(ots) - Moderne Kraftfahrzeuge gleichen inzwischen
fahrenden Computern. Das bringt viele Vorteile, aber auch eine Reihe
von Problemen mit sich. Der vom Bundesverband öffentlich bestellter
und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger (BVS)
ausgerichtete Deutsche Sachverständigentag (DST), der am 12. und 13.
November in den Tagungsräumen des Westin Leipzig stattfindet,
beschäftigt sich im Rahmen einer Fachveranstaltung mit einem
besonders weit verbreiteten und für Verbraucher sehr kostspieligen
Problem: der Manipulation von Tachometern.
Während die Manipulation mechanischer Tachometer noch äußerlich
sichtbare Spuren hinterließ, erfolgt sie heute mit dem richtigen
technischen Gerät minutenschnell und äußerst diskret. Und lukrativ
ist die einfach ausführbare, aber schwer nachweisbare Manipulation
für Betrüger allemal: Der Kaufpreis eines Gebrauchtwagens lässt sich
mit wenig Arbeitsaufwand und Risiko erheblich steigern; die
Laufleistung ist eine der wichtigsten Kennziffern für die
Kfz-Wertermittlung. Nach offiziellen polizeilichen Schätzungen
könnten bis zu 30 Prozent aller Gebrauchtwagen von Manipulationen
betroffen sein. Es handelt sich demnach um ein Massenphänomen, das
Schäden in Milliardenhöhe verursacht. "Der größte Betrug der
Automobilgeschichte?", lautet die provokante Frage, die
Fachjournalist Markus Steinhausen als Referent des DST zur Diskussion
stellen wird.
Die Aufdeckung betrügerischer Tachomanipulationen obliegt
Ermittlern und Sachverständigen. Sie tauschen sich beim DST über
neueste technische Entwicklungen aus. Insgesamt sind zu diesem
Themenkomplex vier Referate angesetzt. "Für Kfz-Sachverständige im
Schadensbereich ist es heute unabdingbar, sich mit den Speichermedien
von Steuergeräten auszukennen", erklärt Dipl.-Ing. Ronald Lorenz,
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für
Kraftfahrzeugschäden und -bewertung der IHK Berlin sowie Leiter des
Bundesfachbereichs Kraftfahrzeugwesen im BVS. "Verschiedene
Steuergeräte erfassen auf unterschiedlichen Ebenen ständig Daten, aus
denen sich zumindest indirekt ablesen lässt, ob beim Kilometerstand
manipuliert wurde. Die Art der Speicherung variiert jedoch je nach
Fahrzeugtyp und an die Daten heranzukommen, gestaltet sich oft
überaus schwierig." "Tachomanipulation - ein unlösbares Problem?",
lautet vor diesem Hintergrund die Ãœberschrift der DST-Fachtagung zum
Thema.
Pressekontakt:
Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter
sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. (BVS)
Willi Schmidbauer, BVS-Präsident
André Ricci, BVS-Pressereferent
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