(ots) - Gewalt gegen Frauen hat so erhebliche Folgen für
die Gesundheit von Frauen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
sie als "globales Gesundheitsproblem von epidemischem Ausmaß"
bezeichnet. Psychische Beschwerden sind belegte und gravierende
Gesundheitsfolgen, sie zeigen sich als Depressionen, Stresssymptome,
Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS),
Essstörungen, Suchtprobleme oder Suizidalität.
In Frauenhäusern und Fachberatungsstellen werden gewaltbetroffene
Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Herkunft
unterstützt, Frauen verschiedenen Alters, mit unterschiedlicher
sexueller Orientierung, mit und ohne Kinder, mit und ohne Behinderung
oder Beeinträchtigung. Viele der unterstützten Frauen haben
psychische Beeinträchtigungen, die unterschiedlich ausgeprägt und
unterschiedlich stark verfestigt sind. Die Fachpraxis in
Frauenhäusern und Fachberatungsstellen stellt seit mehreren Jahren
eine Zunahme der Anzahl von gewaltbetroffenen Frauen mit zusätzlichen
Belastungen fest, dazu zählen auch unterschiedlich schwere psychische
Beeinträchtigungen.
Frauenhauskoordinierung tritt dafür ein, dass alle
gewaltbetroffenen Frauen und deren Kinder einen Anspruch auf Zugang
zu Schutz und adäquater Hilfe haben. Psychische Beeinträchtigungen
stellen einen zusätzlichen Aspekt neben der Gewalterfahrung dar, der
bei der Unterstützung der Frauen berücksichtigt werden muss.
Zur Unterstützung der Fachpraxis in Frauenhäusern,
Frauenberatungsstellen, Frauennotrufen und Interventionsstellen legt
Frauenhauskoordinierung die "Handreichung Unterstützung
gewaltbetroffener Frauen mit psychischen Beeinträchtigungen" vor. Sie
richtet sich aber auch an Interessierte in anderen Hilfebereichen,
die Kontakt zu gewaltbetroffenen Frauen mit psychischen
Beeinträchtigungen haben, wie dem psychiatrischen Versorgungsystem,
dem Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe und weiteren
Arbeitsfeldern. Frauenhauskoordinierung möchte mit dieser
Handreichung zur Sensibilisierung für die schwierige Situation von
gewaltbetroffenen Frauen mit psychischen Beeinträchtigungen
beitragen. Die praxisnahen Empfehlungen sollen zur Absenkung bisher
vorhandener Zugangsschwellen für betroffene Frauen und zur
Verbesserung der Unterstützungsangebote beitragen.
Die Handreichung ist ab Januar 2016 unter:
info(at)frauenhauskoordinierung.de zu beziehen.
Pressekontakt:
Heike Herold
Geschäftsführerin Frauenhauskoordinierung e.V.
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030-68077237, www.frauenhauskoordinierung.de