(ots) -
Grenzschließungen und Aufnahmelimits in anderen Transitländern
machen Serbien zum Nadelöhr der Flüchtlingskrise. "5000 Menschen
stauen sich an der serbisch-kroatischen Grenze. Zwischen 22 Uhr und 4
Uhr nachts ist der Grenzübergang zu Kroatien komplett dicht. Die
Flüchtlinge sind gezwungen ungeschützt im Freien zu übernachten bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt.
"5000 Menschen stauen sich an der serbischen Grenze bei Nacht auf
freiem Feld", berichtet der serbische Nothilfekoordinator der
SOS-Kinderdörfer, Igor Gilanji. "Und es werden mehr werden. Wir
brauchen hier dringend Hilfe, um diese Menschenmassen vor dem
Erfrieren zu schützen!"
Die Dynamik der Flüchtlingsströme, die ständig wechselnden
Nadelöhre an den unterschiedlichen Balkangrenzen, stellt
Hilfsorganisationen, Regierungen und UN vor große Herausforderungen.
"Haben wir für eine Grenze ein Nothilfe-Programm auf die Beine
gestellt, brennt es nur Stunden später an einem anderen
Grenzübergang", erklärt der SOS-Nothilfekoordinator. "Die Flüchtlinge
werden sich hier in Serbien sammeln und weder Regierung noch UNHCR
haben aktuell Lösungen parat. Die Verteilung von Decken wird
demnächst nicht mehr ausreichen, um Schlimmstes zu verhindern."
Eine Nacht zuvor hatten panische Flüchtlinge nach stundenlangem
Warten im Regen und eisigen Temperaturen die grüne Grenze zu Kroatien
illegal durchbrochen. "Glücklicherweise hat die Grenzpolizei auf
Gewalt verzichtet. Aber ich fürchte, dass das nicht mehr lange so
bleiben wird", sagt SOS-Nothilfekoordinator Gilanji.
Die SOS-Nothilfe versucht mit mobilen Teams auf die schnell
wechselnden Situationen zu reagieren und die Flüchtlinge mit
Winterkleidung und Decken zu versorgen. An Grenzübergängen in
Mazedonien wurden Container aufgebaut, um Familien kurzzeitig vor der
Kälte zu schützen.
Weitere Informationen:
Katharina Ebel
Kommunikation
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: katharina.ebel(at)sos-kd.org
http://www.sos-kinderdoerfer.de/news/fluechtlingskrise
22.10.2015