WAZ: Wie Erdogan Merkel demütigt. Kommentar von Lutz Heuken zu Merkels Türkei-Besuch
(ots) - Es gab eine Zeit, da wäre es sinnvoll gewesen, mit
der Türkei ernsthaft über eine EU-Mitgliedschaft zu verhandeln. Nach
der Jahrtausendwende setzte der damals neue Premier Erdogan
demokratische Reformen am Bosporus durch. Doch es war gerade die
deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die Europa bremste: Sie machte
keinen Hehl daraus, dass sie von einem EU-Mitglied Türkei gar nichts
hält. Im Laufe der Jahre entpuppte sich Erdogan dann mehr und mehr
als Despot - nicht zuletzt, weil er sich in der EU ohnehin keine
Chance mehr ausrechnete. Die Demütigung durch die Europäer,
namentlich durch Merkel, hat der selbstherrliche Erdogan in dieser
Zeit nie vergessen. Dass er seine mächtige Berliner Widersacherin nun
kurz vor der türkischen Wahl in Istanbul antreten lässt, ist für ihn
eine große Genugtuung. Den Wählern soll das Stolz und Stärke
signalisieren. Dass Merkel sich auf dieses durchsichtige Spiel
einlässt, dass sie sich derart von Erdogan vorführen und demütigen
lässt, deutet auf ihre fast verzweifelte Lage in der Flüchtlingsfrage
hin. Wahrlich kein gutes Zeichen.
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Datum: 18.10.2015 - 19:06 Uhr
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