(ots) - Klimaökonom: Mit Einnahmen aus C02-Steuer
Ausgaben der Flüchtlingskrise decken
Edenhofer erwartet von Weltklimakonferenz Vertrag zur
Zwei-Grad-Begrenzung der Erderwärmung
Osnabrück. Der Klimaökonom Ottmar Edenhofer plädiert für eine
CO2-Steuer in Deutschland, um mit den Einnahmen die Ausgaben der
Flüchtlingskrise zu decken. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Edenhofer: "Zugleich könnte man
ein Signal für den Umbau der Wirtschaft zugunsten CO2-freier
Technologien senden."
Der Klimaexperte erklärte, das Bundesumweltministerium sehe kaum
Möglichkeiten für eine wirksame Reform des europäischen
Emissionshandels. Das sei bedauerlich, sagte Edenhofer, der Direktor
am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change
(MCC) in Berlin ist.
Edenhofer erwartet von der Weltklimakonferenz in Paris, dass in
einem Klimavertrag festgeschrieben wird, den Anstieg der globalen
Mitteltemperatur auf zwei Grad zu begrenzen. Mit freiwilligen und
lediglich angekündigten Selbstverpflichtungen der Staaten lasse sich
dieses Ziel aber nicht erreichen. "Wer zuerst tatsächlich C02
reduziert, muss fürchten, dass andere nicht mitmachen", sagte
Edenhofer. In Paris müsse geklärt werden, wie man ärmere Länder
finanziell unterstützt, damit sie sich am Klimaschutz beteiligen. Die
Weltklimakonferenz beginnt am 30. November und endet am 11. Dezember.
Edenhofer betonte, in vielen ärmeren Ländern würde eine
CO2-Bepreisung den ärmsten Menschen helfen, zum Beispiel durch
Investitionen in die Infrastruktur, in sauberes Wasser, in sauberen
Strom in Telekommunikation, in Straßen und Sanitäranlagen. "Das würde
sich positiv auf das Leben und die Gesundheit der Ärmsten auswirken",
erklärte der Klimaökonom.
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