PresseKat - Ideologie statt Jugendschutz?

Ideologie statt Jugendschutz?

ID: 1285629

(ots) - "Die Bundesregierung hat am 4. November den von
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig vorgelegten Gesetzentwurf
zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums
von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas
beschlossen." So verkündet das Ministerium seine grandiose
Fehleinschätzung der Realität stolz auf seiner Website. Die teils
nikotinhaltigen, teils aber auch komplett nikotinfreien Produkte
sollen gemäß dem vorliegenden Entwurf nur noch für Personen ab 18
Jahren erhältlich sein.

Diese Maßnahme steht in krassem Widerspruch zu der Äußerung von
Martina Pötschke-Langer (Deutsches Krebsforschungszentrum), die noch
am 22. Januar 2012 im Deutschlandradio Kultur sagte: "Es wird [bei
der E-Zigarette] kein Tabak verbrannt. Es ist in dem Dampf von
E-Zigaretten weder Teer, Kohlenmonoxid oder auch zahlreiche andere
Kanzerogene enthalten, die aus dem Rauch einer herkömmlichen
Zigarette ja dieses hochgefährliche Giftgemisch machen."

Gemäß dem kürzlich vom DKFZ und der Drogenbeauftragten Marlene
Mortler veröffentlichten Tabakatlas sind 12% der Jugendlichen im
Alter von UNTER 11 Jahren bis 17 Jahren (Tabak)-Raucher, in der
Gruppe der 17 Jährigen alleine sind es bereits ÜBER 30%! Demnach hat
das Verkaufsverbot von Tabakprodukten an Jugendlichen offensichtlich
nicht den gewünschten Erfolg erzielt.

Volkmar Stendel, Pressesprecher und Vorstandsmitglied der
Interessengemeinschaft E-Dampfen e.V., dem von Händlern und
Herstellern unabhängigen Verbraucherverein von E-Zigaretten Nutzern,
sagte dazu: "Da die Nutzer von E-Zigaretten aus allen
Bevölkerungsschichten kommen, gibt es hier auch keine einheitliche
Meinung zu diesem Gesetz. Schon seit geraumer Zeit sind die meisten
Händler dazu übergegangen, E-Zigaretten nur noch an Erwachsene über




18 Jahre zu verkaufen. Die Mitglieder des Händlerverbandes VdeH
wurden bereits vor über einem Jahr von ihrem Verband dazu
aufgefordert."

Stendel weiter: "Da eine überwältigende Mehrheit der
E-Zigarettennutzer aus Erwachsenen besteht, ist diese
Altersbeschränkung nicht das Kernproblem der Dampfer. Aus unserer
Erfahrung heraus kann man sagen, dass viele Verbraucher eine
Altersbeschränkung auf 18 Jahre für übertrieben halten. Sie sind der
Meinung, dass hier genau wie beim Alkohol differenziert werden
müsste, und die im Vergleich zum Tabak deutlich schadensreduzierte
Alternative bereits Rauchern ab 16 Jahren legal zur Verfügung stehen
sollte.

Die Maßnahme, E-Zigaretten für Jugendliche genauso schwer
erreichbar zu machen wie Tabakzigaretten ist ausgesprochen
kontraproduktiv und wird den jugendlichen Tabakrauchern schaden. Denn
selbstverständlich werden sie auch weiterhin die viel schädlicheren
Tabakzigaretten an jeder Ecke kaufen können - ob das nun verboten ist
oder nicht, interessiert die Jugendlichen eher weniger. Im Gegenteil,
ein Verbot schafft einen zusätzlichen Anreiz!

Sollten zukünftig ehrliche Erhebungen stattfinden, werden sie
genau diesen Sachverhalt aufzeigen. Die Chance der erwachsenen
Raucher, durch den Umstieg auf die tabaklose E-Zigarette die vielen
Vorteile der Schadensreduktion zu nutzen, bliebe Jugendlichen durch
dieses Gesetz jedenfalls verwehrt."

Offenbar soll das Gesetz u. a. mit einer massiven Lüge der
Familienministerin durchgeboxt werden. In der gestrigen
Bundestagssitzung behauptete sie, rauchfreie E-Zigaretten seien
genauso schädlich wie Tabakzigaretten. Quelle:
https://www.youtube.com/watch?v=7ohsSVCsJKY

Hierbei widerspricht sie sogar dem beim DKFZ ansässigen
WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle - und das ist
bekanntermaßen einer der größten Gegner des E-Dampfens. Trotzdem hat
das DKFZ im Tabakatlas 2009 folgende Stellungnahme veröffentlicht:
"Es ist ethisch nicht vertretbar, Konsumenten das geringere Risiko
rauchloser Tabakprodukte im Vergleich zum Rauchen zu verschweigen."



Pressekontakt:
Volkmar Stendel, Pressesprecher Interessengemeinschaft E-Dampfen e.V.
volkmar.stendel(at)ig-ed.org


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Datum: 06.11.2015 - 08:19 Uhr
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