(ots) - Entscheider in mittelständischen Firmen sehen
großen Veränderungsbedarf bei den Führungskompetenzen. Grund dafür
ist die digitale Transformation der Geschäftsmodelle. 58 Prozent der
Führungskräfte sind der Ansicht, dass Mitarbeiter in leitenden
Positionen ein stärkeres Verständnis für Daten entwickeln müssen.
Dies ist aus ihrer Sicht sogar noch dringlicher als die Verbesserung
sozialer Kompetenzen wie Kooperationsbereitschaft und
Kommunikationsstärke. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der
Personalberatung InterSearch Executive Consultants, für die 400
Topmanager aus mittelständischen Unternehmen ab 100 Mitarbeitern
befragt wurden.
Vor allem im Gesundheitssektor besteht Nachholbedarf im Umgang mit
Business-Intelligence-Systemen. Nur 60 Prozent der befragten
Entscheider aus dieser Branche geben an, dass ihre Führungskräfte
bereits ein ausgeprägtes Verständnis für Daten haben. Das ist im
Branchenvergleich die niedrigste Quote. Gleichzeitig gehen 58 Prozent
der Manager im Gesundheitsbereich davon aus, dass das Thema stark an
Bedeutung gewinnen wird. Nur im produzierenden Gewerbe (68 Prozent)
und im Anlagen- und Maschinenbau (60 Prozent) gehen noch mehr
Befragte von einem Wachstum aus.
Doch auch andere Fähigkeiten von Führungskräften gewinnen im Zuge
der Digitalisierung an Bedeutung. 54 Prozent der Entscheider gehen
davon aus, dass Manager zukünftig mehr Bereitschaft zur Kooperation
zeigen müssen. Dass die Chefs ihre kommunikativen Fähigkeiten
ausbauen müssen, denken 52 Prozent. Ebenso viele geben an, dass
zukünftig mehr Offenheit für Feedback gefragt sein wird. 51 Prozent
sehen die Förderung von Vernetzungen als Schlüsselqualifikation bei
der digitalen Transformation. Auch die Stärkung einer positiven
Fehlerkultur wird nach Meinung von 51 Prozent der Topmanager
wichtiger.
Zukünftige Schlüsselkompetenzen werden bei Bewerbern noch zu wenig
überprüft
Die Studie zeigt darüber hinaus, dass die sich wandelnden
Anforderungen bei den Mittelständlern noch nicht ausreichend im
Recruitingprozess berücksichtigt sind. So überprüfen lediglich 28
Prozent der Unternehmen, inwieweit die Kandidaten versiert sind in
der Interpretation von Daten. Bei nur 27 Prozent ist diese
Führungskompetenz bereits in ihrem Beurteilungssystem verankert.
Bemerkenswert ist auch, dass die Werte bei den weichen Kompetenzen
nicht wesentlich besser sind: Die Fähigkeit zu kooperativem Handeln
wird ebenfalls nur in 28 Prozent der Unternehmen im
Bewerbungsverfahren überprüft. Beim Faktor Kommunikationsstärke liegt
die Quote bei 30 Prozent.
"Kompetenzen von Führungskräften, die besonders relevant für die
digitale Transformation sind, müssen im Auswahlprozess stärker
berücksichtigt werden", sagt Julia Böge, Client Partner der
Personalberatung InterSearch Executive Consultants. "Dazu gehört ein
solides Datenverständnis. Aber die Unternehmen sollten sich nicht
allein darauf fokussieren. In der digitalen Transformation zeichnet
sich eine gute Führungskraft durch die Kombination von IT-Wissen und
sozialen Kompetenzen aus", so Böge. Diese Erfahrung scheint die IT-
und Telekommunikationsbranche bereits gemacht zu haben: Sie erachtet
laut der Studie die Kompetenz im Umgang mit Daten als weniger wichtig
als andere Branchen, legt dafür aber mehr Wert auf soziale
Fähigkeiten.
Expertennetzwerke machen Hierarchien überflüssig
Aus Sicht der Recruiting-Experten besteht der grundlegende Wandel,
den die Digitalisierung befördert, darin, dass das Ellenbogen-Prinzip
ausgedient hat: "Austausch und Kooperation werden immer wichtiger,
Selbstprofilierung und althergerbachte Hierarchien sind nicht mehr
zeitgemäß", sagt Julia Böge. "Deshalb müssen Social Skills auch in
Stellenausschreibungen deutlicher herausgestellt werden."
Kommunikative Fähigkeiten sind entscheidend, weil für Projekte
heutzutage oft Spezialisten in wechselnden Konstellationen
zusammenarbeiten. "Dies entspricht den Gewohnheiten der Generation Y,
die in Netzwerken kommuniziert und arbeitet", so Böge.
Personalberater mit Expertise in der Digitalisierung wie
InterSearch Executive Consultants dienen mittelständischen
Unternehmen dabei, Managerpersönlichkeiten zu finden, die die
genannten Eigenschaften mitbringen und außerdem in der Lage sind,
auch gegen interne Gegenwehr eine neue Unternehmenskultur zu
etablieren, etwa alte hierarchische Strukturen aufzulösen.
Hintergrundinformation
Für die Studie "Digitale Transformation und ihre Auswirkung auf
die Führung im Mittelstand" ließ die Personalberatung InterSearch
Executive Consultants 400 Topmanager aus Unternehmen ab 100
Mitarbeitern befragen. Durchführendes Marktforschungsinstitut:
respondi AG.
Pressekontakt:
InterSearch Executive Consultants GmbH & Co. KG
Thomas Bockholdt
Managing Partner
Bergstraße 11
20095 Hamburg
Tel.: +49 40 46 88 42 0
E-Mail: t.bockholdt(at)intersearch-executive.de