(ots) -
Sperrfrist: 24.11.2015 20:00
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- Robert Bosch Stiftung prämiert Mobia und weitere Preisträger aus
München und Nürnberg/Fürth
- Marianne Koch erhält Ehrenpreis
- Schirmherrin Manuela Schwesig: "In unserer Gesellschaft des
langen Lebens bringen immer mehr Ältere die Zeit und die
Bereitschaft mit, für andere da zu sein und neue Verantwortung
zu übernehmen."
Die Robert Bosch Stiftung hat das Saarbrücker Projekt "Mobia -
Mobil bis ins Alter" mit dem Deutschen Alterspreis ausgezeichnet.
Mobia erhielt heute den mit 60.000 Euro dotierten Hauptpreis für sein
Konzept für einen altersgerechten öffentlichen Nahverkehr. In diesem
Jahr wurden mit dem Alterspreis in der Berliner Repräsentanz der
Bosch Stiftung hervorragende Ideen für eine altersfreundliche Stadt
prämiert. Das Münchner "Jugendzentrum für Senioren" von
Schlagersänger Abi Ofarim bekam den zweiten Preis in Höhe von 40.000
Euro. Der mit 20.000 Euro dotierte dritte Preis ging an den Fürther
Thomas Henrich für sein Engagement als "Ich-Verein für soziales
Engagement". Das Multitalent Dr. Marianne Koch wurde mit einem
Ehrenpreis ausgezeichnet: dem undotierten Otto Mühlschlegel Preis für
besondere Verdienste rund ums Alter.
"Es lässt sich vieles bewegen, wenn man sich engagiert, wenn man
sein Umfeld mit gestalten möchte. Die längere Lebenserwartung und
damit dazu gewonnene Lebensjahre für den Einzelnen sind ein großes
Geschenk und eine Chance für unser Gemeinwesen. Denn in unserer
Gesellschaft des langen Lebens bringen immer mehr Ältere die Zeit und
die Bereitschaft mit, für andere da zu sein und neue Verantwortung zu
übernehmen", erklärt Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend Manuela Schwesig, Schirmherrin des Deutschen
Alterspreises.
Der Hauptpreisträger "Mobia - Mobil bis ins Alter" von der
Saarbahn GmbH bringt seine älteren Kunden problemlos durch die Stadt.
Eine eigens entwickelte App ermöglicht nicht nur die Planung der
ÖPNV-Reiseroute, sondern auch die Anfrage von Mobilitätslotsen. Sie
helfen, Barrieren z.B. bei der Busfahrt zu überwinden - wenn nötig,
auch bis zur Haustür. Mobia ist aus einem Forschungsprojekt
hervorgegangen, in dem gemeinsam mit älteren Saarbrückern ein
nutzerfreundliches Angebot geschaffen wurde. Die Jury lobte, dass
Mobia seine älteren Fahrgäste von vornherein mit einbezog und so als
Vorbild für nachhaltige Projekte im öffentlichen Raum dient. Pläne,
das Angebot über die Stadtgrenzen von Saarbrücken hinaus anzubieten,
sind in Arbeit.
Im Münchener "Jugendzentrum für Senioren" können sich alte
Menschen wieder jung fühlen. Wie in einem Jugendzentrum können die
Senioren dort unter Gleichgesinnten gemeinsam und selbstbestimmt Zeit
verbringen. An jedem Werktag besuchen rund hundert Senioren das
Zentrum - sogar an Heiligabend ist das Zentrum geöffnet. Initiiert
wurde es 2014 von Schlagersänger Abi Ofarim und seinem Verein "Kinder
von gestern". Wenn nötig, können die Senioren auch die Unterstützung
von Ehrenamtlichen in Anspruch nehmen, etwa bei Behördengängen. Weil
die Institution auf so viel positive Resonanz stößt, wird bereits
über weitere Standorte nachgedacht. Für die Jury zeigt das
Jugendzentrum für Senioren vorbildhaft, wie in einem Stadtteil
soziale Verantwortung übernommen wird und zeichnete es deshalb mit
dem zweiten Preis aus.
