(ots) - Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt
die Einrichtung einer unabhängigen Berichterstatterstelle zu
Menschenhandel. Anlässlich des Europäischen Tages gegen
Menschenhandel am 18. Oktober erklärt Beate Rudolf, Direktorin des
Deutschen Instituts für Menschenrechte:
"Ãœber Menschenhandel in Deutschland wird viel geredet und
geschrieben. Über das tatsächliche Ausmaß gibt es aber weder
statistische Erhebungen noch seriöse Schätzungen. Internationale
Rechtsinstrumente und nationale Gesetze sehen mittlerweile
umfangreiche Vorschriften zum Schutz der Betroffenen und zur
Strafverfolgung der Täter vor. Wie diese aber tatsächlich angewandt
werden, ob und wie sie wirken, ist oft unbekannt. Die Politik braucht
aber verlässliche Daten, um wirksam gegen Menschenhandel vorgehen zu
können.
Aus diesem Grund sieht die EU-Richtlinie gegen Menschenhandel die
Errichtung einer 'Berichterstatterstelle Menschenhandel' vor. Im
Gegensatz zu Deutschland haben andere europäische Länder wie Belgien,
Frankreich oder die Niederlande zum Teil bereits seit Jahren eine
solche Stelle, die Daten zu Menschenhandel erhebt, Gesetze sowie
Maßnahmen evaluiert und dadurch Politik im wirkungsvollen Handeln
unterstützt.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, eine solche unabhängige
Berichterstatterstelle auch in Deutschland einzurichten. Aktuelle
Gesetzesreformen wie die grundlegende Änderung der Straftatbestände
Menschenhandel, das Prostituiertenschutzgesetz und die bevorstehenden
Reform des Opferentschädigungsgesetzes könnten so von Anfang an
begleitet werden."
Weitere Informationen:
Heike Rabe (2015): Berichterstatterstelle Menschenhandel -
Wirksame Politik braucht verlässliche Daten http://ots.de/TiZt1
Pressekontakt:
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
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E-Mail: hildebrand(at)institut-fuer-menschenrechte.de