(ots) - "Wir müssen nicht alle Fälle regeln, sondern wir
müssen nur sagen, was die Fälle sind, die zwingend bestraft werden
müssen", sagte Bundestagsabgeordnete Renate Künast (B90/Grüne) zur
aktuellen Sterbehilfe-Debatte live bei stern TV.
Zuvor hatte stern TV über Rita Wiederhold berichtet. Die
68-Jährige leidet an der tödlichen Nervenkrankheit Amyotropher
Lateralsklerose, kurz ALS. Wie viele unheilbar Kranke, möchte auch
sie ihr Leid irgendwann selbst beenden können. Unterstützen solle sie
dabei ein Sterbehelfer, der durch die Bereitstellung eines tödlichen
Medikaments ihren Suizid ermöglichen soll, erklärte sie im Interview.
Zu Gast war auch der Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg (CDU).
Er fordert, die Beihilfe zur Selbsttötung künftig unter Strafe zu
stellen. Sterbenskranken Menschen solle im Gegenzug besser geholfen
werden: "Wir wollen die Palliativmedizin weiter ausbauen."
Bislang steht die Beihilfe zur Selbsttötung in Deutschland nicht
unter Strafe. Renate Künast dazu bei stern TV: "Es wäre die beste
Variante, wir würden gar nichts daran ändern."
Anfang November will der Bundestag über eine gesetzliche
Neuregelung der sogenannten Sterbehilfe und ein mögliches Verbot der
Beihilfe zur Selbsttötung abstimmen. Grundlage dafür bilden vier
fraktionsübergreifende Gesetzesentwürfe. Erarbeitet wurden diese von
Parlamentariergruppen. Eine Gruppe um Renate Künast (Grüne), Petra
Sitte (Linke) und Kai Gehring (Grüne) fordert Straffreiheit bei einer
Beihilfe zum Suizid. Der Gegenentwurf der Gruppe um Patrick Sensburg
(CDU) und Thomas Dörflinger (CDU) fordert hingegen eine Verschärfung
der Rechtslage. Demnach soll die Beihilfe zur Selbsttötung zukünftig
mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden.
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