Seit seinem Einstieg in die passive Altersteilzeit engagiert sich
der dritte Preisträger, der 68-jährige Thomas Henrich, in seinen
Heimatstädten Fürth und Nürnberg für den guten Zweck. Als "Ich-Verein
für soziales Engagement" unterstützt er projektbezogen soziale
Initiativen - selbstorganisiert und losgelöst von traditionellen
Engagement-Strukturen. Die Jury überzeugte Henrich damit, dass er im
Alter seinen ganz persönlichen Zugang zum Engagement gefunden habe.
Er baute zum Beispiel den Seniorenbesuchsdienst beim NürnbergStift
und das Mehrgenerationenhaus Nürnberg-Schweinau mit auf.
"Die Gewinner des Alterspreises machen viel Mut, eine Stadt der
Zukunft für unsere älter werdende Gesellschaft zu gestalten. Sie
beweisen, dass Kreativität, Mobilität und Engagement nicht
urplötzlich mit dem Alter verschwinden und leben uns vor, wie bunt
und aktiv das Stadtleben im Alter sein kann", so Prof. Dr. Joachim
Rogall, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung.
Den undotierten Otto Mühlschlegel Preis erhält Dr. Marianne Koch.
Die Ärztin, Schauspielerin und Moderatorin verkörpert mit ihren knapp
84 Jahren, wie man sich im Leben immer wieder neu erfinden kann und
dient generationenübergreifend als Vorbild. Koch begann 1949 ihr
Medizinstudium, unterbrach es allerdings für eine internationale
Filmkarriere. Nach Filmen mit Clint Eastwood und Gregory Peck schloss
sie ihr Studium ab und praktizierte als Internistin. Später
moderierte sie acht Jahre lang die Talkshow 3 nach 9 und stand von
1997 bis 2001 als Präsidentin an der Spitze der Deutschen
Schmerzliga.
Eine elfköpfige Jury aus Vertretern von Wissenschaft, Gesellschaft
und Praxis hat im Vorfeld sechs Projekte aus über 244 Bewerbungen
ausgewählt und für den Deutschen Alterspreis der Robert Bosch
Stiftung nominiert. Gesucht wurden Initiativen, die zeigen, wie das
Stadtleben altersfreundlicher werden kann oder wie ältere Menschen
ihre Stadt engagiert und kreativ mitgestalten können.
Mit dem Deutschen Alterspreis zeichnet die Robert Bosch Stiftung
seit 2012 Initiativen aus, die das Alter als attraktive und aktive
Lebensphase zeigen. Medienpartner 2015 ist das Magazin viva! aus der
stern-Gruppe.
Alle Informationen zum Deutschen Alterspreis unter
www.alterspreis.de
Die Verleihung des Deutschen Alterspreises geht auf den Stifter
Otto Mühlschlegel (1898-1995) zurück. Der Unternehmer aus dem
Schwarzwald begann im Ruhestand mit seiner Frau Edith innovative
Konzepte in der Altenhilfe zu fördern. Ihr Anliegen: Älteren Menschen
sollte ein Leben lang das Wohnen in den eigenen vier Wänden
ermöglicht werden. Die Otto und Edith Mühlschlegel Stiftung wird als
unselbständige Stiftung in der Robert Bosch Stiftung verwaltet.
Die Robert Bosch Stiftung gehört zu den großen
unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. Sie investiert jährlich
rund siebzig Millionen Euro in die Förderung von ca. 800 eigenen und
fremden Projekten aus den Gebieten der Völkerverständigung, Bildung,
Gesellschaft und Kultur sowie Gesundheit und Wissenschaft. Insgesamt
hat die Stiftung seit ihrer Gründung 1964 mehr als 1,3 Milliarden
Euro für ihre gemeinnützige Arbeit eingesetzt.
Die Robert Bosch Stiftung setzt die gemeinnützige Arbeit des
Firmengründers und Stifters Robert Bosch (1861-1942) fort. Sie hält
rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und
finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung
erhält. Die Stiftung hat ihren Sitz im ehemaligen Stuttgarter
Wohnhaus von Robert Bosch. Dort und in ihrer Berliner Repräsentanz
beschäftigt sie rund 140 Mitarbeiter. www.bosch-stiftung.de
Pressekontakt:
Michael Herm
Pressereferent
Strategische Kommunikation
Robert Bosch Stiftung GmbH
Telefon: 0711/46084-290
Fax: 0711/46084-10290
michael.herm(at)bosch-stiftung.de