(ots) - Die Clean Clothes Campaign startet gemeinsam mit
ihrer deutschen Partnerorganisation INKOTA diese Woche erneut eine
Kampagne, damit Kik an den Verhandlungstisch zurückkehrt und der
eingegangenen Verpflichtung nachkommt, die Opfer umfassend zu
entschädigen. In dieser Wochen fahren deshalb #MakeKiKPay-Velo-Taxis
durch Berlin.
Besondere Aktionstage, merken Sie sich die Pressetermine vor:
- 28. Oktober 2015, 13.00 Uhr/ Aktion KiK-Filiale
Grunerstraße 7, 10179 Berlin
- 30. Oktober 2015, 11.00 Uhr/ Aktion zwischen Kanzleramt, Bundestag
und Reichstag
Vor mehr als drei Jahren starben über 250 Menschen beim Feuer in
der Fabrik Ali Enterprises in Pakistan. Es handelt sich dabei um den
schlimmsten Brand in der Geschichte der Bekleidungsindustrie
weltweit. Die Arbeiterinnen und Arbeiter von Ali Enterprises
produzierten Jeans für den deutschen Discounter KiK. Das Unternehmen
verweigert bisher jedoch konstruktive Verhandlungen über die
langfristigen Schadensersatzzahlungen an die Opfer.
Als erste Reaktion auf das verheerende Feuer im Zulieferbetrieb
von KiK im September 2012 unterzeichnete das Unternehmen am 21.
Dezember 2012 eine verbindliche Vereinbarung (MoU), in der sich das
Unternehmen verpflichtete, einen ersten Teilbetrag in einen Fonds zur
Soforthilfe einzuzahlen. Dieser wurde aufgesetzt und verwaltet von
der Singh High Court-Kommission in Pakistan. Vereinbarungsgemäß
zahlte KiK in den Fond einen ersten Teilbetrag ein. Die in der
Vereinbarungen ebenso festgeschriebenen Verhandlungen über
langfristige Schadensersatzzahlungen an die Opfer und eine Zahlung
von 250.000 US-Dollar für Maßnahmen zur Verbesserung von
Arbeitsbedingungen in Pakistan blieben aus.
"In öffentlichen Erklärungen stellt KiK die Fakten über die
Tragödie und die geschlossene Vereinbarung über die Entschädigung der
Opfer falsch dar", sagt Berndt Hinzmann von INKOTA / Kampagne für
Saubere Kleidung. "KiK hat nicht nur eine ethische Verpflichtung
gegenüber den Opfern, sondern ist verbindliche Verpflichtungen
eingegangen", erklärt Berndt Hinzmann und meint weiter: "Die
Verzögerungstaktik seitens KiK wird an der Tatsache nichts ändern,
dass KiK Kompensationszahlungen für Einkommensverluste und
medizinische Ausgaben gemäß der Konventionen der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) zahlen muss und die Opfer außerdem Anspruch
auf Schmerzensgeld und Wiedergutmachungszahlungen haben. Es ist
wirklich untragbar, dass die Taktik von KiK dazu führt, dass den
Opfern weiterer Schaden widerfährt.
Dieser Fall macht deutlich, dass in Sachen Sorgfaltspflicht von
Unternehmen bestehende Lücken geschlossen werden müssen. Das ist
Aufgabe der Bundregierung.
Weitere Veranstaltungen im November
Darüber hinaus sind Veranstaltung mit Shahida Parveen geplant,
deren Mann bei dem Brand von Ali Enterprises ums Leben kam. Sie hat
im vergangenen Jahr eine Petition an KiK gestartet mit der Forderung
nach einer fairen Entschädigung für die Opfer. Sie wird im November
nach Deutschland reisen, um über ihr Schicksal zu berichten.
Gemeinsam mit der internationalen Gewerkschaftsbewegung, IndustriALL
und Uni, wird die Clean Clothes Campaign für die Entschädigung der
Opfer von Ali Enterprises kämpfen. "KiK sollte wissen, dass sie
letztendlich zur Rechenschaft gezogen werden. Ohne Zweifel werden
Bürgerinnen und Bürger auf der ganzen Welt, vor allem aber in
Deutschland, die Kampagne #MakeKiKPay unterstützen. KiK muss endlich
handeln, damit Shahida und alle anderen Familien der Opfer endlich
damit beginnen können ihr Leben wiederaufzubauen", bekräftigt Berndt
Hinzmann.
Pressekontakt:
Berndt Hinzmann, INKOTA/Clean Clothes Campaign, hinzmann(at)inkota.de,
Mobil: 0160 94 69 87 70, www.saubere-kleidung.de
Ilona M. Kelly, Clean Clothes Campaign,
ilona(at)labourbehindthelabel.org