(ots) - Gesamtmetall-Präsident Dulger: Bei VW gelogen
und betrogen
Arbeitgebervertreter warnt vor Instrumentalisierung des Skandals
gegen die Dieseltechnologie
Osnabrück. In der Diskussion um Manipulationen bei Volkswagen
warnt Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger vor überzogener Kritik. In
einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte
Dulger, bei VW sei "gelogen und betrogen" worden. Der Skandal habe
eine enorme Tragweite. "Wir sollten die Krise aber nicht
instrumentalisieren, schon gar nicht gegen die gesamte
Automobilindustrie und auch nicht gegen die Dieseltechnologie." Die
Diskussionskultur und die Regeltreue in der deutschen Industrie seien
in Ordnung.
Dulger erläuterte, Diesel-Motoren seien abgasarm und könnten auch
die Umweltgesetze einhalten. "Man muss es eben nur wollen. Da liegt
das Problem, da muss Volkswagen jetzt viel tun, um das Vertrauen
seiner Kunden zurück zu gewinnen und das Image wieder aufzubessern.
Aber ich habe den Eindruck, das weiß man in Wolfsburg und arbeitet
daran", erklärte der Präsident der Metall-Arbeitgeber.
Den neuen VW-Chef Matthias Müller lobte Dulger als enorm
durchsetzungsfähigen und leistungsfähigen Manager. "Der kriegt das in
den Griff. Herr Müller ist ein Topmann."
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Metall-Arbeitgeber mahnen Bundesregierung in Flüchtlingskrise zum
Handeln
Dulger beklagt Belastung freiwilliger Helfer und kleinerer Firmen
- Warnung vor Beschäftigungsproblemen
Osnabrück. Der Arbeitgeber in der Metall und Elektroindustrie
drängen die Bundesregierung, "vernünftige, funktionierende
Strukturen" zur Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge zu schaffen.
Gesamtmetallchef Rainer Dulger sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag), freiwillige Helfer hätten in den letzten Wochen und
Monaten viel geleistet. Aus kleinen Betrieben gebe es aber
mittlerweile kritische Stimmen, dass sie nicht mehr in der Lage
seien, die Helfer weiter in der bisherigen Form freizustellen.
Dulger: "Die kommen ja auch völlig erschöpft und müde morgens am
Arbeitsplatz an nach einem intensiven Wochenende oder nach intensiven
Hilfstagen. Das ist ein Zustand, den wir sicherlich nicht lange
durchhalten."
Der Verbandspräsident forderte außerdem "genauere Analysen, wer
denn derzeit aus welchem Land zu uns kommt. Da hört man
unterschiedliche Versionen." Zudem stelle sich die Frage nach der
Qualifikation. "Wie viele sind gut oder schlecht ausgebildet, wie
viele sind Analphabeten?" fragte Dulger und betonte: "Ich habe da
Zahlen gehört, die erschreckend sind." Eines sei aber schon jetzt
klar: In unserer Industriegesellschaft gebe es immer weniger einfache
Tätigkeiten für Beschäftigte ohne Ausbildung. "Wenn wir jetzt viele
unqualifizierte und ungelernte Hilfskräfte in unser Land holen, dann
werden wir Probleme haben, die zu beschäftigen."
Mit Blick auf den Arbeitsmarkt forderte Dulger ein Einwanderungs-
oder Zuwanderungsgesetz, am besten noch in dieser Legislaturperiode.
"Wir müssen dringend nach außen signalisieren, wen wir suchen", sagte
der Arbeitgeberpräsident. Das Gesetz müsse klar machen, "welche
Qualifikationen gesucht werden und auch deutlich sagen, dass man
niemanden gebrauchen kann, wenn der Arbeitsmarkt sich einmal schwach
entwickelt."
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