(ots) - Ãœber ein Drittel des deutschen
Bruttoinlandsprodukts wird durch Projekte erwirtschaftet, Tendenz
steigend: Denn der Trend zu projekthaften Arbeitsformen nimmt weiter
zu. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der GPM Deutsche
Gesellschaft für Projektmanagement e. V. zur "Makroökonomischen
Vermessung der Projekttätigkeit in Deutschland". Im Jahr 2018, so
prognostizieren die Studienautoren, wird die Bruttowertschöpfung
durch Projekte bereits über 40 Prozent ausmachen.
Für die in Zusammenarbeit mit der EBS Universität für Wirtschaft
und Recht entwickelte Studie wurde auf Basis einer repräsentativen
Stichprobe von 500 Unternehmen der Anteil der Projektarbeit an der
Gesamtarbeitszeit ermittelt. Mit der Auswertung liegt erstmals eine
wissenschaftlich fundierte Querschnittsanalyse zur
volkswirtschaftlichen Bedeutung der Projektwirtschaft in Deutschland
vor. Zentrales Ergebnis: Gemessen an der Gesamtarbeitszeit betrug der
Anteil der Projektarbeit in Deutschland im Jahr 2013 34,7 Prozent.
Mit der Bruttowertschöpfung gleichgesetzt, entspricht dies einem
Umfang von 877 Milliarden Euro. Damit ist der Anteil der
Projektarbeit in der deutschen Wirtschaft im Untersuchungszeitraum
von 2009 bis 2013 um knapp 20 Prozent gestiegen.
"Während lange Zeit ein stetiges unternehmerisches Handeln möglich
und erfolgsversprechend war, erleben wir seit zwei Jahrzehnten, wie
das Innovationstempo rasant steigt", erklärt die Vorstandsvorsitzende
der GPM, Professor Yvonne Schoper. "Zahlreiche Aufgaben", so Schoper
weiter, "lassen sich inzwischen nur noch in Projekten abwickeln.
Unsere Studie belegt die hohe strategische Bedeutung von Projekten
für die Wettbewerbsfähigkeit klar mit Zahlen - und demonstriert
letztlich, dass Projektarbeit Unternehmen erfolgreicher macht."
Durchschnittlich knapp 45 Prozent der Arbeitszeit entfallen in
Organisationen mit einem hohen Innovationserfolg auf Projekte,
während Unternehmen mit einem geringen Innovationserfolg einen Anteil
von rund 20 Prozent aufweisen.
Mit Blick auf die branchenspezifische Ausprägung stehen das
Baugewerbe und Unternehmensdienstleister wie Beratungsunternehmen an
der Spitze der Projektwirtschaft: Hier entfielen 80 bzw. 60 Prozent
der Arbeitszeit auf Projekte. Während in diesen traditionell
projektbasierten Branchen zukünftig keine oder nur geringe
Steigerungsraten zu erwarten sind, identifiziert die Studie
vermeintlich projektferne Branchen als entscheidende
Wachstumstreiber. So war der stärkste Anstieg der Projektarbeit mit
über 54 Prozent im Untersuchungszeitraum im Öffentlichen Dienst zu
verzeichnen. Für die nächsten Jahre werden die höchsten
Steigerungsraten in den Branchen Handel, Verkehr und Gastgewerbe
erwartet. Dort hat die Projektarbeit zwischen 2009 und 2013 bereits
um über 40 Prozent zugenommen. "Dieser Anstieg wird sich nahezu
ungebremst bis ins Jahr 2019 fortsetzen, so dass dort bis zu 60
Prozent der Tätigkeiten über Projekte abgewickelt werden könnten",
kommentiert Schoper.
Ãœber alle Branchen hinweg verlaufen Projekte in Unternehmen und
Institutionen laut der Studie überdurchschnittlich erfolgreich. Mit
einer Erfolgsrate von knapp 75 Prozent kann die überwiegende Mehrheit
der Projekte nicht nur in der Ergebnisqualität über-zeugen, sondern
wird auch im Rahmen der gesetzten Termine und Kosten realisiert. "Die
Studie bestätigt damit die These vom 'Projektland Deutschland'. Die
Erfolgsindikatoren verdeutlichen nicht nur, dass sich die Wirtschaft
auf diese spezifische Form der temporären Organisation eingestellt
hat. Sie zeigen auch, dass es sich für Unternehmen im Wortsinn
auszahlt, Projektmanagement als Geschäftsprozess zu beherrschen",
lautet das Fazit der Vorstandsvorsitzenden.
Pressekontakt:
GPM Deutsche Gesellschaft
für Projektmanagement e. V.
Am Tullnaupark 15
90402 Nürnberg
Tel.: +49 911 433369-0
Fax: +49 911 433369-99
E-Mail: presse(at)gpm-ipma.de