(ots) - Beim Einkauf von Marketingleistungen verzichten viele
Unternehmen noch immer auf ein strukturiertes Vorgehen und
realisieren deshalb nur etwa die Hälfte des Einsparpotenzials, das
sie erreichen könnten. Das geht aus der jüngsten Umfrage zur
Effizienz beim Einkauf von Marketingleistungen der Einkaufs- und
Supply Chain Management-Beratung INVERTO hervor. Dieser zufolge
kooperieren inzwischen weniger Marketing-Abteilungen als früher mit
dem Einkauf; zudem verzichtet noch immer knapp die Hälfte der
Marketingverantwortlichen auf den Einsatz von Kennzahlen zur
Leistungsbewertung und Erfolgsmessung.
Statt möglicher Einsparungen von 12 Prozent - gemäß des von
INVERTO ermittelten, branchenübergreifenden Benchmarks - erreichen
die Unternehmen deshalb nur Preisnachlässe von durchschnittlich 5,6
Prozent.
Gemäß der Untersuchung investieren die Unternehmen den größten
Anteil ihres Marketing-Budgets in Agenturleistungen (23 Prozent),
Media-Ausgaben (19 Prozent), sowie Druckerzeugnisse (17 Prozent). Das
Online-Marketing hat mit 10 Prozent noch einen kleinen Anteil am
gesamten Budget, liegt aber bei den Media-Ausgaben auf Platz zwei.
Kaum enge Zusammenarbeit mit dem Einkauf
Die entsprechenden Ausgaben tätigt die Mehrzahl der
Marketingentscheider weitgehend selbst, sprich: ohne Einbezug des
Einkaufs. Gerade beim größten Posten, den Ausgaben für
Agenturleistungen, kooperiert nur jeder zweite Befragte mit dem
Einkauf. Insgesamt gaben 74 Prozent der Befragten an, überhaupt mit
dem Einkauf zusammenzuarbeiten. Als wirklich "eng" würden diese
Zusammenarbeit aber nur 14 Prozent der Befragten beschreiben. Beide
Werte zeigen einen Rückgang im Vergleich zu einer früheren Befragung
von INVERTO aus dem Jahr 2012 (81 bzw. 33 Prozent).
Ein Rückgang, der Unternehmen einiges an Geld kosten dürfte: Der
Studie zufolge erreichen Marketing-Organisationen, die mit dem
Einkauf zusammenarbeiten, im Jahresvergleich Einsparungen von neun
Prozent. Dieser Wert entsteht nach Einschätzung der Experten von
INVERTO übrigens meist durch die bessere Spezifikation von Aufträgen
und nicht durch bloßes Verhandeln der Dienstleisterpreise.
Budgetierung und Einkauf erfolgen meist wenig strategisch
Zusätzliche Mehrausgaben entstehen den Unternehmen, die beim
Einkauf von Marketingdienstleistungen auf strategisches Vorgehen und
kennzahlengestützte Leistungsbewertungen verzichten. Laut
Untersuchung von INVERTO trifft das auf gut die Hälfte der
Organisationen zu: 47 Prozent der befragten Marketingentscheider
planen ihre Ausgaben einfach durch Fortschreibung der Vorjahreswerte;
52 Prozent gaben an, die Führung ihres Unternehmens verlange keine
Einkaufskennzahlen aus dem Marketing.
Vor diesem Hintergrund kann es nicht überraschen, dass 19 Prozent
der Marketing-Organisationen ihre geplanten Budgets überschreiten.
Zudem verweist die Studie darauf, dass die Abteilungen fast immer
mehr Geld ausgeben als nötig: Vor allem im Bereich Media-Spendings
erreichen die Verantwortlichen Rabatte, die weit unterhalb dessen
liegen, was einem Benchmark von INVERTO zufolge möglich wäre. So
erzielen nur acht Prozent der untersuchten Unternehmen beim Kauf von
Online-Werbeschaltungen den höchstmöglichen Rabatt von 50 Prozent.
Bei TV-Werbung erreichen immerhin 20 Prozent die Höchstmarke (40
Prozent Rabatt).
Konsumgüterindustrie zahlt die höchsten Agenturhonorare
Einsparungen ließen sich auch bei Agenturhonoraren erreichen. Die
Studie zeigt, dass Industrie & Automotive die niedrigsten und die
Konsumgüterindustrie die höchsten Stundensätze zahlt. "Per se kann in
der Konsumgüterindustrie von höheren Marketingbudgets ausgegangen
werden. Die goldene Einkaufsregel "je höher die Menge, desto geringer
der Preis" scheint hier aber nicht zu gelten" erläutert Verena
Deller, Principal bei INVERTO und verantwortlich für die Studie. "Die
ungenügende Kooperation mit dem Einkauf kostet viel Geld. Dabei sind
die Gründe dafür, wie Vorurteile um mögliche Verlängerung der
Entscheidungswege oder die Unterstellung, Einkäufern fehle das
Fachwissen, längst überholt. Eine enge Einbindung des Einkaufs führt
sogar zur Steigerung der Qualität", so Deller weiter.
Ãœber die Studie
Die aktuelle Studie "Effizienz beim Einkauf von
Marketingleistungen" der INVERTO AG stellt eine Neuauflage der Studie
aus dem Jahr 2012 dar. Die Studie konzentrierte sich dabei auf drei
wesentliche Elemente: die Kooperation zwischen der Einkaufs- und
Marketingabteilung, das Einsparpotenzial beim Einkauf von
Marketingleistungen und die generelle Bedeutung des Online-Marketings
für Unternehmen. Die diesjährigen Studienteilnehmer stammen primär
aus dem Marketing & Sales Bereich von Handelsunternehmen,
Konsumgüterindustrie und dem Automotive Sektor.
Ãœber die INVERTO AG:
Mit dem Ziel, Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen, wurde die
INVERTO AG im Juli 2000 gegründet. Als internationale
Unternehmensberatung mit 130 Experten an zehn Standorten ist INVERTO
der führende Spezialist für strategischen Einkauf und Supply Chain
Management in Europa.
Zu den Kunden zählen internationale Konzerne, führende
Mittelständler aus Industrie und Handel und die weltweit größten
Private Equity Unternehmen. Das Leistungsangebot reicht von der
Identifizierung und Bewertung von Potenzialen zur Kostensenkung und
Leistungssteigerung über deren Umsetzung vor Ort bis zur
Professionalisierung der Gesamtorganisation.
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