(ots) - Nationaler IT-Gipfel: Dataport entwickelt Modell
für "Government as a Service"
- Baukastenprinzip für flexible und bürgernahe
Verwaltungsleistungen
- Dataport hilft, IT-Systeme für Flüchtlingskrise fit zu machen
Die Verwaltung kann nur noch dann leistungsfähig, flexibel und
gleichwertig für alle Bürger arbeiten, egal ob Land- oder
Stadtbewohner, wenn sie sich für die IT-Unterstützung ihrer
Dienstleistungen aus einem standardisierten Baukasten bedient. Das
Modell für diesen Baukasten, "Government as a Service" (GaaS), stellt
Dataport auf dem 9. Nationalen IT-Gipfel in Berlin vor. "Government
as a Service" bedeutet: Nutzer rufen Software und Services nach
Bedarf über das Netz bei einem öffentlichen IT-Dienstleister aus
einer Verwaltungs-Cloud ab.
Government as a Service hilft der Verwaltung, ihre Aufgaben
effizient zu erledigen. Das gilt für immer wiederkehrende Aufgaben
ebenso wie für neue Anforderungen. Zurzeit fordert zum Beispiel die
gestiegene Zahl der Flüchtlinge Bund, Länder und Kommunen. Den
hierfür notwendigen IT-Systemen mangelt es an Vernetzung, was die
Behörden bei der Erfassung und Verwaltung von Flüchtlingen belastet.
Ein IT-System für die Flüchtlingsverwaltung nach dem Baukastenprinzip
hat den Vorteil, dass es auf bestehenden Komponenten beruht. Das
erleichtert eine notwendige behördenübergreifende Vernetzung.
Baukasten-Software kann zudem rasch an neue Anforderungen angepasst
werden.
In einer Arbeitsgruppe des Nationalen IT-Gipfels arbeitet Dataport
seit Herbst gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und dem
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge an einer von Bund, Ländern
und Kommunen übergreifend nutzbaren IT-Lösung zur Erfassung von
Flüchtlingen. Sie beruht auf dem Prinzip des Government as a Service.
In einem ersten Schritt hat Dataport dazu Prozesse und vorhandene
IT-Systeme für Asylfragen analysiert.
Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender von Dataport:
"Verwaltungen müssen in der Lage sein, schnell auf veränderte
Anforderungen zu reagieren. Wir sehen anhand der europäischen
Flüchtlingskrise, dass das nicht einfach ist. Notwendig ist es
trotzdem. Government as a Service hilft der Verwaltung, sich rasch an
neue Herausforderungen anzupassen. Das spart Zeit, Steuergelder und
allen Beteiligten in Erstaufnahmestellen oder Ämtern, die
administrativ mit Flüchtlinge arbeiten, auch viel Kraft."
Die Idee des Government as a Service ist nicht nur rein
technischer Art. Um Verwaltungs-Software, von Anmeldeverfahren für
Gewerbe oder Kfz bis zu Verfahren für elektronische Rechnungen, nach
dem Cloud-Prinzip für Behörden in ganz Deutschland anzubieten, müssen
zunächst Prozesse und Leistungen von immer wiederkehrenden Aufgaben
standardisiert und automatisiert werden. Eine einheitliche Software
kann die Verwaltung dann bei ihren Aufgaben unterstützen, egal ob in
einer Behörde in Kiel oder Konstanz.
Auch mit Blick auf die demografischen Veränderungen in Deutschland
wird sich die Verwaltung auf umfassende Veränderungen einstellen
müssen. Viele Kommunen stehen unter Haushaltsdruck und bluten durch
Bevölkerungsrückgang oder Landflucht aus. Dennoch sind sie gefordert,
ihren Bewohnern eine funktionierende Verwaltung zu bieten. Government
as Service ermöglicht hochwertige Dienstleistungen in der Fläche,
ohne dass sich Behörden um Software-Pflege oder
Rechenzentrums-Infrastrukturen kümmern müssen.
Dr. Johann Bizer: "Mit Government as a Service leistet die
Verwaltung einen Beitrag für gleiche Lebensbedingungen im
Bundesgebiet. Denn dazu gehört, dass die Bürgerinnen und Bürger, wo
immer sie auch wohnen, überall Zugriff auf gleichwertige Leistungen
der Verwaltung haben. Ob an der bevölkerungsärmeren
schleswig-holsteinischen Westküste oder in der wachsenden
Metropolregion Hamburg."
Hintergrund
Das von Dataport initiierte Konzept des "Government as a Service"
ist Thema einer Fokusgruppe des Nationalen IT-Gipfels, der am
19.11.2015 in Berlin tagen wird. Dataport ist Federführer dieser
Fokusgruppe; Partner sind der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, die
Stadt Köln, der Erprobungsraum Rhein-Neckar, die SAP AG und das
European Research Center for Information Systems (ERCIS) der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die Arbeitspakete des
IT-Gipfels orientieren sich an den Handlungsfeldern der Digitalen
Agenda des Bundes. Für das Handlungsfeld "Innovativer Staat"
formuliert die Agenda das Ziel, einfach zu bedienende und
übergreifende digitale Dienstleistungen zu schaffen.
Dataport ist ein Full Service Provider für Informationstechnik der
Verwaltung. Träger sind die Länder Bremen, Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt,
Schleswig-Holstein sowie der kommunale "IT-Verbund
Schleswig-Holstein". Dataport ist der einzige IT-Dienstleister der
deutschen Verwaltung, der gemeinsam von Bundesländern und Kommunen
getragen wird. Dataport ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, hat
2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielte 2014 einen Umsatz
von 420 Mio. Euro.
www.dataport.de
Pressekontakt:
Britta Heinrich
Pressesprecherin
E-Mail: britta.heinrich(at)dataport.de
Telefon: 040 428 46 3047
Mobil: 0171 334 22 84