(ots) - "Wir haben nicht mit einer erneuten
Belagerung und der Kappung der Hauptversorgungsroute gerechnet",
erklärt Rani Rahmo, nationaler Direktor der SOS-Kinderdörfer in
Syrien. Die Lage in Aleppo spitze sich dramatisch zu, seit vor sechs
Tagen der IS die letzte verbliebene Versorgungsroute der syrischen
Millionenstadt kappte. 50.000 Menschen flohen allein in diesem Monat
aus der Stadt.
"Es fahren keine Autos mehr. Nichts und niemand kommt mehr rein
noch raus. Aus Sicherheitsgründen ist nach Sonnenuntergang niemand
mehr auf der Straße. Der starke Granatbeschuss der letzten Tage
zerstörte viele Häuser. Viele Menschen starben dabei", berichtet Rani
Rahmo. Auch die SOS-Nothilfe-Kita ist von der Belagerung betroffen.
"Wir haben noch Kraftstoffreserven für ein paar Tage, danach haben
wir keinen Strom mehr", so der SOS-Direktor.
Aleppo ist seit langem auf die Stromversorgung durch Generatoren
angewiesen. Die erneute Belagerung treibt die Preise nicht nur für
Benzin, Gas und Diesel explosionsartig in die Höhe. Ein Kilo Tomaten
kostete vor einer Woche noch 75 Lira (30 Cent). Heute sind es bereits
1000 Lira (4 Euro). Ähnlich steht es um die Preise für Fleisch.
Wasser bekommen die Menschen in Aleppo nur noch alle zehn Tage. "Wir
haben bei SOS einen eigenen Brunnen, der uns unabhängig macht und der
viele Anwohner zusätzlich versorgt", sagt Rani Rahmo.
"Die Bewohner bereiten sich auf eine längere Belagerung vor. All
unsere Hoffnung setzen wir allerdings alle auf ein schnelles Ende
dieser Situation", so der nationale Direktor, Rani Rahmo. "Welche
andere Chance haben wir auch?"
Die SOS-Kinderdörfer weltweit betreuen in Syrien
kriegstraumatisierte Kinder in vier Einrichtungen in Damaskus und
Aleppo. Weiterhin unterstützt SOS Familien mit dringend notwendigen
Hilfsgütern wie Medikamenten, Winterkleidung und Lebensmitteln.
Weitere Informationen:
Katharina Ebel
Kommunikation
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: katharina.ebel(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
30.10.15