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Weiterhin beherrscht das Thema Flüchtlinge und Asyl die politische
Agenda in Deutschland. Und weiterhin sind die Meinungen geteilt (ja:
47 Prozent; nein: 50 Prozent), ob Deutschland die vielen Flüchtlinge
verkraften kann oder nicht (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden
jeweils "weiß nicht").
Breite Unterstützung für Einzelfallprüfungen
Klare Mehrheiten sprechen sich in allen Parteianhängergruppen mit
Ausnahme der Grünen für Einzelfallprüfungen von Asylanträgen auch bei
den syrischen Flüchtlingen aus. 79 Prozent aller Befragten sind dafür
und nur 19 Prozent dagegen.
Recht auf Familiennachzug wird mehrheitlich unterstützt
Anerkannte Asylbewerber haben in Deutschland das Recht, ihre
Ehepartner und minderjährige Kinder nachkommen zu lassen. Dieses
Recht befürworten 63 Prozent, während sich 31 Prozent dagegen
aussprechen. Das Recht auf Familiennachzug wird mehrheitlich von
allen Parteianhängergruppen unterstützt mit Ausnahme derjenigen der
AfD. Dort gibt es nur 40 Prozent Zustimmung, aber 57 Prozent
Ablehnung.
Merkel und de Maizière in der Flüchtlingskrise
Ähnlich wie in den Wochen zuvor sind mehr Befragte (52 Prozent)
der Meinung, dass Angela Merkel in der Flüchtlingskrise ihre Arbeit
eher schlecht macht als gut (43 Prozent). Die Arbeit von
Innenminister Thomas de Maizière in der Flüchtlingskrise hingegen
wird jetzt besser bewertet als noch im September: 45 Prozent
(September: 34 Prozent) meinen, er macht seine Arbeit eher gut und 42
Prozent sehen das eher negativ (September: 46 Prozent). Dass wegen
des Streits in der CDU beim Thema Flüchtlingskrise Angela Merkel
vorzeitig ihr Amt als Bundeskanzlerin verlieren wird, glauben nur 19
Prozent aller Befragten, 79 Prozent erwarten das nicht. Bei den
Anhängern der CDU/CSU sind es sogar nur 9 Prozent, die glauben, dass
der Streit um die Flüchtlingspolitik Angela Merkel ihr Amt kosten
wird.
TOP TEN
Auf Platz eins der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn
Politiker/innen liegt weiterhin Wolfgang Schäuble. Er erreicht auf
der Skala von +5 bis -5 einen unveränderten Durchschnittswert von
2,2. Auf Platz zwei folgt Frank-Walter Steinmeier mit 2,0 (Oktober
II: 2,1) knapp vor Wolfgang Bosbach mit 1,8 (Oktober II: 2,0). Auf
Platz vier liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit unveränderten 1,5.
Mit Abstand folgen Sigmar Gabriel mit 1,1 (Oktober II: 0,9), Thomas
de Maizière mit deutlich verbesserten 0,9 (Oktober II: 0,5), Gregor
Gysi mit 0,9 (Oktober II: 0,8), Manuela Schwesig mit 0,8 (Oktober II:
1,0), Horst Seehofer mit 0,6 (Oktober II: 0,4) und Ursula von der
Leyen ebenfalls mit 0,6 (Oktober II: 0,7).
Projektion
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die
CDU/CSU unverändert auf 39 Prozent, die SPD auf 26 Prozent (plus 1)
und die Linke auf 9 Prozent (unverändert). Die Grünen könnten 9
Prozent (minus 1) und die FDP nur noch 4 Prozent (minus 1) erreichen.
Die AfD würde sich auf 8 Prozent (plus 2) verbessern. Die anderen
Parteien erzielten zusammen 5 Prozent (minus 1). Neben Schwarz-Rot
würde es damit auch für Schwarz-Grün reichen. Rot-Rot-Grün hingegen
hätte keine Mehrheit.
Deutsche Wirtschaft und VW-Affäre
Dass die VW-Affäre um gefälschte Abgaswerte der deutschen
Wirtschaft insgesamt sehr stark oder stark schadet, meinen 36 Prozent
aller Befragten, 62 Prozent meinen, dass das nicht so stark oder
überhaupt nicht schadet. Selbst für VW erwarten nur 46 Prozent einen
dauerhaften Schaden (kein dauerhafter Schaden: 51 Prozent).
Vergabe der Fußball-WM 2006
Dass es im Zusammenhang mit der Vergabe der
Fußballweltmeisterschaft 2006 an Deutschland zu Bestechungen durch
den Deutschen Fußballbund (DFB) gekommen ist, glauben inzwischen 80
Prozent der Deutschen, lediglich 11 Prozent meinen das nicht. Vor
drei Wochen gingen nur 57 Prozent von Bestechungen aus. Mit 74
Prozent glaubt eine deutliche Mehrheit nicht, dass die
Bestechungsvorwürfe vollständig aufgeklärt werden, lediglich 22
Prozent erwarten das.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 10. bis 12. November 2015 bei 1 262 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 42 Prozent,
SPD: 29 Prozent, Linke: 8 Prozent, Grüne: 8 Prozent, FDP: 3 Prozent,
AfD: 8 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
27. November 2015.
Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage finden Sie auch auf
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Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
pressedesk(at)zdf.de
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
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