(ots) - Noch fünf Wochen bis zum Fest, doch das
Weihnachtsgeschäft läuft bereits auf Hochtouren. Einkaufen macht
Freude, und gerade jetzt ist die Versuchung besonders groß, mehr
auszugeben als geplant. Gerade bei Aktionspreisen greifen die Kunden
europaweit gern zu, so eine repräsentative Studie des
Forderungsmanagers KRUK mit verschiedenen Marktforschungsinstituten
in Deutschland, Polen, Rumänien, Tschechien und der Slowakei.
Zentrales Ergebnis: Schulden machen ist weit verbreitet, Kaufen
auf Kredit ist eher die Regel als die Ausnahme. Unterschiede gibt es
daher weniger bei der Frage, ob die Befragten sich Geld leihen,
sondern eher bei der Frage wo und bei wem. Und: Im Hinblick auf ihre
künftige finanzielle Situation sind Tschechen und Polen mehrheitlich
unbesorgt. Slowaken und Rumänen sehen ihre finanzielle Zukunft schon
weniger rosig. Deutsche sind zwar wirtschaftlich stark, haben aber
die schwächsten Nerven.
Konsum auf Kredit? In der Slowakei mehr, in Deutschland und Polen
weniger
Generell sind viele Mitteleuropäer Sonderangeboten nicht
abgeneigt: Bietet ein Händler zum Beispiel 70 Prozent Rabatt für ein
besonderes, lang gewünschtes Gerät, würde mehr als jeder Dritte
Deutsche (36 Prozent) Geld dafür ausgeben, das er gar nicht hat. Auch
in anderen europäischen Ländern sind die Konsumenten empfänglich für
Rabatte: Bei den Polen kaufen 31 Prozent, bei den Tschechen 42
Prozent und bei den Rumänen sogar 46 Prozent auf Pump. Spitzenreiter
sind die Slowaken: Mit 48 Prozent würde dort fast die Hälfte der
Befragten mit geliehenem Geld einkaufen.
Erstaunlich in diesem Zusammenhang: "Zwar gelten die Deutschen als
Nation der Sparer. Der Titel gebührt jedoch eher unseren polnischen
Nachbarn", so Andreas Sonnleitner, Business Development Manager beim
Forderungsmanager KRUK mit Sitz in Berlin. Für mehr als zwei Drittel
der Polen kommt Schuldenmachen für den Konsum nicht in Frage: Ganze
69 Prozent widerstehen den Lockangeboten und vertagen den Kauf, wenn
das eigene Geld nicht reicht.
Kollegen anpumpen? Das macht in Deutschland jeder 13., in Rumänien
jeder 3. Befragte
Nur in Deutschland hat sich eine knappe Mehrheit (54 Prozent) der
Befragten in den letzten zwei Jahren gar kein Geld geborgt. In allen
anderen Ländern sind die schuldenfreien Menschen in der Minderheit.
Rekordhalter ist Rumänien, mehr als jeder Dritte (69 Prozent) hat
sich hier zuletzt Geld geliehen. Große Unterschiede gibt es bei den
Quellen des Geldes: Während in Rumänien vor allen die Familie (43
Prozent), aber auch Freunde und Kollegen (36 Prozent) gefragt werden,
wendet man sich in Polen eher an die Banken (32 Prozent). Das gilt
mit 20 Prozent auch für Deutschland, hier fragen nur 8 Prozent
Freunde und Kollegen.
Grundsätzlich machen sich alle Nationen Gedanken ums Geld:
Besonders verunsichert sind die Deutschen, fast zwei Drittel der
Befragten (63 Prozent) machten sich in den letzten zwei bis drei
Monaten - wenigstens ab und zu - Sorgen um ihre künftige finanzielle
Situation. Platz 2 halten die Rumänen mit 61 Prozent. Dann folgen die
Slowaken mit 55 Prozent. Besonders entspannt dagegen sind Polen und
Tschechen: In Polen (53 Prozent) und Tschechien (54 Prozent) macht
sich die Mehrheit keine Sorgen um ihre finanzielle Zukunft. Dazu
Andreas Sonnleitner: "Dieses Ergebnis hat uns etwas überrascht: Im
Vergleich stehen die Deutschen wirtschaftlich gut da, dennoch sind
die Bürger hierzulande unsicherer als in Rumänien. Daher stellt sich
nun für uns die Frage: Sind die Deutschen empfindlicher gegenüber
finanzieller Instabilität oder einfach besonders vorausschauend?"
Kleine Schulden, kleine Sorgen?
Die meisten deutschen Teilnehmer (60 Prozent) fürchten, dass ihre
Ausgaben das laufende Einkommen übersteigen könnten - genau wie auch
die Teilnehmer aus Rumänien (64 Prozent). Die Polen sind in dieser
Hinsicht noch vergleichsweise entspannt, doch jeder vierte Pole (25
Prozent) befürchtet Lohnkürzungen. Die Sorge um einen schlechter
werdenden Gesundheitszustand eint die drei Nationen Deutschland,
Rumänien und Polen. Das beschäftigt dagegen nur 18 Prozent der
Slowaken und sogar nur 14 Prozent der Tschechen. Die Tschechen
fürchten vor allem den Verlust ihrer Arbeit (33 Prozent).
"Die Sorgen der Verbraucher in Europa sind vielfältig, das zeigen
unsere Umfragen ganz klar. Auch wird deutlich, dass diese Sorgen von
der jeweiligen wirtschaftlichen Lage recht unabhängig sind. Es reicht
also nicht, nur auf Arbeitsmarkt und Konjunkturdaten zu schauen. Es
gilt, genau hinzuhören, sich flexibel auf die Situation im Land
einzustellen und mit unseren Kunden, den verschuldeten Verbrauchern
vor Ort in Dialog zu treten", so Sonnleitner.
Als Experte für Verbraucherfinanzen hat KRUK dazu den "Tag ohne
Schulden" initiiert. Er wird in Polen und Rumänien am 17. November,
in Tschechien und der Slowakei am 15. November begangen. Der Tag soll
motivieren, sich mit den Ursachen und Ausmaß finanzieller Probleme zu
befassen und Lösungen aufzeigen, wie man verantwortungsbewusst mit
finanziellen Verpflichtungen umgehen kann. Insbesondere will der "Tag
ohne Schulden" dazu anregen, auch private Schulden und Kleinstbeträge
im Freundes- und Familienkreis zurückzuzahlen und mit Gläubigern in
Kontakt zu treten, um sich seinen Schulden zu stellen.
Pressekontakt:
Miriam Wolschon
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