(ots) -
European Bioplastics fordert die Hersteller künstlicher Additive
zur Förderung der biologischen Abbaubarkeit von konventionellen
Kunststoffen auf, den Standard EN 13432 vollständig zu erfüllen oder
irreführende Anspielungen zu unterlassen.
European Bioplastics (EUBP) stellt einen zunehmenden Missbrauch
des europäischen Standards für industrielle Kompostierung von
Kunststoffen, EN 13432, fest. Hersteller von künstlichen Additiven
für die Fragmentierung von herkömmlichen Kunststoffen nutzen Hinweise
auf den Standard für die Vermarktung ihrer Produkte. Dabei ist
wissenschaftlich belegt, dass diese Produkte und Materialien die
Anforderungen des Standards nicht erfüllen. European Bioplastics
sieht darin einen schweren Fall von Greenwashing.
Ein aktueller Fall betrifft ein mit künstlichen Additiven
angereichertes herkömmliches Kunststoffprodukt, das rundheraus
vorgibt, den Standards EN 13432 zu erfüllen (siehe Foto). In anderen
Fällen versuchen Hersteller der Additive, sich den guten Ruf des
europäischen Standards zu eigen zu machen, indem lediglich auf
einzelne Teile des Standards hingewiesen wird, wie zum Beispiel "Das
Pflanzenwachstum und die Ökotoxizität wurden 100 Prozent positiv
getestet entsprechend EN 13432".
"Hinweise auf einen Standard sind nur dann zulässig, wenn das
Produkt oder Material alle Anforderungen des Standards in vollem
Umfang erfüllt. Ist dies nicht der Fall, dann ist ein solcher Hinweis
ein klarer Missbrauch und eine Irreführung der Verbraucher. Wir
fordern alle Marktteilnehmer auf, sich an die Richtlinien für
Kommunikation von umweltrelevanten Werbebotschaften entsprechend der
ISO 14020er Serie zu halten", sagt François de Bie,
Vorstandsvorsitzender von EUBP.
Auch die Europäische Kommission ist besorgt über negative
Auswirkungen der mit künstlichen Additiven angereicherten
herkömmlichen Kunststoffe auf die Umwelt, da diese lediglich in
kleine Fragmente zerfallen und nicht vollständig abbauen. Verbote
dieser Technologie wurden bereits diskutiert. Derzeit untersucht die
Kommission die Umweltauswirkungen sogenannter oxo-abbaubarer
Kunststoffen. Laut der Novelle der EU-Verpackungsrichtlinie sollen
die Ergebnisse der Studie spätestens 2017 vorliegen.
Weitere Informationen unter: http://ots.de/rjvkw
Pressekontakt:
Kristy Lange,
Email: presse(at)european-bioplastics.org,
Tel: 030-28482356