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Trends für europäische Familienunternehmen: Moderne Zeiten?
Europäische Familienunternehmen zeigen steigendes Vertrauen in die
Zukunft, positive Performance und konträr zu ihrem konservativen
Image einen klaren Willen und die Fähigkeit, sich an neue Markttrends
anzupassen
Familienunternehmen haben sich als sowohl erfolgreich als auch
flexibel erwiesen. Ihre Bedeutung für die Wirtschaft liegt auf der
Hand. Betrachten wir Europa, wo 14 Millionen Familienunternehmen für
über 60 Millionen Arbeitsplätze im Privatsektor sorgen (Quelle:
European Family Businesses). In einigen Ländern stellen sie zwischen
55 % und 90 % aller Unternehmen (Quelle: European Family Businesses)
und sind in allen Größen vertreten, angefangen von kleinen Geschäften
bis hin zu Großunternehmen.
Viele Familienunternehmen zeigen zunehmenden Stolz darauf, ein
"familiengeführtes" Unternehmen zu sein, und wollen ihre besondere
Formel für dauerhaftes Wachstum und anhaltenden Erfolg demonstrieren:
Die Stärken der "Familie" auszunutzen und sich zugleich an den neuen
und stetigem Wandel unterliegenden Markt anzupassen. Europäische
Familienunternehmen werden wachsen, strategische Änderungen vornehmen
und Chancen im Ausland nutzen; außerdem streben sie aktiv danach,
durch bessere Governance und die Anwerbung externer Talente
professioneller zu agieren. Trotz einer Anzahl signifikanter
Herausforderungen beweisen sie ihre Fähigkeit, sich anzupassen und
rasche Entscheidungen zu treffen, um sich für ihre Familie und ihr
Unternehmen eine vielversprechende Zukunft zu sichern.
75% der europäischen Familienunternehmen denken optimistisch über
die Zukunft ihres Unternehmens
Obwohl die EU-Wirtschaft insgesamt als schwach und instabil
betrachtet werden kann, demonstrieren europäische Familienunternehmen
immer mehr Selbstvertrauen und stabiles Wachstum. Über die Hälfte der
Teilnehmer an einer kürzlich durchgeführten KPMG-Umfrage (58 %)
spricht von einem Umsatzanstieg im Laufe der letzten sechs Monate,
und 46 % berichten von Neueinstellungen. Gestützt durch ihren
Optimismus prüfen drei Viertel (75 %) der befragten
Familienunternehmen für das kommende Jahr Wachstum und neue
Investitionen.
Europäische Familienunternehmen nutzen globale wirtschaftliche
Chancen
Europäische Familienunternehmen fordern die allgemeine Überzeugung
heraus, dass sie internationalem Wachstum eher abgeneigt sind, und
steigern ihre Aktivitäten im Ausland gewaltig: 74 % der befragten
Unternehmen sind bereits jetzt jenseits ihrer Landesgrenzen aktiv, im
Gegensatz zu nur 60 % vor zwei Jahren.
Darüber hinaus plant fast ein Viertel (23 %), weiter in
Auslandsexpansion zu investieren, und zählt das Erschließen/Beliefern
neuer Märkte zu den Hauptgeschäftsprioritäten für die nächsten zwei
Jahre.
Entgegen einer häufigen Fehleinschätzung sind Familienunternehmen
offen gegenüber neuen Finanzierungsquellen und sind bereit, dem
passenden Anleger auch Anteilskapital zu bieten
Der passende Anleger ist vor allem ein Anleger mit einer ähnlichen
Bereitschaft, für mehr Gewinn auch Risiken einzugehen; außerdem
sollte er ähnliche Werte vertreten und die Beschaffenheit des
Familienunternehmens kennen. Es hat sich herausgestellt, dass
finanzkräftige Einzelpersonen oft diese "passende" Art von Anleger
sind. 42 % der Familienunternehmen haben bereits Direktinvestitionen
von finanzkräftigen Einzelpersonen erhalten, und 92 % von ihnen sehen
die Erfahrung positiv.
Andere wichtige Ergebnisse des Berichts sind:
- Europäische Familienunternehmen zeigen gute Fähigkeiten bei der
Anpassung an ihre Umgebung und sind bereit, schnelle strategische
Entscheidungen zu treffen:
41 % der Umfrageteilnehmer wollen im Laufe der nächsten zwölf
Monate eine strategische Veränderung an ihrem Unternehmen
vornehmen. Die am häufigsten gewählte Möglichkeit dieser Gruppe war
die Übergabe der Geschäftsleitung an die nächste Generation (26 %)
oder der Verkauf des Unternehmens (21 %), was beides drastische
Veränderungen im Geschäftsführungs- und Inhaberstil des
Unternehmens mit sich bringt.
