(ots) - In seinem jüngsten Beitrag auf www.misesde.org
nimmt sich G. P. Manish der von Robert Shiller in der New York Times
aufgeworfene Frage, ob "eine unregulierte Wettbewerbswirtschaft für
alle Beteiligten optimale Ergebnisse produziert" an und beantwortet
sie aus Sicht der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Zwar
befürwortete Shiller in seinem Artikel freie Märkte, zeitgleich aber
sorgt er sich, dass Manipulation und Betrug Tür und Tor geöffnet
seien: Unternehmer würde Verbraucher manipulieren,
Konsumentscheidungen zu treffen, die nicht in ihrem besten Interesse
lägen.
Diese Perspektive entsteht aufgrund falscher theoretischer
Annahmen, führt Manish aus. Sie basiert letztlich auf dem Glauben,
dass Märkte immer optimal seien und in ihnen perfekte Rationalität
herrsche. Wer dies annimmt, der kann, angesichts einer völlig anders
strukturierten Realität, in der die Konsumenten jede Menge völlig
irrationaler Dinge tun, letztlich gar nicht anders, als anzunehmen,
dass die Produzenten dieser irrationalen Dinge via Manipulation und
Betrug die Verbraucher zum falschen, irrationalen Verhalten
animieren.
"Darüber hinaus führt die Annahme, Märkte seien perfekt und ihre
Teilnehmer völlig rational, sehr schnell in den Interventionismus",
ergänzt Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Instituts
Deutschland. "Wer perfekte Märkte annimmt und in der Realität
feststellen muss, dass sie es nicht sind, wird nicht nur bestimmte
Gruppen der Manipulation beschuldigen, sondern früher oder später
auch von einem allgemeinen 'Marktversagen' sprechen und folglich
Staatseingriffe zur Beseitigung dieses 'Versagens' fordern."
Die Österreichische Schule hat eine andere Perspektive auf das
Marktgeschehen. "Österreicher" stellen den Verbraucher in den
Mittelpunkt - Produzenten und Unternehmer wollen bzw. müssen dessen
Wünsche befriedigen, egal wie irrational sie sein mögen. Ludwig von
Mises hat es in seinem Opus Magnum "Human Action" folgendermaßen
formuliert: "Nicht was der Mensch machen sollte, sondern was er
tatsächlich tut, ist für die Praxeologie und Wirtschaftswissenschaft
relevant. Aus medizinischer Sicht mag es richtig oder falsch sein,
Alkohol oder Nikotin als giftig zu bezeichnen. Aber die Ökonomik muss
den Preis von Tabak oder Likör erklären, wie er tatsächlich ist, und
nicht, wie er sich unter völlig anderen Umständen einstellen würde."
Aus dieser Perspektive ist der Verbraucher der Herr der Märkte. Er
entscheidet, was produziert wird und was nicht - je besser die
Produzenten diese Wünsche voraussagen, desto höher werden ihre
Gewinne ausfallen und wem es nicht gelingt, die Wünsche der
Verbraucher zu befriedigen, der wird langfristig vom Markt
verschwinden. Es ist dieser Mechanismus freier Märkte, der den
gesellschaftlichen Wohlstand wachsen lässt. Deshalb treten die
"Österreicher" für freie Märkte ein und nicht weil diese vermeintlich
perfekt sind.
"Es ist ein Problem der heute vorherrschenden
volkswirtschaftlichen Theorien, dass sie glauben, die Realität habe
sich an ihren Modellen zu orientieren. Würden Ökonome weniger auf
ihre mathematischen Modelle blicken und mehr darauf, was tatsächlich
vor sich geht, wäre uns in den letzten Jahren viel Übel erspart
worden", stellt Marquart abschließend fest. "Fehlanreize und die
daraus folgende Fehlakkumulation von Kapital, staatlicher
Interventionismus, Blasenbildung bei Vermögenswerten und viele
weitere Missstände, die zu den gesamt-gesellschaftlichen
Wohlstandsverlusten der jüngeren Vergangenheit geführt haben, nehmen
alle als ihren Ausgangspunkt falsche ökonomische Theorien und
Modelle."
Sollen oder Wollen? http://www.misesde.org/?p=11243
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