32755,
Sibylle.Schreckenberger(at)SWR.de