- Im Streben nach Wachstum ergreifen viele Eigentümer europäischer
Familienunternehmen
Schritte, um innerhalb des Unternehmens professioneller zu agieren:
Sie verbessern ihre Governance-Strukturen und ziehen externe
Fachkräfte hinzu. 88 % von ihnen verfügen bereits über einige
formelle Governance-Mechanismen, und 76 % haben bereits führende
Positionen mit Personen von außerhalb der Familie besetzt.
- Familienunternehmen bauen wohltätige Aktivitäten aus: 34 % der
Teilnehmer halten sie für ihr Unternehmen für wichtig, im Gegensatz
zu nur 18 % vor zwei Jahren. Trotzdem bleiben Familienunternehmen
oft "stille Helden": Ihre wohltätigen Aktivitäten sind häufig lokal
und nicht allgemein bekannt.
Obwohl Familienunternehmen ein großes Potenzial und den Willen für
künftiges Wachstum zeigen, gibt es einige signifikante
Herausforderungen, die ihrem Erfolg im Wege stehen könnten. Die
wichtigsten Probleme sind Wettbewerb, Anwerben und Halten von
Talenten sowie sinkende Gewinnmargen. Darüber hinaus beeinflusst die
Größe des Unternehmens seine Fähigkeit, sich zu entwickeln und
mitzuhalten. Diese Herausforderungen verlangen den Inhabern bisweilen
schwierige Entscheidungen bezüglich der Zukunft ihres Unternehmens
ab.
"Der Markt für Familienunternehmen wandelt sich rasch. Unternehmen
treten aus dem Schatten und betonen zunehmend 'Wir sind ein
Familienunternehmen'. Wir freuen uns, dass sie wachsen und ihren
Wunsch und ihre Fähigkeit demonstrieren, weiter zu wachsen und
erfolgreich zu sein. Doch die Herausforderungen, vor denen diese
Unternehmen stehen, bereiten Sorge, und wenn sie nicht zügig
angegangen werden, können sie sich negativ auf ihren künftigen Erfolg
auswirken", sagt Christophe Bernard, globaler Leiter für
Familienunternehmen bei KPMG."Familienunternehmen sind heute nicht
nur das Rückgrat der Wirtschaft vieler Ländern, sondern könnten auch
ihre Zukunft sein. Solange Familienunternehmen rasch lernen, mit den
Herausforderungen umzugehen, sieht ihre Zukunft durchaus rosig aus."
Den vollständigen Bericht finden Sie hier:
http://www.kpmgfamilybusiness.com
Informationen zu DEM BERICHT
Der Bericht beruht auf Untersuchungen und Feststellungen des
Global Centre of Excellence for Family Business von KPGM sowie auf
Ergebnissen unserer zwei jüngsten Studien:
- European Family Business Barometers, durchgeführt zwischen 2013 und
2015 in Partnerschaft mit EFB (European Family Businesses) mit
Einblicken in den Grad an Optimismus von Familienunternehmen in
Europa. Die vierte Ausgabe
"European Family Business Barometer: Determined to succeed" wurde
im September 2015 veröffentlicht und beruht auf 1401 ausgefüllten
Umfragen aus 25 europäischen Ländern;
- die globale Umfrage zu Familienunternehmen "Family matters:
financing family business growth through individual investors"
, durchgeführt von KPMG und mit Antworten von 125
Familienunternehmen und 125 finanzkräftigen Einzelpersonen aus 29
Ländern weltweit, mit einer Abdeckung von 82,4 % des globalen BIP
(veröffentlicht September 2014).
Informationen zu KPMG
KPMG ist ein globales Netzwerk professioneller Firmen, die
Wirtschaftsprüfungen sowie Steuer- und Beratungsdienstleistungen
anbieten. Wir sind in 155 Ländern vertreten und beschäftigen in
unseren weltweiten Mitgliedsgesellschaften über 155.000 Mitarbeiter.
Die unabhängigen Mitgliedsfirmen des KPMG-Netzwerks gehören der
Schweizer Körperschaft KPMG International Cooperative ("KPMG
International") an. Jedes KPMG-Unternehmen ist ein rechtlich
unabhängiges und eigenständiges Gebilde - und versteht sich auch als
solches.
Informationen zum GLOBAL CENTRE OF EXCELLENCE FOR FAMILY BUSINESS
VON KPMG
Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Arbeit mit
Familienunternehmen kennen KPMG-Fachleute aus verschiedenen Ländern
die Besonderheiten von Familienunternehmen und begeistern sich dafür.
Das Global Centre of Excellence for Family Business von KPMG soll das
Fachwissen von KPMG-Mitgliedsfirmen im Bereich Familienunternehmen
bündeln und es ihnen ermöglichen, ihren Kunden besondere Einblicke zu
gewähren.
http://www.kpmgfamilybusiness.com
Christophe Bernard, globaler Leiter für Familienunternehmen,
+33(0)1-5568-9020, cbernard(at)kpmg.fr; Brian Bannister, Leiter für
globale Kommunikation, +44-20-76942601, Brian.Bannister(at)kpmg.co.uk