(ots) - Die Nutzung von Online-Audio-Angeboten über mobile
Endgeräte wächst kontinuierlich. Wichtigster Faktor für eine
weiterhin positive Marktentwicklung sind bessere Mobilfunktarife. Als
wesentlicher Treiber der Werbenachfrage, die sich bis 2017 verdoppeln
soll, wird eine einheitliche Reichweitenmessung gesehen. Das sind
zentrale Ergebnisse des Webradiomonitors 2015, den Goldmedia im
Auftrag der BLM und der Fokusgruppe Audio im Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW) erstellt hat. Die vollständigen Ergebnisse werden
am 22. Oktober auf den Medientagen München vorgestellt.
Die Anzahl der Online-Audio-Angebote ist in Deutschland im
Vergleich zum vergangenen Jahr weiter gestiegen und nähert sich mit
9.792 Angeboten der 10.000er Marke. Gleichzeitig wächst die Nutzung
von Online Audio über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets.
Derzeit erfolgt bereits ein Drittel der Abrufe von
Online-Audio-Angeboten über mobile Endgeräte (36 Prozent). Für 2017
wird erwartet, dass es fast zwei Drittel sein werden (62 Prozent).
Neben mobilen Apps sehen die befragten Experten auch online-fähige
Autoradios als wichtigen Treiber der Entwicklung.
Begrenztes Datenvolumen in Mobilfunkverträgen behindert
Entwicklung von Online-Audio
Wichtigste Faktoren für eine weiterhin positive Marktentwicklung
sind neben einer besseren Netzinfrastruktur vor allem bessere
Mobilfunktarife: 82 Prozent der Befragten wünschen sich mehr/bessere
Flatrates für mobiles Breitband, gut drei Viertel (77 Prozent) eine
weitere Verbreitung von LTE und 71 Prozent eine Verbreitung von
mobilem Breitband über WLAN. Acht von zehn Befragten (81 Prozent)
stimmen der Aussage zu, dass begrenztes Datenvolumen in
Mobilfunkverträgen die Entwicklung der mobilen Nutzung von
Online-Audio-Angeboten erheblich behindert.
"Bei der Schnelligkeit des stationären und mobilen Internets
rutscht Deutschland immer mehr in die Mittelmäßigkeit. Um die
Wachstumschancen im mobilen Bereich nutzen zu können, sind die
Online-Audio-Anbieter auf eine leistungsfähige Infrastruktur
angewiesen. Hier ist auch die Politik gefragt", sagt Rainer Henze,
Vorsitzender der Fokusgruppe Audio im BVDW.
Stefan Sutor, Referent für Strategie und digitale Entwicklung bei
der BLM, betont: "Angesichts der zunehmenden Bedeutung des mobilen
Internets für die Nutzung von Online-Audio-Angeboten müssen auch die
Mobilfunkanbieter Rahmenbedingungen schaffen, die das Radio stärker
unterstützen."
Deutlicher Umsatzschub der Online-Audiowerbeerlöse erwartet
Die Mehrheit (52 Prozent) der werbefinanzierten Anbieter
verzeichnete 2014 eine spürbar erhöhte Werbenachfrage. 83 Prozent der
Anbieter mit mindestens 10.000 Euro Werbeumsatz verzeichneten sogar
eine deutliche Steigerung der Nachfrage. Bis 2016 erwarten die
Anbieter eine Verdoppelung des Werbemarktvolumens im Vergleich zu
2014 (+106 Prozent). Während 56 Prozent der Hobby-Anbieter
ausschließlich auf Eigenvermarktung setzen, liegt der Anteil bei
professionellen Anbietern bei lediglich 27 Prozent. Fast drei Viertel
(73 Prozent) der Anbieter erwarten durch eine einheitliche
Reichweitenmessung eine Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten;
im Vorjahr lag dieser Wert bei 55 Prozent. Gut ein Drittel (34
Prozent) der professionellen Online-Audio-Anbieter arbeiten
kostendeckend, bei Hobby-Anbietern liegt der Anteil bei 20 Prozent.
Plattformen für die Sender-Hörer-Interaktion werden zunehmend
relevanter
Im Vergleich zu 2014 sehen deutlich mehr Anbieter eine wachsende
Bedeutung der Sender-Hörer-Interaktion über Social Media (68 Prozent;
2014: 50 Prozent). Bei den für Online-Audio-Angeboten genutzten
Interaktionsplattformen liegt Facebook (87 Prozent) vor Twitter (52
Prozent). Musikstreaming-Dienste wie Spotify oder Deezer haben nach
Auffassung der Mehrheit der Anbieter (52 Prozent) einen positiven
Einfluss auf den gesamten Online-Audiomarkt. Online-Audio-Angebote
bieten vor allem eine vielfältige Musikauswahl auf
zielgruppenspezifischen Kanälen - Simulcast-Anbieter setzen darüber
hinaus auf Wortbeiträge, Infos, Comedy und Sport.
Ãœber den Webradiomonitor 2015
Der Webradiomonitor 2015 wurde im Auftrag der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien (BLM) in Kooperation mit dem
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. von Goldmedia
erarbeitet. Die Studie, die inzwischen zum siebten Mal erscheint,
basiert auf einer umfangreichen Primärdatenerhebung mittels Befragung
der Online-Audio-Anbieter (Werbeträger und Nicht-Werbeträger) in
Deutschland im Zeitraum von Juni bis August 2015 und liefert wichtige
Daten zu Anbietern, Inhalten, Nutzung und Werbeumsätzen im deutschen
Online-Audio-Markt. Erfasst wurden Online-Only-Radios, die
Live-Streams der UKW- bzw. DAB-Radiosender, personalisierte
Audio-Dienste, Mitmach-Radio-Plattformen (User Generated Radios),
Radio-Aggregatoren sowie Musikstreaming-Dienste.
Die Gesamtergebnisse des BLM & BVDW-Webradiomonitors stehen ab dem
22. Oktober zum kostenlosen Download auf den jeweiligen Websites
www.blm.de und www.bvdw.org bereit.
Kontakt:
Dr. Wolfgang Flieger
Pressesprecher
Tel.: (0171) 3376660
wolfgang.flieger(at)blm.de