(ots) - Immer mehr Senioren, eine überalterte
Bevölkerungsstruktur, stark belastete Pensionskassen, bei anhaltendem
Fachkräftemangel in der Wirtschaft eine stetig sinkende Geburtenrate
- die Aufzählung klingt merklich vertraut. Und doch geht es mal nicht
um Deutschland, sondern um die Gemengelage in der chinesischen
Gesellschaft. 1,36 Milliarden Einwohner zählt die Volksrepublik. Dank
demografischen Wandels nicht genug. Vor allem Junge, gut Ausgebildete
fehlen. Also greift die Führung in Peking in die kommunistische
Trickkiste und zieht wie schon 1979, als Eltern nur noch ein Kind
bekommen durften, um eine Bevölkerungsexplosion zu verhindern, -
voila - die Geburtenregulierung hervor, weg von der Ein-Kind-, hin
zur Zwei-Kind-Strategie. Ein Taschenspielertrick, aber ein ganz
schlechter. Zwar wünscht sich fast jede zweite chinesische Familie
ein zweites Kind, doch nur wenige können sich die horrenden Ausgaben
für Erziehung und Ausbildung auch leisten. Die Ein-Kind-Politik wurde
teils mit drakonischen Geldstrafen durchgesetzt. Von unwürdigen
Spätabtreibungen gar nicht zu sprechen. Schließlich zählen im
traditionellen Ein-Kind-Denken die Familienversorger, die Söhne,
deutlich mehr. Doch wie sollen die Chinesen, die sich noch dazu in
den letzten drei Jahrzehnten an die begrenzten Nachwuchsmöglichkeiten
gewöhnt haben, nun zur Fortpflanzung bewegt werden, damit die
Verjüngungsstrategie aus Peking aufgeht? Elterngeld, Kita-Platz,
Steuerfreibeträge - oder wieder mit der Strafkeule? Hat doch schon in
der Vergangenheit funktioniert. Viele Menschenrechtsorganisationen
fordern schon lange eine komplette Abschaffung der zentralen
Familienpolitik und eine grundsätzliche Freigabe. Der richtige Weg.
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