(ots) -
- OPEC-Staaten wehren sich mit erhöhter Ölproduktion gegen
nordamerikanische Schieferölunternehmen
- Bis 2020 wird das Überangebot an Rohöl weiter steigen
- In der Folge nimmt der Druck auf teure Ölförderungen zu
Die weltweite Rohölproduktion der OPEC wird bis 2020 auf 35
Millionen Barrel pro Tag steigen. Das sind nahezu 13 Prozent mehr als
heute. Dadurch fallen die Preise weiter, was den Druck auf teure
Ölförderungen wie in Venezuela, in der Tiefsee und der kanadischen
Ölsande erhöht. Gute Absatzchancen werden Schieferöl eingeräumt, da
es kurzfristiger verfügbar ist. Das ist das Ergebnis der aktuellen
Studie "What the recent oil price shock teaches about managing
uncertainty" der internationalen Managementberatung Bain & Company.
Bereits seit geraumer Zeit wird der Ölmarkt von der OPEC mit Rohöl
überflutet. Derzeit produzieren die Mitgliedsstaaten mehr als den
eigentlichen Zielwert von 30 Millionen Barrel pro Tag (ein Barrel
entspricht 159 Liter). Insbesondere im Nahen Osten wird mehr Rohöl
gefördert als geplant. Anfang Juni 2015 hatte die OPEC entschieden,
dass die Förderquote von 30 Millionen Barrel pro Tag für die nächsten
sechs Monate nicht angetastet wird. Damit bleibt das Ãœberangebot auf
dem Ölmarkt bestehen - und wird sich sogar noch ausweiten, wenn die
OPEC bis 2020 wie beabsichtigt die Rohölproduktion auf 35 Millionen
Barrel pro Tag steigert.
"Schon heute sind die Rohöllagerbestände der OECD-Staaten so hoch
wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen", erklärt Dr. Armin
Schmiedeberg, Partner bei Bain & Company und Rohstoffexperte. "In den
USA stoßen die Bestände an die Grenzen der physikalischen
Lagerkapazitäten. Steigen die Reserven weiter, wird der WTI-Ölpreis
auf neue Tiefstände stürzen, wenn die überfüllten Lager kurzfristig
geleert werden müssen." West Texas Intermediate (WTI) ist eine
leichte Rohölsorte aus den USA, die gemeinsam mit der Nordseevariante
Brent Crude den Weltmarkt dominiert.
Schieferölproduzenten aus Nordamerika setzen OPEC zu
Hintergrund dieser Entwicklung ist der Machtkampf, der auf dem
Ölmarkt tobt. Die traditionellen Fördernationen, allen voran die
OPEC, wehren sich vehement gegen die Schieferölproduzenten aus
Nordamerika. "Zur Absicherung ihrer Vorherrschaft versucht die OPEC,
ihre Herausforderer aus dem Markt zu drängen", so Schmiedeberg.
"Gewinner sind die Verbraucher." Der Machtkampf hat zudem zur Folge,
dass kapitalintensive Ölförderprojekte wie in der Tiefsee schwieriger
zu finanzieren sind. Kapital fließt vor allem in Projekte, die sich
bereits im Bau befinden. Gute Chancen hat laut Bain-Studie das
Schieferöl. Grund ist der Förderprozess. Die dafür notwendigen
Brunnen können relativ schnell gebaut und in Betrieb genommen werden.
Langfristig ist der veränderte Energiemix ausschlaggebend für die
Ölnachfrage. Valide Zukunftsprognosen über die Ölpreisentwicklung
sind aufgrund der vielen Einflussfaktoren kaum möglich. Unternehmen
sollten deshalb beim Energieeinkauf in Szenarien denken und ein
Monitoring etablieren, in welche Richtung sich Ölangebot, Nachfrage
und weitere Faktoren wie Lagerkapazitäten entwickeln werden.
Geopolitischer Wandel und geänderte Umweltschutzauflagen sollten
ebenso in die Szenarioplanung einfließen wie die Betrachtung
verschiedener Zeithorizonte. Betont Bain-Partner Schmiedeberg:
"Mithilfe dieser strategischen Vorgehensweise können Unternehmen die
Ungewissheit auf dem weltweiten Energiemarkt aktiv managen."
Bain & Company
Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation,
Private Equity und M&A - und das industrie- wie länderübergreifend.
Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare
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nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung
stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken
Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer
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