(ots) - Auch Frankreichs Regierung ordnete die Auslieferung
des kasachischen Oligarchen Muchtar Albjasow nach Russland an. Paris
bestätigte damit ein Gerichtsurteil, das zuvor die Ausweisung
entschieden hatte. Nach den jüngsten Terrorakten in Paris lässt die
französische Regierung keine Bereitschaft erkennen, dem inhaftierten
Milliardär ein Bleiberecht zu gewähren.
Ein französisches Gericht hatte sich für die Abschiebung Abljasows
ausgeprochen. Weder in Russland noch in der Ukraine drohe ihm mit der
Auslieferung Gefahr. Dieser Entscheidung schloss sich nun die
Regierung in Paris mit der Unterschrift von Premierminister Manuel
Valls an.
Muchta Abljasow war Vorstandsvositzender der kasachischen Bank
BTA. Dort soll er große Summen unterschlagen haben. Der Bank fehlten
umgerechnet mehr als neun Milliarden Euro in den Bilanzen. Durch
Betrügereien soll er Russland mit umgerechnet 4,7 Milliarden Euro und
der Ukraine mit 375 Millionen Euro geschadet haben.
Als in Kasachstan Betrugsermittlungen gegen ihn eingeleitet
wurden, floh der BTA-Chef 2009 nach London. Dort wurde er zunächst
als politischer Flüchtling aufgenommen. Da er nach mehreren Klagen
der BTA-Bank in Zivilprozessen sein Vermögen falsch angab,
verurteilte ihn die englische Justiz zu fast zwei Jahren Haft.
Daraufhin tauchte Abljasow unter, bis ihn Detektive in Frankreich
aufspürten und er in französische Auslieferungshaft genommen wurde.
Gleich zu Beginn des englischen Verfahrens wurde sein gesamtes
Vermögen weltweit eingefroren. Für die Bezahlung der Honorare seiner
Anwälte kann Abljasow daher nicht darauf zurückgreifen. Experten
geben Rechtsmitteln des Oligarchen gerade nach der jüngsten Serie von
Attentaten in Paris keine Chancen.
Pressekontakt:
Alex Weiden, Berliner Korrespondentenbüro
E-Mail: weiden(at)rg-rb.de
Tel. +49 30 2639 3326