(ots) - 88 Prozent der Bundesbürger bewerten das
Informationsangebot von Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen
und Internet in Deutschland als gut oder sehr gut. Das ist das
Ergebnis einer repräsentativen Erhebung des
Meinungsforschungsinstituts infratest dimap für das Medienmagazin
"Töne, Texte, Bilder" der Hörfunkwelle WDR 5. Infratest dimap hatte
am Donnerstag und Freitag dieser Woche 750 Bundesbürger befragt. Nur
jeder zehnte Deutsche hält die Qualität des Informationsangebots der
Medien für schlecht.
So teilen auch 72 Prozent den Vorwurf der "Lügenpresse" nicht -
ein Begriff, der vor allem bei den Pegida-Protesten verwendet wird.
Nur 20 Prozent gaben an, dass sie persönlich von "Lügenpresse"
sprechen würden, wenn sie an Zeitungen, Radio und Fernsehen in
Deutschland denken. Von diesen 20 Prozent würden 53 Prozent AfD
wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, 39 Prozent
bezeichneten sich als Nichtwähler.
52 Prozent halten die Informationen in den deutschen Medien alles
in allem für glaubwürdig. Etwa vier von zehn Befragten haben daran
Zweifel und antworteten mit "nicht glaubwürdig" (42 Prozent).
Deutliche Unterschiede zeigten sich dabei in der Studie von
Infratest dimap mit Blick auf einzelne Medien. Die höchste
Glaubwürdigkeit bescheinigten die Deutschen demnach dem
öffentlich-rechtlichen Rundfunk: 77 Prozent halten das
öffentlich-rechtliche Radio für glaubwürdig, beim
öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind es 71 Prozent. Nur 31 Prozent
halten das Privatfernsehen für glaubwürdig, etwas besser sind die
Werte für private Radiosender mit 45 Prozent.
Auch Tageszeitungen genießen ein vergleichsweise großes Vertrauen,
hier antworteten 68 Prozent mit "glaubwürdig". Deutlich fiel dagegen
das Urteil über die Boulevardpresse aus: Nur 6 Prozent der Befragten
hält sie für "glaubwürdig", 89 Prozent antworteten mit "weniger
glaubwürdig".
Das Internet ist für 31 Prozent der Befragten ein glaubwürdiges
Medium, 53 Prozent der Deutschen bezweifeln dies.
Konkrete Vorbehalte gibt es, was den Einfluss der Politik auf die
Berichterstattung der Medien betrifft: Der Studie zufolge gehen 42
Prozent der Deutschen davon aus, dass es politische Vorgaben für die
Medien gibt, 54 Prozent glauben das nicht.
Befragungsdaten
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18
Jahren
- Fallzahl: 750 Befragte
- Erhebungszeitraum: 29.10.2015 und 30.10.2015
- Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews
(CATI)
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
- Fehlertoleranz: 750 Befragte: 1,2* bis 3,5** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent; ** bei einem Anteilswert
von 50 Prozent
Bei Interesse stellen wir Ihnen die Studie gerne zur Verfügung.
Pressekontakt:
WDR Presse und Information
Kristina Bausch
Tel. 0172-2530028
kristina.bausch(at)wdr.de